Hintergründe, Gerüchte und Karriere-News

AGES-Expertin macht vorerst weiter

Eigentlich hätte Christa Wirthumer-Hoche im kommenden Monat ihren Ruhestand als Chefin der AGES-Medizinmarktaufsicht antreten sollen. Die AGES hatte bekanntlich Helga Thieben als Nachfolgerin bestellt. Weil diese allerdings vom Pharmaverband Pharmig kam, gab es öffentlich und politisch Kritik. Das Gesundheitsministerium zog dann die Bremse und die AGES wird den Job neu ausschreiben. Wirthumer-Hoche wird deshalb zumindest bis Jahresende weitermachen, sagte sie zu RELATUS PHARM. Der schon gebuchte Urlaub findet aber statt.

Anschober mit überraschendem „Danke“

Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) arbeitet im neuen Buch „Pandemia – Einsichten und Aussichten“ (Zsolnay) das erste Corona-Jahr auf. Und dabei gibt es auch so etwas wie eine Versöhnung. Am Buchende gibt es wie üblich den besonderen Dank an verschiedene Menschen und einige Expert:innen. Darunter auch an Clemens Martin Auer „für seine Expertise in Sachen WHO und Impfstoffbeschaffung“. Genau für letztere war Auer im Frühjahr 2021 von Ex-Kanzler Sebastian Kurz öffentlich kritisiert und in der Folge aufgrund des Druckes von Anschober abgezogen worden, weil er die Regierung angeblich über mögliche, zusätzlich bestellbare Impfstoffmengen nicht informiert haben soll. Jetzt also ein spätes Lob.

Grüne sauer auf Pharmaindustrie

Dicke Luft herrscht zwischen der Grünen Regierungspartei und der Pharmaindustrie. In monatelangen Verhandlungen hatten sich Industrie und Dachverband der Sozialversicherungen auf neue Preisregelungen für Medikamente geeinigt. Bei der nötigen Abstimmung im Parlament gab es dann eine kurzfristige Änderung vor dem Beschluss und plötzlich war im Bereich der chefarztpflichtigen innovativen Produkte ein Preisabschlag von 6,5 Prozent auf den EU-Durchschnittspreis festlegt. Das könnte nun die Versorgung mit neuen Produkten gefährden, argumentiert die Industrie. Dem Vernehmen nach fühlen sich die Grünen mit einem Standortargument unter Druck gesetzt und reagieren verschnupft.

Verpacker wächst mit der Pharmaindustrie

Der börsennotierte Karton- und Papierhersteller Mayr-Melnhof (MM) hat die schwedische Eson Pac komplett übernommen. Das Unternehmen betreibt vier Produktionsstandorte – drei in Schweden und einen in Dänemark -, die sich auf Faltschachteln, Beipackzettel und Etiketten konzentrieren. Eson Pac produziert laut MM „hochwertige Sekundärverpackungen für die Pharmaindustrie“. (rüm)