Wiener Forscher finden neue Diagnose von Leberschäden

Eine neue Methode, mit der sich Leberschädigungen ermitteln lassen, ohne dass es dafür etwa der Entnahme von Gewebeproben bedarf, stellen Forscher in der Fachzeitschrift „Radiology“ vor.

Der an der Medizinischen Universität Wien entwickelte Ansatz setzt auf ein Kontrastmittel, das von Leberzellen aufgenommen wird. Die Konzentration wird mittels Magnetresonanztomographie bestimmt. Das spezielle, Gadoxetsäure-hältige Kontrastmittel wird über die Venen injiziert. In der Leber erfolgt dann die temporäre Aufnahme, bis es später über die Gallenwege ausgeschieden wird, wie es in einer Aussendung der Meduni heißt. Mittels MRT kann dann die jeweilige Konzentration im Gewebe sehr genau bestimmt werden, wie die Forscher von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie zeigten.

Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass es weder zu Strahlenbelastungen kommt und auch keine Komplikationen auftreten, wenn etwa Gewebeproben des Organs im Rahmen einer Biopsie entnommen werden. Ist die Leber beispielsweise durch Vernarbungen geschädigt, vermindert sich die Anzahl an funktionierenden Zellen, was sich in einer geringeren Kontrastmittelkonzentration der entsprechenden Region zeigt. Eine weitere Informationsquelle zur Funktion des Organs ist das Beobachten der Ausscheidung des Mittels über die Galle. Verfolgen lassen sich diese Abläufe über die Zeit hinweg. (red)

https://pubs.rsna.org/doi/10.1148/radiol.2019190734