Spekulation über einheitlichen Leistungskatalog

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Mit dem Beschluss der Gesundheitsreform könnte nun auch Bewegung in Verhandlungen zwischen Ärztekammer und ÖGK über einen einheitlichen Leistungskatalog kommen.

Die Bundesregierung wollte ÖGK und Ärztekammer zum Abschluss eines einheitlichen Leistungskatalogs für den niedergelassenen Bereich verpflichten, doch auch ohne eine entsprechende Regelung scheint jetzt Bewegung in die Sache zu kommen. Allerdings drängt die ÖGK auf zusätzliche Mittel. „Es ist positiv, dass es zusätzliche Mittel für den Ausbau des niedergelassenen Bereichs gibt. Für den österreichweiten Gesamtvertrag mit einheitlichem Leistungskatalog und die Umsetzung einer modernen pauschaleren Honorierung für die Kassenärzt:innen brauchen wir aber dringend mehr Geld“, sagte ÖGK-Obmann Andreas Huss kurz vor Weihnachten.

Jetzt legt die Ärztekammer nach: Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, betonte, dass man die schnellstmögliche Umsetzung des einheitlichen Leistungskataloges wolle – lieber heute als morgen: „Es ist in einer modernen Kassenmedizin nicht mehr vertretbar und erklärbar, dass Patientinnen und Patienten je nach Bundesland unterschiedliche Leistungen erhalten – im Sinne unserer Patientinnen und Patienten haben wir die harte Arbeit der Erstellung des Leistungskataloges ja überhaupt erst auf uns genommen“, sagte Wutscher.

Er zeigte sich deshalb irritiert, dass Huss zuletzt den Eindruck erweckt habe, die Ärztekammer würde bei der Umsetzung des einheitlichen Leistungskataloges auf der Bremse stehen: „Der einheitliche Leistungskatalog ist ein Megaprojekt, das die Bundeskurie in jahrelanger harter Arbeit eigenständig erarbeitet und erfolgreich abgeschlossen hat. Nach der öffentlichen Vorstellung hat es dann eineinhalb Jahre gedauert, bis überhaupt eine Reaktion seitens der ÖGK und Herrn Huss gekommen ist“, erinnert Wutscher. Die Bundeskurie hat dann unverzüglich mit Verhandlungen begonnen, jetzt liege es an der ÖGK, ganz zeitnah weitere Termine zu nennen, sagt der Bundeskurienobmann. Wutscher forderte, auf den positiven Gesprächspfad, „den die ÖGK im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen leider verlassen hat“, zurückzukehren und gemeinsam an der optimalen Versorgung der Versicherten zu arbeiten. (red)