Ischgl-Studie: 42,4 Prozent der Bewohner haben Corona-Antikörper

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42,4 Prozent der Bevölkerung des Tiroler Wintersportorts Ischgl dürften Antikörper haben. Dies ergab eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck, die am Donnerstag präsentiert wurde. Die Experten sehen aber keine Herdenimmunität.

Rund 80 Prozent der Ischgler Bevölkerung nahmen an der Studie teil. 1.473 Probanden waren zwischen 21. und 27. April untersucht worden. Der Anteil der positiv auf Antikörper Getesteten liege etwa sechs Mal höher, als die Zahl der zuvor mittels PCR-Test positiv getesteten Personen, erklärte Studienleiterin Dorothee van Laer. 85 Prozent haben die Infektion unbemerkt durchgemacht. Trotzdem könne auch in Ischgl nicht von einer Herdenimmunität ausgegangen werden, die Bevölkerung des Wintersportorts dürfte aber zu einem Gutteil geschützt sein. Für ihn sei das Überraschende im Ergebnis, dass 85% der Betroffenen nicht gewusst hätten, dass sie betroffen waren, sagte dazu Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Rande des Sozialausschusses. Auch bei den Testungen in Wien gebe es zwischen 50% und 70% asymptomatische Fälle. Anschober schließt daraus, dass man zusätzlich zum globalen Standard, dort zu prüfen, wo es Verdachtsfälle gibt, auch Screeningprogramme brauche. (red)