COAPT: MitraClip bei Herzinsuffizienz

Die rezente COAPT-Studie hat gezeigt, dass bei symptomatischen Herzinsuffizienz (HI)-Patienten unter optimierter medikamentöser Herzinsuffizienztherapie (OMT) mit mittel- bis höhergradiger sekundärer Mitralklappeninsuffizienz (SMR) die kathetergestützte MitraClip-Implantation dem rein konservativen Therapiemanagement hinsichtlich HI-bedingter Hospitalisierung (35,8 vs. 67,9 %) und Mortalität (29,1 vs. 46,1 %) überlegen ist.
Zwei Subanalysen wurden am diesjährigen ACC 2019 präsentiert:

 

Echokardiografische Outcomes – eine COAPT-Subanalyse

Präsentation: Federico M Asch

Oft ist die Mitralklappenanatomie in der SMR schwierig zu evaluieren und Empfehlungen der amerikanischen und europäischen Leitlinien divergieren. Im Rahmen der COAPT-Studie erhobene echokardiografische Parameter (Baseline sowie 1, 6, 12 und 24 Monate nach Randomisierung) wurden herangezogen, um eine detailliertere Beschreibung der SMR zu erzielen, prädiktive Messwerte für die MitraClip-Therapie zu identifizieren und somit für die Therapie geeignete Patienten, mit hoher Wahrscheinlichkeit des Therapieansprechens in Zukunft besser zu definieren.

Für die Entscheidungsfindung zur MitraClip-Therapie zeigte keiner der analysierten und in den klinischen Alltag implementierbaren echokardiografischen Messwerte (linksventrikuläre Auswurffraktion sowie Schweregrad von Trikuspidal- und Mitralklappeninsuffizienz) prognostische Signifikanz. Lediglich der rechtsventrikuläre systolische Druck korrelierte mit der Prognose nach MitraClip und OMT.

Bedeutung für die Praxis: Aus echokardiografischer Sicht gilt für die Indikation zur MitraClip-Implantation somit weiterhin die multifaktorielle Therapieevaluierung (Orientierung an den Guidelines und COAPT-Studien-Einschlusskriterien).

 

Effekte auf die Lebensqualität – eine COAPT-Subanalyse

Präsentation: Suzanne Arnold

Zu den wesentlichen Säulen der Herzinsuffizienz-Therapie zählt die Verbesserung der Lebensqualität (LQ). COAPT zeigte, das die interventionelle MitraClip-Therapie die Hospitalisierungsrate aufgrund von dekompensierter Herzinsuffizienz und die Mortalität gegenüber der konservativen Therapie reduziert. Um die Vorteile der MitraClip-Therapie gänzlich zu verstehen, gilt es, die LQ mit zu berücksichtigen. Diese wurde anhand verschiedener Questionnaires (Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire (KCCQ), SF-36 health status survey) seriell erfasst (Baseline, 1, 6, 12 und 24 Monate nach Randomisierung).

Bereits 1 Monat nach MitraClip-Implantation erwies sich die LQ, im Vergleich zum konservativen Therapiemanagement, als signifikant besser. Der signifikante Unterschied blieb über den gesamten Studienverlauf von 2 Jahren erhalten.

Bedeutung für die Praxis: Damit erweist sich die MitraClip-Implantation bei HFrEF mit mittel- bis höhergradiger SMR nicht nur als lebensverlängernd und symptombekämpfend, sondern zudem als lebensqualitätsverbessernde Therapieoption.