Osteoporose: Hohes Risiko für Mehrfachbrüche

Eine internationale Studie mit Grazer Beteiligung unterstreicht die Gefahr von Osteoporose und zeigt die hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Frakturen nach dem ersten Knochenbruch.

Besonders für ältere Menschen sind Knochenbrüche durch Osteoporose eine große Gefahr. Eine internationale Metaanalyse mit Beteiligung von Wissenschaftler:innen der MedUni Graz zeigt nun, dass jene Menschen, die schon eine Fraktur hatten, Risikopatient:innen für weitere Knochenbrüche sind: Das Risiko nach dem ersten Bruch einen weiteren zu erleiden ist um fast 90 Prozent höher als bei Menschen, die noch keinen Bruch erlitten haben. „Ein vorangegangener Knochenbruch brachte im Vergleich zu noch keinem derartigen Ereignis ein signifikant erhöhtes Risiko für klinisch auffällige Frakturen mit sich (um den Faktor 1,88 erhöht)“, heißt es in der im „Osteoporosis International“ veröffentlichten Studie. Für die Ergebnisse wurden Primärdaten von Patient:innen aus 64 Datenbanken aus 32 Ländern genutzt. Insgesamt wurden die Daten von 665.971 Männern und 1,438.535 Millionen Frauen untersucht – obwohl Frauen häufiger von Osteoporose betroffen sind, wurde kein signifikanter Unterschied des Risikoverhältnisses zwischen Männern und Frauen gefunden.

Die Untersuchung sollte Informationen für die zukünftige Verwendung des sogenannten FRAX-Score liefern. Es handelt sich dabei um ein Werkzeug zur Risikobestimmung vor allem für Osteoporose-bedingte Knochenbrüche. Eingegeben werden unter anderem Informationen zum Alter, Geschlecht, zu allfälligen Frakturen in der Elterngeneration, zur Knochendichte, Arzneimittel (zum Beispiel Cortison), Ernährung (auch Alkoholkonsum), Rauchen et cetera. Der Algorithmus führt zum Errechnen eines Frakturrisikos für die kommenden zehn Jahre. Die Knochendichte war laut Metaanalyse weniger ausschlaggebend. „Eine geringe Knochendichte erklärte nur einen kleinen Teil der weiteren Frakturen insgesamt (17 Prozent) und der Hüftfrakturen (33 Prozent)“, schreiben die Studienautor:innen, die die Erkenntnisse nützen wollen, um in Zukunft das individuelle Risiko von Patient:innen genauer zu bestimmen. (kagr/APA)

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