Klinik 05|2012

Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Aktuell

  • Personelles
    Univ.-Prof. Dr. Michael Fuchsjäger

    Mit 1. September wurde Univ.-Prof. Dr. Michael Fuchsjäger zum Professor für das Fachgebiet „Allgemeine Radiologie“ an der Med Uni Graz berufen und leitet die Klinische Abteilung für allgemeine Radiologie an der Universitätsklinik für Radiologie, Graz.
    Er ...Weiterlesen ...
  • Jungärzte gegen Nulllohnrunde für Spitalsärzte

    Die Wiener Turnusärzte haben sich vehement gegen die österreichweit für alle Bediensteten im öffentlichen Bereich angestrebte Nulllohnrunde ausgesprochen.
    Diese würde Jungmediziner massiv finanziell belasten, sagt Dr. Stephan Ubl, Obmann der Sektion Turnusärzte der ÄK Wien. Er fordert daher eine reale ...Weiterlesen ...
  • Pflege: Erste Ergebnisse der Arbeitsplattform Pflegekonsilium 

    Die österreichischen Pflegeverbände, allen voran der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV), haben mit der Bundesarbeitskammer eine Vereinbarung zu einer verstärkten Zusammenarbeit geschlossen, um die Interessen im politischen Prozess gemeinsam umzusetzen. Diese Vereinbarung erfolgte in Form des Pflegekonsiliums. Bereits im Jänner ...Weiterlesen ...
  • Kunstherz-Programm an Innsbrucker Kinderklinik
    Seit dem Start des Kunstherz-Programms an der Innsbrucker Kinderklinik im Jahr 2000 wurden 19 Kinder mit einem derartigen System behandelt. Damit ist die Innsbrucker Kinderklinik Vorreiterin bei der Behandlung des akuten Herzversagens bei Kindern.
    Das Programm hat mit einer Erfolgsgeschichte begonnen. ...Weiterlesen ...
  • Postgradualer Lehrgang ­„Patientensicherheit und Qualität im Gesundheitssystem“

    Im Wintersemester 2013/2014 startet der dritte postgraduale Universitätslehrgang „Patientensicherheit und Qualität im Gesundheitssystem“, der sich nicht nur an ÄrztInnen, sondern an alle im Gesundheitswesen tätigen Personen und Professionen wendet. Der Lehrgang befähigt die AbsolventInnen zur Übernahme von verantwortlichen Positionen in ...Weiterlesen ...
  • Graz
: Translationale Herzinsuffizienzforschung

    Seit rund einem Jahr erforschen die Wissenschaftler des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Herzinsuffizienzforschung (LBI HF) Ursachen und neue Therapien zur Behandlung von Herzmuskelschwäche. Im Oktober wurde das translationale Institut offiziell eröffnet. Ziel ist die Erforschung neuer Methoden zur Früherkennung und ursächlichen Behandlung ...Weiterlesen ...
  • ELGA – Usability als Knackpunkt

    Vor kurzem erfolgte der Beschluss des Nationalrates zum ELGA-Gesetz. Kritik kommt von der Ärztekammer: Auf die für die Ärzteschaft wichtige Usability nehme es nicht ausreichend Rücksicht.

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News

  • Analgetika gegen Durchbruchschmerzen leichter verfügbar machen

    Mehr als 60% der Tumorschmerzpatienten leiden an Durchbruchschmerzen, die durchschnittlich 10 min nach Beginn ihr Maximum erreichen und nach 60 min bereits abgeklungen sind. Entsprechende Analgetika müssen daher rasch, aber nicht allzu lange wirken. Die dafür besonders geeigneten schnell wirksamen ...Weiterlesen ...
  • Versorgungsengpässe bei Krebsmedikamenten vermeiden

    Die Fachgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind besorgt wegen der Zunahme von Versorgungsengpässen mit essenziellen Medikamenten vor allem bei seltenen Krebserkrankungen. In Deutschland sind 2012 bereits in 6 Fällen Lieferschwierigkeiten bei Wirkstoffen für Zytostatika entstanden. Auch in der Schweiz ...Weiterlesen ...
  • Lidocain-Pflaster hilft nach Bandscheibenvorfall

    Neuropathische Schmerzen nach Bandscheibenvorfällen können durch ein Lidocain-Pflaster deutlich reduziert werden. Im Rahmen einer in Klagenfurt durchgeführten Studie konnte die Gesamtschmerz­intensität von eingangs durchschnittlich 8,3 auf der 11-teiligen Likert-Skala auf 1,3 verringert werden. 78% der Patienten verwendeten nur ein Pflaster ...Weiterlesen ...
  • Psychoonkologische Betreuungs­angebote kaum genutzt

    In einem Kooperationsprojekt mehrerer Münchener Tumorzentren mit dem Tumorregister München ging man der Frage nach, in welchem Umfang Krebspatienten nach ihrer stationären Behandlung psychisch belastet sind und in welchem Ausmaß psychoonkologische Betreuungsangebote genutzt werden. Befragt wurden 534 Patienten mit kolorektalem ...Weiterlesen ...

Focus: Intensivmedizin

  • Intensivmedizin: Was kann man tun? Was soll man tun?


    Klinik: Ist alles, was intensivmedizinisch machbar ist, auch sinnvoll?

    Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder: Diese Frage kann klar mit nein beantwortet werden. Um es überspitzt zu formulieren: Würden wir jede Möglichkeit zur Erhaltung der Organfunktionen ausschöpfen, wäre ein Sterben, ...Weiterlesen ...
  • Sedierung auf der Intensivstation


    Der „ideale Intensivpatient“ sollte frei von Angst, Stress und Schmerzen sein. Er sollte kooperativ und motivierbar sein.

    Vorhandene Daten sprechen für ein häufiges Übersedieren (ca. 40–60 %) auf Intensivstationen (als Folgen werden verzögerte Extubation,verlängerter Intensivaufenthalt und Mortalitätserhöhung diskutiert).

    
Mit dem zentralen Alpha-2-Agonisten Dexmedetomidin (DEX) lässt sich eine s.g. „kooperative Sedierung“ erreichen (Zustand der Schläfrigkeit, in dem Schutzreflexe erhalten bleiben, Erweckbarkeit jederzeit durch Ansprache oder Berührung, im Wachzustand sind Aufforderungen sinnvoll befolgbar).

    
Die Sedierungstiefe muss regelmäßig erfasst und dokumentiert und die Sedierungsziele im Rahmen täglicher Intensivvisiten müssen regelmäßig evaluiert werden.

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  • Patientensicherheit in der Intensivmedizin


    In der Intensivmedizin besteht aufgrund der Komplexität der für kritisch kranke Patienten notwendigen Behandlungsabläufe und Interventionen ein hohes Risiko­potenzial. Überdies nimmt mit steigendem Ausmaß an Leistungen auch das Risiko für Fehler zu. Das umfangreiche Monitoring und die Dichte an medizinischer und pflegerischer Dokumentation erhöht andererseits die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler entdeckt werden.

    Besonders aus der Erfassung von so genannten „Beinahe-Katastrophen“ ist ein großer Informationsgewinn zu ziehen. In diesem Sinne ist die Erfassung aller kritischen Ereignisse (Fehler, Beinahe-Katastrophen, unerwünschte Ereignisse) erstrebenswert und Grundlage von Fehleranalysen. Die Erfassung von latenten Mängeln und Fehlern ist durch die freiwillig akzeptierte Beteiligung aller Teammitglieder an einem so genannten „Critical Incident Reporting System“ möglich.

    Maßnahmen mit Potenzial, die Patientensicherheit an Intensivstationen zu erhöhen, betreffen etwa die Teamkultur (Teamatmosphäre, flache Hierarchien etc.), Teamtraining (klare Verteilung der Aufgabenverteilung etc.), Standards für häufige Ereignisse, computerunterstützte Medikamentenverschreibung, Kontinuitätssicherung (sorgfältige und strukturierte Dienstübergaben etc.), Verbesserung von Arbeitsbedingungen und adaptierte Arbeitszeitmodelle.

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  • Hämodynamisches Management des septischen Schocks


    Die Gewebshypoperfusion ist entscheidend für die Diagnose des septischen Schocks und beruht immer noch vor allem auf der klinischen Untersuchung (verminderte Durchblutung der Haut, Oligurie, veränderter Bewusstseinszustand etc.) und ausgewählten Laborwerten (Laktat, venöse O2-Sättigung). Das Messen des Herzzeitvolumens ist zur Steuerung der Therapie sinnvoll.

    Eine zügige, Protokoll-gesteuerte hämodynamische Stabilisierung (mit unterschiedlichem Evidenzgrad für einzelne Maßnahmen) kann die Sterblichkeit im septischen Schock reduzieren: Die Volumentherapie (kristalloider oder kolloider Flüssigkeitsbolus) zur Beseitigung der Hypovolämie ist nur sinnvoll, solange das Herzzeitvolumen verbessert werden kann. Wenn Zeichen der Gewebshypoperfusion trotz Flüssigkeitsgabe weiter bestehen, sollte die Herzfunktion beurteilt werden. Bei Beeinträchtigung der linksventrikulären Funktion kommen Inotropika (am häufigsten Dobutamin) zum Einsatz. Bei Patienten mit Zeichen der Gewebshypoperfusion trotz ausreichendem Herzzeitvolumen und stabilem MAP (mittlerer arterieller Druck) kann die Gabe von Vasodilatoren erwogen werden. Nach optimaler Flüssigkeitsgabe kann bei Patienten mit ausreichendem Herzzeitvolumen die Gabe eines – möglichst niedrig dosierten – Vasopressors (Noradrenalin am häufigsten) notwendig werden, um ein bestimmtes MAP-Ziel zu erreichen. Für spezielle Situationen wird der Wert einer zusätzlichen Vasopressin- (um Katecholamine einzusparen) bzw. Hydrokortisongabe (Katecho­lamin-refraktärer Schock) diskutiert.

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  • Modernes Gerinnungsmanagement auf der Intensivstation


    Der Einsatz von Frischplasma, Thrombozytenkonzentraten, Gerinnungsfaktorenkonzentraten und Prokoagulatoren bei akut blutenden koagulopathischen Intensivpatienten wirft im klinischen Alltag verschiedene Fragen auf.

    
Die Indikationen zum Einsatz bei kritisch kranken PatientInnen mit erworbenem Gerinnungsfaktorenmangel sollten nach Meinung der Autoren streng gestellt bzw. kritisch ­diskutiert werden, da oft nur begrenzte Evidenz verfügbar ist.

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  • Extrakorporale Gasaustauschverfahren in der Intensivmedizin


    Je nach Gasaustauschstörung (Hyperkapnie versus Hypoxie ± Hyperkapnie) kommen die extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) oder ein extrakorporales CO2-Eliminationsverfahren zum Einsatz.

    Die derzeit einzige klare Indikation für die ECMO (Gasaustausch über eine Membran, die in den extrakorporalen Blutkreislauf eingeschaltet ist und von Sauerstoff durchströmt wird) ist das schwere, akut lebensbedrohliche hypoxische Lungenversagen trotz Ausschöpfung supportiver Therapieverfahren.

    Das Ziel von extrakorporalen CO2-Eliminationsverfahren ist in erster Linie die Elimination von Kohlendioxid, um im Rahmen des Konzepts der „ultraprotektiven“ Beatmung Tidalvolumina und damit Beatmungsdrucke reduzieren und in der Folge den respiratorassoziierten Lungenschaden hintanhalten zu können.

    Zur Diskussion stehen neue Anwendungsgebiete – auch aufgrund neuer Entwicklungen mit geringeren Komplikationsraten (Hämolyse, Gerinnungsaktivierung und Plasmaleaks etc.), kompakteren Systemen und geringerer Invasivität: etwa die Anwendung am wachen und teilmobilen Patienten; Vermeidung der maschinellen Beatumung durch A-priori-Anwendung eines extrakorporalen Verfahrens bei erhaltener Spontanatmung; im Rahmen des Bridgings zur Lungentransplantation Vermeidung der Intubation durch ECMO; Vermeidung der Intubation durch CO2-Eliminationsverfahrens bei Patienten mit akuter exazerbierter COPD und Versagen der nicht-invasiven Beatmung.

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  • Neue Trends in der Beatmung auf der Intensivstation


    Die frühzeitige ungehinderte Spontanatmung unter der Beatmungsform BIPAP (Biphasic Positive Airway Pressure) führt zu einer signifikanten Verbesserung des Gasaustausches und der Hämodynamik sowie zu einer deutlichen Verkürzung der Beatmungsdauer und des Intensivaufenthalts.

    Durch die Anwendung eines lungenprotektiven Beatmungsmusters mit einer inspiratorischen Drucklimitierung von 30 cmH2O und einem Tidalvolumen von 6 ml/kg KG kann das Auftreten einer beatmungsassoziierten Lungenschädigung vermindert und die Überlebensrate von ARDS-Patienten signifikant verbessert werden.

    Bei schwerem ARDS kann im Einzelfall, vor allem bei einem hohen Anteil an konsolidierten Lungenkompartimenten, ein ultraprotektives Beatmungsmuster zielführend sein, um eine Überdehnung in ventralen, gut belüfteten Lungenkompartimenten zu vermindern. Die Frage, ob die extrakorporale Decarboxylierung als unterstützende Säule der Lungenprotektion (vor allem bei Vorliegen einer Kontraindikation für die permissive Hyperkapnie) im frühen ARDS einen positiven Effekt auf die Letalität ausübt, muss in prospektiv-randomisierten Studien geklärt werden.

    Die elektrische Impedanztomografie stellt ein neues vielversprechendes Beatmungsmonitoring dar, mit dem die regionale Lungenventilation und die Änderungen der lokalen endinspiratorischen und endexspiratorischen Lungenvolumina pro Atemzug direkt am Krankenbett erfasst werden können.

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  • Moderne Aspekte der Nierenersatztherapie bei kritisch Kranken


    Kontinuierlichen Nierenersatzverfahren (CRRT) wie Hämofiltration (CVVH), Hämodialyse (CVVHD), Hämodiafiltration (CVVHDF) haben sich in den letzten Jahren zum Standardverfahren für kritisch kranke Patienten entwickelt und durch rezente Entwicklungen wie die regionale Zitratantikoagulation noch stärker an Bedeutung gewonnen.

    Die intermittierenden Verfahren (IHD) bieten für zu mobilisierende und kreislaufstabile Patienten deutliche Vorteile und sind daher im Gesamtbehandlungskonzept der kritisch kranken Patienten als komplementär zur CRRT anzusehen.

    Der genaue Stellenwert der Hybridverfahren wie SLED (Sustained Low Efficiency Dialysis) ist aufgrund der vorhandenen Datenlage noch nicht sicher einzustufen, die bisherigen Ergebnisse sind jedoch vielversprechend.

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  • Gastrointestinale Funktionsstörungen bei Intensivpatienten


    Bis zu 80 % aller Intensivpatienten entwickeln Störungen der gastrointestinalen Funktion. Dabei stellen Motilitätsstörungen (Diarrhö, Paralyse des oberen u./o. ­unteren GI-Trakts) die häufigste Dysfunktion dar. Schwere Störungen beeinflussen Morbidität und Mortalität.

    Die Diagnosestellung wird durch die Komplexität der pathophysiologischen Mechanismen, die teils unspezifischen und diffusen Symptome und den Mangel an adäquaten diagnostischen Maßnahmen erschwert.

    Therapeutisch stehen prophylaktische, medikamentöse und interventionelle Maßnahmen zur Verfügung.

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  • Mikrozirkulation bei IntensivpatientInnen


    Wenn beim kritisch Kranken massiv Flüssigkeit und hoch dosiert Vasokonstriktoren zur Wiederherstellung eines ausreichenden arteriellen Mitteldrucks (MAP) verabreicht werden müssen, kann sich eine bereits beginnende mikrovaskuläre Perfusionsstörung unter Umständen erheblich verschlechtern. Denn nicht nur eine übersteigerte medikamentöse Drucksteigerung durch sehr hoch dosierte Vasokonstriktoren führt zu einer signi­fikanten Abnahme der mikrovaskulären Perfusion, sondern auch ein Gewebeödem behindert die Kapillarperfusion.

    Um einen ausreichenden Perfusionsdruck zu erzielen, gilt daher: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Je schockierter ein Patient, desto niedriger sollte das MAP-Ziel (mit dem Risiko, die Nierenfunktion zu verschlechtern) angesetzt werden. Und bei Therapie mit einem hoch dosierten Vasokonstriktor sind ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein adäquates Flussmonitoring obligat.

    Eine weitere Bedrohung der mikrovaskulären Perfusion stellt ein Viskositätsabfall durch Anämie bzw. Hämodilution dar. Man sollte daher bei einem Abfall des Hämatokrits < 20 % nicht nur wegen der Verbesserung der Sauerstoffversorgung eine Erythrozytentransfusion erwägen, sondern auch um die mikrovaskuläre Rheologie wieder in den „sicheren Bereich“ zu bringen und einen Kapillarkollaps zu verhindern.

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  • Bakterielle Meningitis und virale Enzephalitis


    Jeder Patient mit einer Enzephalitis bedarf einer unverzüglichen Aufnahme an eine neurologische Intensivstation (erregerspezifische Therapie, Hirnödemtherapie, antikonvulsive Therapie, symptomatische Therapie vegetativer, metabolischer Entgleisungen, Thromboseprophylaxe etc.) und ist überwachungspflichtig, am besten in Intubationsbereitschaft.

    Die häufigsten Ursachen einer eitrigen Meningitis im Erwachsenenalter sind Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Listerien. Bei der ambulant erworbenen bakteriellen Meningitis im Erwachsenenalter beinhaltet die initiale empirische antibiotische Therapie in Mitteleuropa eine Kombination von einem Cephalosporin der 3. Generation und Ampicillin (nach Einlangen des Antibiogramms zu modifizieren). Bei Verzögerung der Antibiotikatherapie um mehr als 3 h nach Krankenhausaufnahme bzw. 6 h nach Beginn der Meningitis-typischen Sym­ptome verschlechtert sich die Prognose dramatisch. Eine rasche Fokussuche ist essenziell.

    Virale Meningoenzephalitiden werden bei immunologisch kompetenten Menschen in Mitteleuropa durch einige wenige Viren ausgelöst, die wesentlichen sind Herpes-simplex-Virus Typ I (bei Verdacht sofort Acyclovir i. v.), in Einzelfällen Varizella-zoster-Virus, Mumps-, Masern- und Enteroviren. In Mitteleuropas ist das wichtigste vektorübertragene Virus das FSME-Virus.

    Die mittel- und langfristige Morbidität und Mortalität ist neben der Akutmorbidität und -mortalität von großer Bedeutung. Vaskulär-ischämische Komplikationen können auch noch nach der 2. Woche nach Therapiebeginn auftreten.

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  • Diagnose des Hirntodes


    In der österreichischen Praxis wird die Hirntoddiagnostik von zumindest zwei Ärzten durchgeführt. Die dabei angewendeten Richtlinien wurden von einem am ÖBIG-Expertengremium erarbeitet und vom Obersten Sanitätsrat (2005) empfohlen. Die Hirntoddiagnostik besteht aus zwei klinisch neurologischen Untersuchungen zum Nachweis der Irreversibilität der klinischen Ausfallsymptome und ergänzenden Untersuchung.

    Bei Vorliegen einer Medikation von zentral wirksamen Substanzen ist eine definierte Vorgehensweise (Wartezeit, Spiegelbestimmungen etc.) einzuhalten.

    Bei primärer infratentorieller Läsion und/oder sekundärer Hirnschädigung ist eine ergänzende Untersuchung (EEG bzw. wenn nicht verfügbar transkranielle Dopplersonografie/farbkodierte Duplexsonografie oder Computertomografie-Angiografie) verpflichtend.

    Mit der Feststellung des Hirntodes sind die Voraussetzungen für eine Organentnahme zur Transplantation geschaffen.

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Querdenker

  • leitlinien bringen patienten um
    Eine der größten erfindungen der schulmedizin ist die evidence-based medicine. Sie versucht studienmäßig gewonnenes wissen mit erfahrung zu verbinden. Wichtig ist dabei zu erkennen, dass wissenschaft wissen schafft und keine auf alle menschen anwendbare wahrheiten produziert. Streng genommen darf man ...Weiterlesen ...

Klinik OP

    Krankenhauspharmazie

    Onkologie

    • Supportivtherapie in der Onkologie


      In den vergangenen Jahren haben unter anderem folgende Therapeutika das Spektrum der supportiven Therapie erweitert:

      mukosal applizierbare Darreichungsformen von Opioiden zur Behandlung von Durchbruchschmerzen

      ein Capsaicin-Pflaster, ein Lidocain-Pflaster und ein Cannabinoid zur Therapie neuropathischer Schmerzen

      5-HT3-Antagonisten, ein Neurokinin-1-Rezeptorantagonist und ein Cannabinoid zur Therapie von Emesis und Nausea

      oder auch der Keratinozyten-Wachstumsfaktor Palifermin zur Therapie der Mukositis

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    Patient Blood Management

    • Teil 11: Bluttransfusion – immunologisch bedingte Risiken

      Immunologische Reaktionen sind heute die häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen in der Transfusionsmedizin.

      Derzeit sind mehr als 300 Blutgruppenantigene mit unterschiedlicher Immunogenität bekannt.

      Die wichtigsten immunologisch bedingten Komplikationen sind: akute und verzögerte hämolytische Transfusionsreaktionen, febrile nicht-hämolytische Transfusionsreaktionen, allergische Reaktionen, transfusionsbedingte akute Lungeninsuffizienz (TRALI), posttransfusionelle Purpura, transfusionsbedingte Graft-versus-Host-Reaktion und transfusionsbedingte Immunmodulation und Mikrochimärismus.

      Die wichtigsten Ursachen sind Fehler in der klinischen Routine (Patienten- und Proben­identifikation, mangelhafter Bedside-Test).

      Das Sicherheitsniveau bezüglich Herstellung und Anwendung von Blutkomponenten in ­Österreich ist exzellent, und es gibt zunehmend mehr Aus- und Fortbildung mit transfusions­medizinischer Ausrichtung.

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