Corona-Patient:innen an der Tara

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Die Infektionskrankheit COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) wird durch das RNA-Virus SARS-CoV-2 (Severe acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2) übertragen, das 2019 begonnen hat, sich weltweit auszubreiten.
Seit dieser Zeit ist das Virus unser ständiger Begleiter, verändert sich laufend und verursacht periodisch Erkrankungen. Die aktuelle Welle erreichte österreichweit in der Vorweihnachtszeit ihren Höhepunkt, die Erkrankungszahlen sinken aktuell wieder ab. Seit 1. Juli 2023 ist ­COVID-19 nicht mehr meldepflichtig. Personen mit positivem Testergebnis unterliegen keinen Verkehrsbeschränkungen mehr, das Tragen einer FFP2-Maske wird jedoch empfohlen, um andere Personen vor einer Ansteckung zu schützen.

Übertragung und Schutzmaßnahmen

Die Übertragung des Virus erfolgt hauptsächlich über Tröpfchen in der Atemluft. Durch Sprechen, Singen, Husten oder Niesen verbreiten infizierte Personen das Virus über das Aerosol der Atemluft. Die Ansteckung passiert durch Einatmen der Tröpfchen oder durch Kontakt der Tröpfchen mit Nase, Mund oder Augen. Die Inkubationszeit beträgt bei aktuell kursierenden Varianten im Schnitt zwischen drei und sechs Tagen.
Einen sehr guten Schutz sowohl vor Ansteckung als auch vor Übertragung bietet das Tragen einer FFP2-Schutzmaske, vorausgesetzt, sie wird richtig getragen. Die Maske sollte Mund und Nase vollständig abdecken und möglichst eng sitzen.
Empfehlenswert ist eine regelmäßige Händehygiene, die das gründliche Waschen der Hände mit Seife ebenso beinhaltet wie das anschließende Desinfizieren der Hände. Auch häufiges Lüften der Räume hilft, eine etwaige Virenlast zu senken.

Die Impfung bietet einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und wird jedem/jeder empfohlen, der/die sich schützen möchte, insbesondere jedoch Risikopatient:innen. Zur Impfung gegen die Variante Omicron XBB.1.5 ist derzeit ausschließlich die aktuelle Impfung von BioNTech/Pfizer erhältlich. Zu beachten ist, dass der Abstand zwischen einer Corona-Infektion und der Impfung mindestens sechs Monate betragen sollte. Um die Verträglichkeit zu erhöhen, sollte nach der Impfung für einige Tage auf sportliche Betätigung verzichtet werden.

Symptome und Therapie

Die Symptome einer Erkrankung können unterschiedlich sein und variieren je nach Variante des Virus. Viele Patient:innen klagen über starke Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Fieber kann ebenso auftreten wie starke Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Bei schweren Verläufen werden häufig Atembeschwerden, Druck auf der Brust bis hin zu Atemnot beobachtet. Auch gastrointestinale Störungen wie etwa Durchfall und Übelkeit, aber auch Geruchs- und Geschmacksverlust sind häufig. Zu beachten ist, dass die Erkrankung durchaus auch asymptomatisch verlaufen kann. Infizierte Personen können somit auch unwissentlich andere Personen anstecken.

Die Behandlung der Beschwerden erfolgt bei leichten Krank­heitsverläufen grundsätzlich symptomatisch. Dies umfasst bei­spielsweise:

  • Antipyretika bei Fieber
  • Analgetika bei Kopf- und Gliederschmerzen
  • Antiphlogistika bei Halsentzündung
  • abschwellende und befeuchtende Nasensprays sowie gegebenenfalls orale α-Sympathomimetika bei Schnupfen
  • schleimlösende Hustensäfte bei produktivem Husten
  • Antitussiva bei trockenem Reizhusten
  • Bei starken Beschwerden der Atemwege werden auch inhalative Kortikoide bzw. β-Sympathomimetika verordnet.
  • Arzneimittel gegen Übelkeit und Durchfall, wie etwa Carbo medicinalis, Gerbstoffpräparate, Elektrolyt-Lösungen, Probiotika und verschiedene Pflanzenextrakte
  • Mikronährstoffe wie beispielsweise Vitamin C, Vitamin D und Zink zur Stärkung des Immunsystems

Bei der Beratung an der Tara ist es wichtig, die Symptome und das Allgemeinbefinden genau zu erfragen, um die Schwere des Verlaufs einordnen zu können. Neben entsprechenden Arzneimitteln zur Behandlung der jeweiligen Symptomatik ist generell körperliche Schonung sowie das Tragen einer FFP2-Maske bei Kontakt mit anderen Personen zu empfehlen. Viele Patient:innen fühlen sich auch nach überstandener Infektion über längere Zeit müde und abgeschlagen, in extremen Fällen spricht man von sogenanntem Long-COVID-Syndrom.

Antivirale Therapie

Risikopatient:innen wird eine Behandlung mit dem antiviralen Präparat Paxlovid® empfohlen, das aus den beiden Wirkstoffen Nirmatrelvir (pinkfarbene Tabletten) und Ritonavir (weiße Tabletten) besteht und ab dem vollendeten 18. Lebensjahr zugelassen ist. Ratsam ist ein möglichst früher Behandlungsbeginn, längstens innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der ersten Symptome, bei späterem Beginn ist der Erfolg fraglich. Eine Dosis umfasst 300 mg Nirmatrelvir und 100 mg Ritonavir (zwei pinkfarbene und eine weiße Tablette). Die Einnahme erfolgt zweimal täglich für fünf Tage. Keinesfalls sollte die Behandlung vorzeitig beendet werden, auch bei Abklingen der Symptome sollte die Therapiedauer von fünf Tagen eingehalten werden. Zu beachten ist das enorme Wechselwirkungspotenzial des Präparates. Die beiden Wirkstoffe sind CYP2A4-Hemmer, wodurch sich eine große Anzahl an möglichen Wechselwirkungen ergibt. Bei Einnahme anderer Arzneimittel sind sie daher unbedingt auf mögliche Interaktionen zu prüfen. Paxlovid® ist verschreibungspflichtig und mit Rezept kostenfrei erhältlich.