Segmentresektion oder totale Kolektomie?

In einer internationalen multizentrischen Studie wurde die Frage aufgeworfen, ob eine totale Kolektomie oder eine Segmentresektion des Kolons die besseren Langzeitergebnisse hinsichtlich weiterer chirurgischer Resektionen, perioperativer Komplikationen und der Notwendigkeit einer Stoma-Anlage bei Patienten mit Morbus Crohn aufweist. Das Kolon wurde in 5 Segmente unterteilt – fand eine Resektion von 1 bis 3 Segmenten statt, wurde dies als Segmentresektion gewertet, wurden 4 oder 5 Segmente entfernt, handelte es sich um eine totale Kolektomie. In die Studie wurden fast 700 Patienten eingeschlossen. Zwischen beiden Gruppen zeigte sich kein Unterschied an perioperativen Komplikationen und Mortalität, allerdings mussten Patienten mit totaler Kolektomie innerhalb von 90 Tagen nach der Operation häufiger wieder ins Krankenhaus aufgenommen werden. Zusätzlich benötigten Patienten nach einer totalen Kolektomie deutlich häufiger die Anlage eines Stomas und wiesen höhere Raten an neuerlichen chirurgischen Interventionen innerhalb von 15 Jahren auf (44 vs. 27 %).

Fazit: Diese Daten suggerieren, dass die Segmentresektion des Kolons gegenüber der totalen Kolektomie bei Morbus Crohn zu bevorzugen ist.

OP12: Segmental vs Total Colectomy for Crohn’s Disease of the colon in the biologic era. Results from the SCOTCH international, multicentric study