Überlebensvorteil durch adjuvante Chemotherapie bei Lokalrezidiven

Eine klinisch interessante Präsentation war die holländisch-spanisch-schweizerische und amerikanische CALOR-Studie (BOOG, GEICAM, IBCSG, NSABP) zum Stellenwert der adjuvanten Chemotherapie (empfohlen wurde eine Polychemotherapie über 3–6 Monate) nach einem rein lokoregionären Rezidiv (etwa 5 Jahre nach initialer Diagnose), wozu es in den letzten 30 Jahren laut Studienärzten keine prospektive Studie gab. Auch diese Studie rekrutierte sehr langsam und statt ursprünglich 977 Patienten, die auf 265 herabgesetzt wurden, dann nur 162 Patienten. Allerdings zeigte sich bei diesen nach chirurgischer Resektion des Rezidivs ein signifikanter Überlebensvorteil durch den Einsatz der Chemotherapie (Follow-up 5 Jahre). Einen überproportional hohen Benefit hatten hormonrezeptornegative Patientinnen vor allem in Hinsicht auf das krankheitsfreie Überleben. Eine Strahlentherapie war bei allen Teilnehmern empfohlen, eine zielgerichtete Therapie wurde je nach Tumorcharakteristikum (Hormonrezeptor- und HER2-Status) im Anschluss an die Chemotherapie verabreicht.