SARS-CoV-2-Infektionen bei Dialyse- und Transplantationspatienten

Seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie erhebt das Österreichische Dialyse- und Transplantationsregister (ÖDTR) im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie (ÖGN) die Anzahl der SARS-CoV-2-Infektionen bei österreichischen Dialyse- und TransplantpatientInnen. Um die Meldung so einfach wie möglich zu gestalten, wird nur ein minimaler Datensatz abgefragt.

SARS-CoV-2-Infektionen bei DialysepatientInnen und Nierentransplantierten in Österreich: Bis zum 3.4.2020 gab es einen stetigen Anstieg der Infektionsrate sowohl bei Dialyse- als auch bei TransplantpatientInnen (Abb.), danach kam es zu einer raschen Verlangsamung des weiteren Anstiegs. Insgesamt wurden dem ÖDTR bis zum 1.5.2020 44 Infektionen bei DialysepatientInnen gemeldet und 8 bei Nierentransplantierten.

 

 

Wer ist betroffen und in welchem Ausmaß? Das durchschnittliche Alter der Infizierten betrug 67,9 Jahre, 58 % waren männlich (Tab.). Das am häufigsten auftretende Symptom war Fieber bei 37 % der Betroffenen, 38 % hatten keine/äußerst milde Symptome. Insgesamt wurden 54 % der Infizierten in stationärer Betreuung weiterbehandelt, 25 % verstarben.
Von den insgesamt 13 Todesfällen waren 12 eine direkte Folge der SARS-CoV-2-Infektion, eine Dialysepatientin verstarb aufgrund einer Sepsis anderer Genese. Während 27 % der infizierten DialysepatientInnen verstarben, waren es bei den Nierentransplantierten 12,5 %. Sieben der 13 Verstorbenen waren weiblich (54 %).

 

 

ERA-EDTA-Vernetzung: Um langfristig nützliche Erkenntnisse im Umgang mit SARS-CoV-2-Infektionen bei dieser Population gewinnen zu können, unterstützt das ÖDTR auch die ERA-EDTA (European Renal Association-European Dialysis and Transplant Association) in ihrem Bestreben, möglichst vollständige Daten aus Europa zu erheben. Hier können ebenso die Meldungen aus anderen europäischen Ländern eingesehen werden.