Abstract-Preise der ÖDG

Aberer F, Pferschy P, Tripolt N, Sourij C, Obermayer AM, Prüller F, Novak E, Reitbauer P, Kojzar H, Prietl B, Kofler S, Brunner M, Svehlikova E, Stojakovic T, Scharnagl H, Oulhaj A, Aziz F, Riedl R, Sourij H
„Hypoglykämie führt zu einer Plättchen- und Gerinnungsaktivierung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes unter Metformin-Monotherapie – Ergebnisse einer hyperinsulinämischen hypoglykämischen Clamp-Studie“

Thematische Grundlage dieser Studie war die evidente Kenntnis, dass das Auftreten von Hypoglykämien mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und Mortalität assoziiert ist. Die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen dafür sind schlecht erforscht, und so war eine vermutete, durch Hypoglykämien induzierte Aktivierung von Plättchen- und Gerinnungsaktivierung Gegenstand dieser experimentellen Studie.
14 Teilnehmer mit Typ-2-Diabetes mellitus unter Metformin- Monotherapie unterzogen sich einem hypogykämischen Clamp- Experiment, bei welchem die Blutglukose der Teilnehmer auf 45 mg/dl abgesenkt und auf diesem Plateau für 30 Minuten stabil gehalten wurde. Während der Hypoglykämie, der Erholungsphase und einen Tag sowie sechs Tage nach der Hypoglykämie erfolgte die Bestimmung von Parametern der Plättchen- und Gerinnungsaktivierung.

Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie stellen einen möglichen mechanistischen Ansatz dar, der dazu beiträgt, die Assoziation zwischen hypoglykämischen Ereignissen und dem erhöhten kardiovaskulären Risiko zu erklären.

Priv.-Doz. DDr. Felix Aberer arbeitet als Facharzt für Innere Medizin an der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie an der medizinischen Universität Graz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Diabetestechnologie (digitales Blutzuckermanagement im Krankenhaus, CGM-Systeme) unter der Führung von Assoz.-Prof. Julia Mader; zudem ist er in der Forschungsgruppe von Assoz.-Prof. Harald Sourij mit Themen der kardiovaskulären Diabetologie befasst.

 

Haudum C, Kolesnik E, Schweighofer N, Colantonio C, Pieske B, Schmidt A, Obermayer-Pietsch B, Pieber TR
„Diastolische Dysfunktion in einer großen kardiovaskulären Risiko-Kohorte und Konversion zu Diabetes mellitus Typ 2“

Die diastolische Dysfunktion – häufig bei Typ-2-Diabetes und/oder Adipositas – ist oft schwer zu behandeln. Ziel dieser Studie ist, gesunde, prädiabetische und T2D-Personen und ihre diastolische Funktion in einem frühen, asymptomatischen Stadium zu evaluieren.
Die Untersuchungen an 857 prospektiven Probanden der BioPersMed-Kohorte umfassten Ultraschall, Spiroergometrie, biochemische und klinische Parameter.
Die diastolische Funktion wurde u. a. über den transmitralen Flow, die myokardialen Relaxationsgeschwindigkeiten am Mitralring, die Ratio E/e’mean bzgl. Füllungsdrucks, den linksatrialen Volumenindex und den maximalen trikuspidalen Regurgitationsgradienten gemessen und statistisch ausgewertet.

Fazit: T2DM- und präDM-PatientInnen zeigten eine bereits signifikant reduzierte diastolische Funktion mit verminderter myokardialer Relaxationsgeschwindigkeit bei unauffälligem sekundärem Remodeling oder Schweregrad. Der Glukosestoffwechsel hat daher einen frühen Einfluss auf die diastolische Funktion bei sonst asymptomatischen Personen und sollte rechtzeitig erfasst werden, um die Prognose dieser Patienten zu verbessern. Pathophysiologische Aspekte werden nun über weitere Biomarker erforscht.

Christoph W. Haudum, MSc, ist PhD-Student an der Medizinischen Universität Graz sowie am Center for Biomarker Research in Medicine (CBmed Ges.m.b.H.). Sein Schwerpunkt liegt auf der Detektion von krankheitsspezifischen Biomarkern und deren Translation von der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. Mit speziellem Interesse im Bereich Bioinformatik und dem Wunsch, interdisziplinär zu forschen, arbeitet er derzeit auch an der technischen Umsetzung von Point-of-Care-Geräten zur Früherkennung von metabolischen Erkrankungen wie Osteoporose und Diabetes.