KOMMENTAR zu Apixaban

Diese Studie, in die auch 4 österreichische Zentren Patienten einbrachten, zeigt eindrücklich das verbesserte Wirkung-Nebenwirkung-Profil der neuen, direkten Antikoagulanzien. Schwere Blutungen wurden bei den antikoagulierten Patienten nicht häufiger als bei denen unter Placebo gesehen, die Gesamtblutungsrate war bei den Patienten mit der höheren (2-mal 5 mg) Dosierung geringfügig höher.
Wir wissen, dass die Neigung zu Thrombosen, wenn einmal eine solche spontan aufgetreten ist, eine chronische Erkrankung ist. Die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs nimmt zwar nach dem ersten Jahr etwas ab, bleibt aber dann jahrelang konstant in einem Bereich zwischen 3 und mehr als 10 %, je nach Lokalisation der venösen Thromboembolie, Geschlecht und weiteren Faktoren (z. B. Ausmaß der Restgerinnungsaktivierung, Vorhandensein von Restthrombosen oder schwerer Thrombophilie). Die Argumente gegen eine langfristige Antikoagulation waren bisher das erhöhte Blutungsrisiko unter Vitamin-K-Antagonisten und die Einschränkung der Lebensqualität durch oftmalige Kontrolluntersuchungen. Beide Nachteile gelten nur in stark vermindertem Ausmaß für die neuen Antikoagulanzien, da sie das Blutungsrisiko kaum oder gering erhöhen und in einer fixen Dosierung ohne Notwendigkeit von regelmäßigen Kontrollen eingenommen werden können. Das heißt, dass mehr Patienten von diesen neuen Therapieoptionen profitieren werden, und es ist damit anzunehmen, dass weniger Patienten eine Rezidivthrombose erleiden werden.
Trotz der optimierten Therapie bleibt die langfristige Antikoagulation immer eine individuell für jeden Patienten zu fällende Entscheidung, aber die verbesserten Therapiemöglichkeiten werden die Entscheidungsfindung wesentlich beeinflussen.