Wiener Forschende setzen neues Herzklappen-Implantat ein

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Erstmals an MedUni Wien und AKH Wien via minimal-invasiver Operation: ein neuartiges Implantat zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen.

Einem Team der Universitätsklinik für Herzchirurgie von MedUni Wien und AKH Wien ist es in einem komplexen Eingriff erstmals gelungen, über einen einseitigen Zugang an der Leiste ein neuartiges Implantat zur Therapie der Trikuspidalklappeninsuffizienz einzusetzen. Die Undichtigkeit der Trikuspidalklappe zählt zu den häufigsten Herzklappenerkrankungen. Dabei kommt es zu einem Rückstau in den rechten Vorhof und in die Hohlvenen, der sich u. a. in Wassereinlagerungen in Beinen und Bauch, gestauten Halsvenen, aber auch in einem Leistungsknick und in Atemnot äußert.

Zirka 90 Prozent der Undichtigkeiten in Trikuspidalklappenposition sind bedingt durch eine deutliche Erweiterung des Klappengrundgerüstes. Um genau diesen Mechanismus behandeln zu können, wurde ein neues Implantat entwickelt: Das Cardioband wird mit Hilfe von präzisen Apparaten mittels 17 Schrauben in den Klappenring verankert. Am Universitätsklinikum AKH Wien wurde diese Innovation nun erstmals bei einer Patientin implantiert, teil die Universität mit.

Der Eingriff verlief so erfolgreich, dass die Undichtigkeit der Herzklappe um mehr als die Hälfte verringert werden konnte und die Patientin wieder ein weitgehend normales Leben führen kann. „Vor allem aufgrund der fortgeschrittenen Trikuspidalklappeninsuffizienz und des hohen Alters der Patientin, stellte die Implantation des Cardiobands die einzige Therapieoption dar“, verdeutlicht der Operateur Martin Andreas von der Universitätsklinik für Herzchirurgie von MedUni Wien und AKH Wien. Die komplexe Operation führte Martin Andreas gemeinsam mit Markus Mach, Iuliana Coti (alle Universitätsklinik für Herzchirurgie) und dem Kardiologen Georg Goliasch (Universitätsklinik für Innere Medizin II) unter durchgehender Herzultraschall-gezielter Anleitung der Anästhesistin Anna Bartunek (Klinische Abteilung für Herz-Thorax-Gefäßchirurgische Anästhesie und Intensivmedizin) durch. (red)