Unter den lymphatischen Neoplasien lassen sich Non- Hodgkin-Lymphome entsprechend der zellulären Herkunft in Neoplasien der B- und T-Zellen unterteilen, die entsprechend ihres Reifegrades, der follikulären Lokalisation (Keimzentrum, Mantelzone, Marginalzone), ihres histologischen Bilds bzw. klinischen Verlaufs (kleine, reife Zellen – indolent, langsam fortschreitend; große, unreife Zellen – aggressiv, rasch fortschreitend) und anhand ihrer biologischen Charakteristika (z. B. Translokationen) charakterisiert werden können. Indolent soll einen niedrigen Malignitätsgrad zum Ausdruck bringen, der „Watch-and-wait“-Strategien oder – bei therapiebedürftigen Patienten – langanhaltende Remissionen zulässt, allerdings muss bei Rezidiven in fortgeschrittenen Tumorstadien mit zunehmend kürzeren krankheitsfreien Intervallen gerechnet werden.
Mantelzell-Lymphome sind B-Zell- Neoplasien der Follikelmantelzone und durch die Translokation t(11;14) mit konstitutiver Cyclin-D1-Überexpression charakterisiert. Besonders auffallend ist die leukämische Ausschwemmung mit Nachweis von Tumorzellen im peripheren Blut. Anhand des prognostischen Index für Mantelzell-Lymphome (MIPI) lassen sich Risikogruppen mit 5-Jahres- Überlebensraten zwischen 20 % und 60 % definieren, woran sich der Bedarf für neue Therapien ermessen lässt.