Weitere Fortschritte am Weg zu COVID-19-Medikament

Oberflächen-Proteine des Virus (rot) können an Proteine auf der Oberfläche menschlicher Zellen (blau) andocken. Durch dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip dringt der Virus in eine Zelle ein und infiziert sie. © buero bauer

Der Pharmariese Gilead verbündet sich mit Generikaherstellern in Indien und Pakistan, um sein potenzielles COVID-19-Medikament zu produzieren. Takeda kündigt indes eine klinische Studie mit Antikörpern an.

Der US-Pharmakonzern Gilead verbündet sich mit Generikaherstellern in Indien und Pakistan, um die Versorgung mit seinem experimentellen COVID-19-Medikament Remdesivir zu erhöhen. Mit den Unternehmen seien nicht-exklusive Lizenzvereinbarungen zur Produktion und zum Verkauf des Mittels in 127 Ländern geschlossen worden, teilte Gilead mit. Die Partnerfirmen dürften ihre eigenen Preise für die Generikaprodukte festlegen, die sie produzierten.

Da weltweit fast alle Länder von dem SARS-CoV-2-Ausbruch betroffen sind, ist das Interesse an dem Arzneimittel hoch: Bis jetzt gibt es keine wirksamen Therapeutika oder Impfstoffe. Der japanische Arzneimittelhersteller Takeda könnte im Juli eine klinische Studie für eine Behandlungsmethode von COVID-19 auf Basis von Antikörpern beginnen. Die Tests würden nach Unternehmensangaben Hunderte von Patienten umfassen und mehrere Monate in Anspruch nehmen. Im Erfolgsfall könnte die Therapie noch in diesem Jahr der US-Zulassungsbehörde zur Genehmigung vorgelegt werden, sagte Julie Kim, Präsidentin der Therapieeinheit von Takeda.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche will nach einer erfolgreichen Überprüfung durch die Public Health England (PHE) seine Antikörpertests in England verkaufen. Roche sei nun in Gesprächen mit der britischen Regierung über die Markteinführung, teilte das Unternehmen mir. Die PHE habe in der vergangenen Woche eine unabhängige Bewertung des Antikörpertests durchgeführt und festgestellt, dass der Roche-Test eine Genauigkeit von 100 Prozent aufweise. (red/APA)