Sport mit Risiko – stumpfe Verletzungen rasch behandeln

Viele Sportunfälle sind auf mangelhafte Ausrüstung oder Selbstüberschätzung zurückzuführen. Spitzenreiter in der heimischen Unfallstatistik sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit Verletzungen beim Fußball, gefolgt von Schifahren, Ballsportarten, Radfahren bzw. Mountainbiken oder Wander- bzw. Kletterunfälle. Meistens handelt es sich um stumpfe Verletzungen durch Stürze oder Schläge, die zwar oberflächlich kaum zu sehen sind, aber Verletzungen in tieferliegenden Geweben hinterlassen.

Stumpfe Verletzungen

Wird durch einen heftigen Schlag, Aufprall oder Sturz Gewebe gequetscht, entsteht eine Prellung (Kontusion). Bei einer Verstauchung (Distorsion) wird ein Gelenk über den normalen Bewegungsumfang bewegt. Dadurch werden Bänder, aber auch die Gelenkskapsel gezerrt, und es können kleine Faserrisse entstehen. Typischerweise kommt es bei einer Prellung oder Verstauchung zu einer Schwellung und Hämatombildung.

Entzündung und Schwellung

Bei jeder Art von Verletzung werden Zellen und Blutgefäße zerstört. Darauf reagiert das Gewebe mit einer Entzündung. Aus den Gewebezellen treten Botenstoffe wie Histamin, Zytokine oder Prostaglandine aus, die die feinsten Blutgefäße durchlässiger machen, sodass Blutflüssigkeit (Plasma) in das Gewebe übertreten kann; klar erkennbar durch eine Schwellung. Zusätzlich verstärken die Gewebshormone die Durchblutung im betroffenen Gebiet und sensibilisieren die Nerven für Schmerzempfinden.

Arnica (Bergwohlverleih, Arnica montana)

Hilfreich sind Arnica-Präparate wie Salben oder Gelee, um die Schwellung zu reduzieren. Die Wirksubstanzen in der Wurzel und den gelben Blüten sind vielfältig. Enthalten sind unter anderem ätherisches Öl, Bitterstoffe und Flavonoide, die entzündungslindernd, schmerzstillend und abschwellend wirken. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten von Arnica-Präparaten zählen daher stumpfe Verletzungen der Extremitäten, wie Prellungen, Schwellungen sowie Blutergüsse, aber auch Zerrungen, Verrenkungen und Verstauchungen, Knochenbrüche oder Quetschungen.

Topfenwickel

Topfen, auf die geschwollene Stelle aufgetragen, ist ein beliebtes Hausmittel bei kleineren Sportverletzungen wie überlastete Weichteile oder geschwollene Gelenke. Die Wirkung wird durch die enthaltene Milchsäure erklärt, die durch den Kontakt an der Haut die Durchblutung ankurbelt und den Abtransport der Entzündungsparameter unterstützt. Die kühlende Wirkung des Topfens fördert wiederum das Abschwellen des Gewebes. Bei offenen Wunden darf der Wickel nicht angewandt werden, zu groß ist die Gefahr der Infektion.

Heparin

Rasche Wirkung verspricht die Anwendung von heparinhaltigen Präparaten. Heparin hat blutverdünnende, gerinnungshemmende Eigenschaften und unterstützt den Abbau von Blutgerinnseln. Auch weitere Stoffwechselprodukte, die bei stumpfen Verletzungen zum Beispiel ins Muskelgewebe ausgetreten sind, werden schneller abtransportiert. Dies wirkt wiederum abschwellend, schmerzstillend und unterstützt die Abheilung. Salben, Cremen und Gels auf Heparin-Basis mit kühlender Wirkung sind daher als Sofortmaßnahme eine gute Wahl bei zahlreichen Sportverletzungen, Venenbeschwerden, Blutergüssen oder Krampfadern.

Aufwärmen und Mobilisieren

Neben all den therapeutischen Maßnahmen gibt es natürlich auch einen präventiven Tipp, um das Risiko für Sportunfälle möglichst zu reduzieren. Dazu zählen unter anderem Aufwärm- und Mobilisationsübungen vor der sportlichen Aktivität, um die Durchblutung der Muskulatur zu aktivieren und das Verletzungsrisiko zu minimieren.