Vorsorgeuntersuchung: Ärztekammer fordert Honorarerhöhung

Ordination Praxis Hausarzt 3(c) pixabay

Nach dem Mutter-Kind-Pass drängt die Ärztekammer jetzt auch auf eine Valorisierung und Aktualisierung der Leistungen bei der Vorsorgeuntersuchung.

Die Bundesregierung hat sich im aktuellen Budget einen Ausbau der Prävention vorgenommen. Auch die Sozialversicherung setzt auf Vorsorge. Die Wiener Ärztekammer will es nun genau wissen und sieht Verbesserungsbedarf in Sachen Vorsorgeuntersuchung. Wie Erik Randall Huber, der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte in der Wiener Kammer, zu bedenken gab, sind die Honorare zuletzt im Jahr 2017 valorisiert worden. Doch gefordert wird nicht nur mehr Geld: Es sei auch an der Zeit, die Leistungen für die Patient:innen zu aktualisieren, befand er in einer Aussendung.

Huber sprach sich für ein „Nachbessern im Leistungsspektrum“ aus, etwa bei den Laborparametern, die in der Untersuchung abgedeckt sein sollten. Derzeit sind bei Frauen acht, bei Männern nur fünf Blutparameter inkludiert, hob er hervor. Bei Männern ab 45 Jahren wäre eine PSA Untersuchung sicher sinnvoll, schlug Huber – der selbst Urologe ist – vor. Angedacht werden könnte zudem ein Screening auf den Langzeitzuckerwert, um unentdeckte Diabetesfälle zu erkennen, hieß es.

Weiters plädierte der Kurienobmann dafür, dass die Vorsorgekoloskopie inklusive Sedierung bereits ab dem 45. Lebensjahr auf Kosten der Krankenkassen angeboten wird. Eine entsprechende Empfehlung gebe es auch vom Gesundheitsministerium, gab er zu bedenken. Im Jahr 2021 haben die Allgemeinmediziner:innen in Wien laut Ärztekammer insgesamt 206.463 Leistungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Bei Fachärzt:innen waren es insgesamt 253.289 – aufgeteilt auf die Fächer Gynäkologie, Lungenheilkunde, Innere Medizin, Chirurgie und Labor. „Die Vorsorgeuntersuchung ist ein wichtiges Instrument, um Krankheiten früh zu entdecken oder sogar zu verhindern. Umso mehr gilt es, dieses Angebot und die damit verbundenen Honorare stetig anzupassen“, zeigte sich Huber überzeugt. (red)