Unser herkömmliches Versorgungssystem ist auf One-Drug-fits-all-Therapien ausgelegt, die dezentral und autonom von jedem Behandler bei geeigneter Indikation verschrieben werden können. Die Präzisionsmedizin stellt dieses dezentrale System fundamental auf den Kopf, da komplexe individuelle Merkmale (wie Gensequenzierung) einzelner Patienten zur Identifizierung der geeigneten Therapie herangezogen werden, die bisher nur in spezialisierten Zentren gemessen und ausgewertet werden können.
Das Hauptstadturologie-Netzwerk erschließt für Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom nahezu barrierefrei den Zugang zu Spitzenmedizin. Es überwindet mit vergleichsweise einfachen Instrumenten Sektorengrenzen und räumliche Entfernungen zwischen Zentren der Hochleistungsmedizin sowie der wenig dicht versorgten Peripherie und spart Arztressourcen.
Erkenntnisse aus den gewonnenen Real-World-Daten können als Feedback an die ambulanten Praxen und an die Patienten zurückgespiegelt werden. Es entsteht ein „virtuelles Krankenhaus“, das die Expertise der Uniklinik den Patienten in der Peripherie zugänglich macht, ohne ihren Wohnort zu verlassen.