Highlights frühes Mammakarzinom

#Abstr 507 (Michael Gnant et al.) – Langzeit-Ergebnisse für adjuvante Therapie mit Denosumab – Ergebnisse der randomisiert Plazebo-kontrollierten ABCSG-18 Studie.

Von Michael Gnant wurden die Langzeitergebnisse der österreichischen ABCSG-18-Studie präsentiert. In dieser randomisierten Plazebo-kontrollierten Studie wurde bei 3,425 postmenopausalen, mit einem Aromasehemmer behandelten Patientinnen, der Therapieeffekt von Denosumab (60 mg alle 6 Monate) untersucht. Durch den anti-RANK-Liganden konnte das krankheits-freie Überleben statistisch signifikant mit einer Hazard Ratio von 0,83 (P = 0,02) verlängert werden. Ebenso gab es in der Gesamtgruppe einen numerischen Vorteil, welcher nach Zensierung von Cross-over Patientinnen auch statistisch signifikant war (Hazard Ratio 0,74; P = 0,01). Auch im Langzeit-follow-up bestätigte sich eine signifikante Reduktion von Frakturen (Hazard Ratio 0,76; P < 0,01) durch Denosumab.

Fazit: Eine adjuvante Therapie mit Denosumab sollte für die routinemäßige klinische Anwendung bei postmenopausalen Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom während der laufenden endokrinen Therapie erwogen werden.

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#Abstr 501 (Timothy Joseph Whelan et al.) – Rezidivrisiko bei operierten Patientinnen mit einem T1N0 luminalen Karzinom ohne adjuvante Strahlentherapie – Ergebnisse einer prospektiven Studie

In der präsentierten Studie wurde das Rückfallsrisiko ohne adjuvante Radiotherapie bei insgesamt 506 Patientinnen mit einem kleinen nodal-negativen luminal A Karzinom und einem Alter von ≥ 55 Jahren untersucht. Die Lokalrezidivrate lag nach 5 Jahren bei 2,3 % (90 % Konfidenzintervall: 1,3 %-3,8 %) mit einem Rezidiv-freien Intervall von 97,3 % (90 % Konfidenzintervall: 95,9 %-98,4 %). Das Gesamtüberleben nach 5 Jahren betrug 97,2 % (90 % Konfidenzintervall 95,9 %-98,4 %) mit nur einem beobachteten Brustkrebs-assoziierten Tod. Das im Studienprotokoll vordefinierte Ziel einer Lokal-Rezidivrate von 3,5 % wurde somit klar erreicht.

Fazit: Auch ohne adjuvante Radiotherapie zeigte sich in dieser Studie ein sehr niedriges Lokalrezidivrisiko. Ob in Anbetracht moderner strahlentherapeutischer Optionen wie einer einmaligen intraoperativen Boost-Bestrahlungen das Nutzen-Risikoprofil für das Weglassen einer adjuvanten Radiatio spricht, muss durch weitere laufende Studien beantworten werden.

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#Abstr 503 (Lajos Puztai et al.) – Eventfreies Überleben nach Residual Cancer Burden nach neoadjuvanter Chemotherapie +/- Pembrolizumab: Explorative Analysen aus der KEYNOTE-522-Studie.

In einer explorativen Analyse der KEYNOTE-522 Studie, welche einen Vorteil durch die Hinzugabe von Pembrolizumab zu einer neoadjuvanten Chemotherapie bei Patientinnen mit einem triple-negativen Mammakarzinom zeigte, wurde der Zusammenhang des Therapieansprechens, gemessen anhand des Residual Cancer Burdens (RCB), mit dem Event-freien Überleben korreliert. Sowohl bei einem RCB 0 (entspricht einer kompletten pathologischen Remission), RCB 1 und RCB 2 zeigte sich eine Verbesserung des Event-freien Überlebens für die mit Pembrolizumab behandelte Gruppe, wobei der Effekt in der RCB 2 Gruppe am größten war. In jener Kohorte welche gar nicht auf die neoadjuvante Therapie angesprochen hatte (RCB 3) verlief des Event-freie Überleben unabhängig von der Pembrolizumabgabe gleich schlecht.

Fazit: In dieser explorativen Studie profitierten vor allem jene Patientinnen von einer Pembrolizumab-Therapie, welche nach der neoadjuvanten Chemoimmuntherapie eine Kategorie 2 Residual Cancer Burden zeigten.  Ob dieser Effekt durch die adjuvante Therapie mit Pembrolizumab getrieben wird liegt nahe, bleibt aber weiterhin offen. Da es sich um eine explorative Analyse handelt, sollte unabhängig am RCB-Status adjuvant Pembrolizumab verabreicht werden, sofern keine alternative adjuvante Therapie mit Capecitabin oder im Falle einer nachgewiesenen BRCA1/2-Keimbahnmutation eine Therapie mit Olaparib gewählt wird.

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