Die MedUni und das AKH Wien dürfen CAR-T-Zellen nun selbst herstellen – ein Meilenstein für die personalisierte Zelltherapie. Erste klinische Studien starten noch 2025.
Die Universitätsklinik für Transfusionsmedizin und Zelltherapie der MedUni und des AKH Wien hat als eines der ersten universitären Krankenhäuser Österreichs die behördliche Genehmigung zur Herstellung von CAR-T-Zellen erhalten. Diese gentechnologisch veränderten Immunzellen zielen präzise auf krankhafte Zellen ab und kommen künftig in zwei klinischen Studien zum Einsatz – zur Behandlung der akuten lymphatischen B-Zell-Leukämie sowie schwerer Autoimmunerkrankungen. Das Projekt wurde durch einen Forschungs-Grant der Stadt Wien sowie durch Mittel der MedUni und des AKH Wien unterstützt.
Mit der sogenannten Point-of-Care-Herstellung setzt die MedUni Wien auf eine patient:innenzentrierte Therapieform direkt am klinischen Standort. Das ermöglicht maßgeschneiderte Zellprodukte, insbesondere für komplexe Autoimmunerkrankungen, die bislang kaum im Fokus industrieller CAR-T-Entwicklungen standen. „Diese Therapieform eröffnet neue Perspektiven, wo kommerzielle Ansätze oft an ihre Grenzen stoßen“, heißt es aus dem Projektumfeld. Bereits im Laufe des Jahres 2025 starten zwei klinische Studien mit den vor Ort produzierten CAR-T-Zellen. Dabei erfolgt der gesamte Herstellungsprozess – von der Zellgewinnung über die Modifikation bis zur Rückgabe an die Patient:innen – direkt am Universitätsklinikum AKH Wien. MedUni Wien und AKH Wien positionieren sich damit als Vorreiter:innen für eine universitäre, translational orientierte Zelltherapie in Österreich. (red)