Pflegeheime sollen Spitäler entlasten

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Weil immer öfters ältere Menschen längere Zeit im Krankenhaus verbringen, geht nun ein Bundesland neue Wege und sucht Lösungen mit Pflegeheimen.

Ältere Patient:innen erholen sich bekanntlich oft wesentlich schwerer von komplexen medizinischen Behandlungen, als jüngere. Gerade nach Operationen ist das eine Herausforderung. Oft bleiben betroffene Patient:innen stationär in der Klinik, obwohl ihre medizinische Behandlung abgeschlossen ist. Die dadurch belegten Betten fehlen bei der medizinischen Akutversorgung. In den Pflegehäusern des Wiener Gesundheitsverbundes WiGEV, zu dem auch die städtischen Krankenhäuser gehören, wurde nun ein Versorgungsangebot geschaffen, das einerseits die optimale Nachsorge und Remobilisation der Patient:innen bietet und damit gleichzeitig die Kliniken entlastet.

Was dabei hilft: Im Unterschied zu anderen sind die Pflegehäuser des Wiener Gesundheitsverbundes als Sonderkrankenanstalten klassifiziert. Das bedeutet, dass hier umfassende medizinische, pflegerische und fachtherapeutische Expertise zur Verfügung steht. Dieses Alleinstellungsmerkmal ermöglicht die WiGEV-interne Weiterversorgung von Patient:innen, die nach einem Spitalsaufenthalt nicht nahtlos in externe Kurzzeitpflege- oder Remobilisations-Einrichtungen übernommen werden oder nach Hause entlassen werden können. Das neue Kooperationskonzept zwischen WiGEV-Kliniken und WiGEV-Pflegehäusern wird bis Ende 2024 auf 144 Betten in zwei Pflegehäusern ausgebaut. „Die Vorteile liegen klar auf der Hand“, erläutert Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes. „Dringend benötigte Klinikbetten für Akutpatient:innen und anstehende Operationen werden früher frei. Die Gesamtkosten für die Betreuung oder Überleitpflege in einem Pflegehaus sind geringer als jene in einer Klinik. Und die Patient:innen werden nahtlos und bestmöglich weiterversorgt.“ Zentraler Aspekt der WiGEV-internen Lösung: Sie sei unbürokratisch und schnell. (rüm)