Pharma-Studie zeigt wie Corona-Maßnahmen wirken

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Ein Tochterunternehmen des Biotechriesen Amgen liefert Studienergebnisse aus Island zur Frage wie SARS-CoV-2-Tests, Social Distancing- und Quarantäne-Maßnahmen wirken, um die Verbreitung einzudämmen. In Island wurden besonders viele Menschen getestet.

Die Forscher von deCODE genetics, einem Tochterunternehmen des Biotechnologie-Experten Amgen, haben die in Island gefundenen Virusstämme untersucht und die Verbreitung des Virus nachgezeichnet und die Studie nun im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Die Daten zur molekularen Epidemiologie von COVID-19 sollen bei der weltweiten Eindämmung der Krankheit helfen. Ziel der gemeinsamen Studie der isländischen Gesundheitsbehörde und des Unternehmens deCODE war es, einen Überblick darüber zu geben, wie sich das Virus in einer Bevölkerung ausbreitet. Durch die Sequenzierung von Virusproben konnten die Spezialisten von deCODE verschiedene Stämme des Coronavirus identifizieren und aufzeigen, wie das Virus nach Island kam, sich verbreitete und mutierte. Kam das Virus zunächst vor allem aus Österreich und Italien, gibt es nun eine große und wachsende Anzahl von Virusstämmen in Island. Die Daten deuten darauf hin, dass das Virus aus vielen Ländern nach Island eingeschleppt wurde und dass Erkrankte vor dem Auftreten der Symptome die Krankheit verbreiteten.

Auf Wissenstransfer beruht auch die Entwicklungspartnerschaft zwischen Amgen und Adaptive Biotechnologies: Zusammen arbeiten die beiden Unternehmen an einer Antikörpertherapie gegen SARS-CoV-2. Zugleich hat Amgen sein Portfolio geprüft und plant eine klinische Studie zur Hemmung überschießender Immunreaktionen bei COVID-19. „Wir sind überzeugt, dass im Kampf gegen die Corona-Pandemie alle Kräfte gebündelt werden müssen“, sagt Dejan Baltic, Medical Director von Amgen Österreich. „Ein Beispiel sind die Untersuchungen von deCODE, um wissenschaftliche Daten zur Verbreitung des Virus zur Verfügung zu stellen. Auch in der gemeinsamen ACTIV-Allianz der Europäischen Arzneimittelagentur, des amerikanischen National Institutes of Health und weiteren öffentlichen sowie privaten Partnern zur Beschleunigung der Impfstoff- und Therapeutikaentwicklung arbeitet Amgen mit.“

Zur Studie https://www.nejm.org/doi/metrics/10.1056/NEJMoa2006100