Frühjahrskur für den Apothekenschrank der Kunden

Sorgsame Zusammenstellung

Mit Hilfe einer gut sortierten Hausapotheke können viele banale Erkrankungen vom Kunden in Selbstmedikation behandelt werden. Bei der Auswahl der Mittel sollte ein besonderes Augenmerk auf die Wirksamkeit und Sicherheit gelegt werden. Zudem sollten nicht zu viele verschiedene Arzneistoffe und Präparate vorhanden sein, um im Ernstfall alles schnell griffbereit zu haben. Leben Kinder im Haushalt, sind zum Beispiel Hustensäfte ohne Alkohol empfehlenswert. Auch die richtige Lagerung ist ein Thema. Befinden sich Kinder oder demenzkranke Personen im Haushalt, empfiehlt sich ein versperrbarer Schrank, am besten im Flur, Arbeits- oder Schlafzimmer. Im Laufe der Zeit sammeln sich meistens sehr viele Medikamente an. Deshalb ist es sinnvoll, mindestens einmal im Jahr unbrauchbare und nicht mehr benötigte Reste auszusortieren. Nach dem Ausmisten steht dann das Ersetzen der benötigten Arzneimittel auf dem Programm. Diese sollten möglichst auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Deshalb ist es an der Tara hilfreich, wenn man erfragt, wie die Lebensumstände sind. Eine Familie mit (Klein-)Kindern hat andere Bedürfnisse als zum Beispiel ein sportlicher Single, und gerade hier kann die Apotheke ihre Beratungskompetenz zeigen. Auch jahreszeitliche Besonderheiten können bei der Zusammenstellung eine Rolle spielen. Im Herbst und Winter kann der Schwerpunkt speziell auf Erkältungen gerichtet sein, im Frühjahr spielen Allergien und Sportverletzungen eine größere Rolle, und im Sommer sollte man an Insektenstiche und Sonnenbrand denken. Für den Kunden ist es sehr hilfreich, wenn die Einsatzgebiete und Dosierhinweise gleich auf der Packung vermerkt werden.

Um im Notfall richtig reagieren zu können, ist es empfehlenswert, sich wichtige Telefonnummern und Kontakte zu notieren und diese auch regelmäßig zu aktualisieren. Neben dem Kontakt zum Haus- bzw. Kinderarzt sind auch die Nummer der Vergiftungsinformationszentrale ­(+43 1/406 43 43) und des Ärztenotdienstes (141) sinnvoll. Auch eine Erste-Hilfe-Anleitung kann im Ernstfall wertvolle Dienste leisten.

Mag. pharm. Katharina Ender

 

Hausapothekencheck

Zumindest einmal im Jahr sollte die Hausapotheke gesichtet, aussortiert und ergänzt werden. Gerade das Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, um Kunden auf eine Kontrolle der Hausapotheke anzusprechen. Optimal wäre natürlich, wenn der Kunde mit der Hausapotheke in die Apotheke kommt, damit man diese gemeinsam durchsehen, abgelaufene Medikamente entsorgen und wieder sinnvoll auffüllen kann. Flüssige Arzneimittel, Salben, Cremes und Gele sind besonders empfindlich und haben nur eine beschränkte Haltbarkeit. Nasentropfen und -sprays und Augentropfen gehören prinzipiell nach dem Ende der Therapie entsorgt. Der Inhalt einer Haus- bzw. Familienapotheke ist abhängig von der Anzahl und dem Alter der Familienangehörigen und daher individuell sehr unterschiedlich. Gerade bei Familien hat es sich bewährt, die Indikationen und die verschiedenen altersgerechten Dosierungen auf den Packungen zu vermerken.
Bei der Zusammenstellung einer Hausapotheke sollte auch die richtige Lagerung von Arzneimitteln angesprochen werden. Viele Menschen bewahren ihre Arzneimittel immer noch im Badezimmer oder in der Küche auf. Es ist wichtig, dem Kunden zu vermitteln, dass diese Räume für die Lagerung von Arzneimitteln aufgrund der phasenweise hohen Luftfeuchtigkeit vollkommen ungeeignet sind. Am besten lagert man Arzneistoffe kindersicher an einem kühlen und dunklen Ort wie zum Beispiel in einem Schrank im Schlafzimmer oder in einer Abstellkammer.

Mag. pharm. Eva Owesny