Impfung schützt zuverlässig vor schwerer Infektion

Auch nach dem Ende der Pandemie spielt SARS-CoV-2 weiterhin eine Rolle im heimischen Infektionsgeschehen, wie das Abwassermonitoring deutlich macht. Zwar verursacht das Virus keine Überlastung der Spitäler mehr, führt aber durchaus zu einer Belastung der Krankenhäuser, da neben der gesteigerten Anzahl an Patient:innen auch Mitarbeiter:innen aufgrund einer COVID-19-Erkrankung ausfallen. Wie bei allen infektiösen Atemwegserkrankungen steigen die Fallzahlen von COVID-19 in der kalten Jahreszeit, da sich die Menschen vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten. Ungefährlich ist das Virus auch nach mehreren Jahren noch nicht. Insbesondere Risikogruppen sollten – neben einer regelmäßigen Auffrischung der Impfung – das Tragen einer Maske bei größeren Menschenmengen in Innenräumen erwägen.

Auffrischung des Impfschutzes

Unabhängig vom Impf- und Erkrankungsstatus ist eine saisonale Auffrischung des Impfschutzes sinnvoll: Der Schutz vor einer schweren Infektion mit Hospitalisierung ist vor allem in den ersten Monaten nach der Impfung sehr hoch, betont Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour anlässlich eines Pressegesprächs. Da das Virus schnell mutiert, sind regelmäßige Anpassungen des Impfstoffes erforderlich. Die derzeitigen Vakzine orientieren sich am Spikeprotein, das sich auf der Oberfläche des Virus befindet. Aktuell werden auch alternative Impfansätze geprüft, erklärt Valipour.

Risikogruppen profitieren besonders

Ältere Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke und Immungeschwächte haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Mit einem regelmäßig aufgefrischten Impfschutz reduziert sich das Risiko erheblich. Kommt es dennoch zu einer Infektion, verläuft diese in den meisten Fällen kürzer und milder. Bei erhöhtem Risiko für eine schwere COVID-19-Infektion ist empfohlen, eine Impfung bereits nach mindestens 4 Monaten Abstand zur letzten Exposition (Impfung oder Infektion) durchführen zu lassen. Liegen keine Risikofaktoren vor, ist ein Abstand von 12 Monaten ausreichend. Das Warten auf „besser“ angepasste Impfstoffe hält Valipour bei Menschen mit schweren Grunderkrankungen für wenig sinnvoll. „Alle derzeit zirkulierenden Varianten sind immer noch Untervarianten von Omikron“, erläutert der Mediziner. „Die an die einzelnen Untervarianten angepassten Impfstoffe unterscheiden sich nicht so stark voneinander, sodass davon auszugehen ist, dass diese derzeit einen zufriedenstellenden Schutz vor schweren Infektionsverläufen bieten.“ Letztendlich sei es aber eine individuelle Entscheidung, meint Valipour.

„Der Schutz vor einer schweren COVID-19-Erkrankung mit Hospitalisierung ist vor allem in den ersten Monaten nach der Impfung sehr hoch.“

Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour
Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, Klinik Floridsdorf, Wien