Kommentar: So leicht könnte man die Corona-Krise meistern

Martin Rümmele ist Chefredakteur von Relatus.

Daten aus der Südhalbkugel und aktuelle Zahlen der Corona-Ampel legen den Verdacht nahe, dass sich mit einfachen Maßnahmen die Ausbreitung der Corona- aber auch Grippeviren im Griff behalten lässt.

Die Daten überraschen auch Forscher: in den vergangenen Tagen wurde sichtbar, dass es heuer auf der Südhalbkugel so gut wie keine Grippewelle gab. Auch andere virale Infekte sind nahezu ausgeblieben. Das gilt für Australien genauso wie für Südafrika oder Argentinien. Der Grund waren die gesetzten Corona-Maßnahmen. Mit Einhalten der Abstandsregeln, Händehygiene und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes konnte die Verbreitung der Viren offenbar eingedämmt werden.

Ähnlich Schlüsse lassen auch die jüngsten Zahlen zu, die am Freitag im Gesundheitsministerium zur Entwicklung der aktuellen Infektionszahlen präsentiert worden sind. Kaum werden die Regelungen strenger, bremsen sich die Infektionszahlen ein. Zudem gibt es in all jenen Bereichen, in denen Regeln für Abstand, MNS und Hygiene gelten, kaum Infektionszahlen – das gilt für den Gesundheitsbereich, die Arbeitswelt, öffentliche Verkehrsmittel und auch den Bildungsbereich. Jene Infektionen, die in Schulen bekannt wurden, wurden von außen in diese hineingebracht. Ansteckungen innerhalb der Schulen geben es nahezu keine, sagte Daniela Schmid, Sprecherin der Corona-Kommission und Leiterin der Abteilung Infektionsepidemiologie der AGES. Das gelte auch für den Gesundheitsbereich. Der Großteil der Infektionen passiert, dort wo sich die Menschen wenig an Schutzmaßnahmen halten – im privaten Umfeld und bei Feiern.

Denkt man das weiter, so ließe sich die Krise vielleicht recht einfach meistern: mit der konsequenten Einhaltung von Abstandsregelungen, dem Vermeiden von größeren Menschenansammlungen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz und der Händehygiene. Und dazu braucht es vor allem ein bisschen Disziplin und Zurückhaltung von jedem Einzelnen. (rüm)

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