Run auf Gratis-Antigentests in Apotheken

Knapp über 500 Apotheken offerieren seit Montag die Durchführung kostenloser Antigen-Schnelltests. Das Angebot wurde überaus gut angenommen, vor etlichen Apotheken bildeten sich Warteschlangen.

„Unsere Termine sind auf drei Wochen ausgebucht“, berichtete etwa ein Apotheker aus Wien-Donaustadt. Seit Montag ist ein aktueller, negativer Coronatest für Friseurtermine und andere körpernahe Dienstleistungen verpflichtend. „Es geht ziemlich rund“, bestätigte ein Sprecher der Apothekerkammer auf APA-Anfrage eine „extreme Nachfrage“. Das Pilotprojekt, das zeitgleich mit Lockerungsschritten der Corona-Maßnahmen startete, wird nun schrittweise erweitert. Bisher beteiligt sich rund jede dritte der österreichweit 1.400 Apotheken. Die Liste ist auf der Website der Apothekerkammer abrufbar. Am Montag war der Ansturm so groß, dass die Internetseite zeitweise überlastet war.

Die Apotheker könnten aber Konkurrenz durch jemanden bekommen, der seit Jahren versucht sich als Mitbewerber zu positionieren – die Drogeriekette dm. Denn diese hat in vielen ihrer Filialen auch Friseurstudios, die wiederum negative Antigentests verlangen müssen. Martin Engelmann, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, will die rund 1.500 bei dm beschäftigten Friseurinnen und Friseure sowie Friseurlehrlinge und deren Kunden in den dm-Studios selbst testen: Dadurch sei nicht nur ein effizientes, lückenloses Screening möglich, sondern auch eine Entlastung der öffentlichen Testpunkte. Dass die Anforderungen an das „Reintesten“ beim Haarefärben oder bei der Fußpflege höher sind als in der Schule, kann man bei dm nicht nachvollziehen. Die Hintertüre dabei: dm agiert als Arbeitgeber, der die Testung seiner Beschäftigten selbst organisieren kann. Ein von dm gemeinsam mit zugelassenen Anbietern von Covid-Tests erarbeitetes System beinhalte, dass Führungskräfte im Betrieb vor Ort professionell eingeschult werden, die dann die sachgemäßen Testungen überwachen und elektronisch dokumentieren, berichtet der Drogeriekonzern in einer Aussendung. Man habe dazu auch bereits Gespräche mit der Regierung geführt, sagte Engelmann. (red)