Mallorca-Akne: Sonnenallergie aufgrund von Lipidperoxiden

Wesentlich für die Entstehung der Mallorca-Akne (Acne aestivalis) sind Wechselwirkungen von UV-A-Strahlen mit bestimmten Emulgatoren oder Lipiden von Körperpflegeprodukten (beispielsweise Cremes oder Lotionen). Unter der Einwirkung von UV-A-Strahlen können sich aus natürlichem Talg in Kombination mit diesen Bestandteilen sogenannte Lipidperoxide bilden, die zu Entzündungen der Haarfollikel führen. Häufig betroffen sind Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren mit fettigem Hauttyp. Die Mallorca-Akne manifestiert sich mit dunkelroten Papeln, die knotenförmig, erbsengroß und erhaben sind. Häufig betroffen sind dabei sonnenexponierte Hautareale wie etwa Schultern, Hals oder Oberarme. Die Papeln können Wochen nach ihrer Entstehung persistieren und heilen im Regelfall narbenfrei ab.

Differenzialdiagnosen

Differenzialdiagnosen der Mallorca-Akne sind die Acne medicamentosa, die Chlor­akne sowie die Acne vulgaris. Die Mallorca-Akne unterscheidet sich sowohl in der Erscheinungsform als auch in der zugrunde liegenden Pathogenese von der klassischen Acne vulgaris. Bei der Mallorca-Akne fehlen Komedonen (Mitesser). Die Akne medicamentosa tritt häufig im Zuge des Gebrauchs von anabolen Steroiden bei jungen Männern auf („Anabolika-Akne“). Die Chlorakne ist selten und tritt beim topischen sowie systemischen Kontakt mit chlorierten Kohlenwasserstoffen auf. Ein Beispiel dafür ist der ehemalige Präsident der Ukraine, Wiktor Juschtschenko, der diese Hautreaktion nach Exposition ­entwickelte.

Prophylaxe, Therapie und richtiger Sonnenschutz

In 90 % der Fälle lässt sich die Mallorca-Akne verhindern, indem man auf Sonnenschutz- und Körperpflegeprodukte verzichtet, die peroxidbildende Bestandteile enthalten. After-Sun-Lotionen und andere Lotionen sollten frei von Emulgatoren und Fetten sein, da sie bis zu einem Tag in der Haut verbleiben und so verzögerte UV-Reaktionen auslösen können. Betroffene sollten zudem Sonnencremes mit einem hohen UV-A-Schutz verwenden.

Die Mallorca-Akne ist selbstlimitierend und Bedarf in der Regel keiner Behandlung. Kühlende Umschläge können zur Linderung des Juckreizes beitragen, und auch topische Kortikoide können die Heilung beschleunigen.
Bei verlängerten beziehungsweise verstärkten Beschwerden können Antihistaminika eingesetzt werden.