Orphan Diseases: Klinik 04|2018

  • Das Konzept der Europäischen Referenznetzwerke

    Entsprechend den Vorgaben des Europäischen Rates haben zahlreiche ­Mitgliedstaaten in den letzten 15 bis 20 Jahren wegweisende Konzepte zum Umgang mit seltenen Erkrankungen entwickelt.

    Bündelung von Expertise: Die Etablierung und Erweiterung von Referenznetzwerken für seltene Erkrankungen ist für praktisch alle medizinischen Fachgebiete in vollem Gange.

    Hauptherausforderungen: Das geografische Repräsentationsungleichgewicht, die ­unterschiedliche Qualität der Zentren und die Verankerung der Netzwerke in den Gesundheitssystemen der Mitgliedstaaten.

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  • Expertisezentren für seltene Erkrankungen in Österreich – wo liegen die Herausforderungen?

    Gut organisierte Patientenpfade sind wichtig, um die Betroffenen an den Ort der bestmöglichen Versorgung zu bringen.

    Der Weg zur Erstdiagnose einer seltenen Erkrankung ist oft sehr lang. Daher braucht es in Zukunft Anlaufstellen für Patienten mit noch undiagnostizierten Erkrankungen.

    Nachhaltigkeit in der Finanzierung ist der Grundpfeiler für Erhalt und Ausbau ­hochspezialisierter Expertise.

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  • Expertisezentrum für Genodermatosen, Schwerpunkt Epidermolysis bullosa (EB)

    Das Expertisezentrum für Genodermatosen, Schwerpunkt Epidermolysis bullosa (EB) am Uniklinikum Salzburg war vor knapp 2 Jahren das erste Zentrum, das in Österreich designiert wurde.

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  • Expertisezentrum für Pädiatrische Onkologie: Europäisches Referenznetzwerk unter österreichischer Leitung

    Das Expertisezentrum für Pädiatrische Onkologie am St. Anna Kinderspital in Wien war eines der beiden ersten in Österreich designierten Zentren.

    Darüber hinaus wird das gesamte Europäische Referenznetzwerk für Pädiatrische Onkologie (ERN PaedCan) von diesem Zentrum geleitet und koordiniert.

    klinik sprach mit Univ.-Prof. Dr. Ruth Ladenstein, St. Anna Kinderspital und Kinderkrebs­forschung, über ihre Erfahrungen in der Koordination des ERN PaedCan.

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  • Expertisezentrum für Knochen- und Weichteiltumoren

    Das Expertisezentrum für Knochen- und Weichteiltumoren an der Medizinischen Universität Graz hat den Begutachtungsprozess abgeschlossen und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission offiziell als Expertisezentrum designiert werden. klinik sprach mit Univ.-Prof. Dr. Andreas Leithner, Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie.

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  • Expertisezentrum für Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Kraniofaziale Anomalien

    Das Expertisezentrum für Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Kraniofaziale Anomalien, Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Salzburg, hat den Begutachtungsprozess abgeschlossen­ und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission offiziell als Expertisezentrum designiert werden. klinik bat Prim. Univ.-Prof. DDr. Alexander Gaggl und OA Dr. Peter Schachner, Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der PMU Salzburg, um ein Interview.

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  • Expertisezentrum für Genodermatosen, Schwerpunkt Verhornungsstörungen

    Das Expertisezentrum für Genodermatosen mit Schwerpunkt Verhornungsstörungen der ­Universitätsklinik für Dermatologie Innsbruck hat den Begutachtungsprozess abgeschlossen und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission offiziell als ­Expertisezentrum designiert werden. klinik sprach mit dem Zentrumskoordinator OA Priv.-Doz. Dr. Robert W. Gruber.

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  • Expertisezentrum für seltene kinderurologische Erkrankungen

    Das Expertisezentrum für seltene kinderurologische Erkrankungen Linz hat den Begutachtungs­prozess abgeschlossen und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission offiziell als Expertisezentrum designiert werden. klinik sprach mit Prim. Univ.-Doz. Dr. Josef Oswald, dem Vorstand der Abteilung für Kinderurologie am Ordensklinikum Linz.

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  • Expertisezentrum für seltene Bewegungsstörungen

    Das Expertisezentrum für seltene Bewegungsstörungen befindet sich derzeit im laufenden ­Designationsprozess. klinik sprach mit Priv.-Doz. Dr. Sylvia Bösch, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Innsbruck.

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  • Expertisezentrum für Knochenerkrankungen, Störungen des Mineralhaushaltes und Wachstumsstörungen

    Das Expertisezentrum für Knochenerkrankungen, Störungen des Mineralhaushaltes und Wachstumsstörungen ist ein Zusammenschluss von 3 Standorten und befindet sich derzeit im laufenden ­Designationsprozess. klinik sprach mit Ao. Univ.-Prof. Dr. Gabriele Häusler, Pädiatrische ­Endokrinologie und Osteologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien.

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  • Das hereditäre Angioödem

    Das hereditäre Angioödem ist eine sehr seltene, potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die durch rezidivierende, schmerzhafte Schwellungen charakterisiert ist.

    Aufgrund vieler möglicher Differenzialdiagnosen ist die Erkennung dieses seltenen Krankheitsbildes nicht einfach. Eine ausführliche Anamnese ist unumgänglich.

    In der Therapie werden derzeit vor allem intravenös applizierte C1-Inhibitor-Präparate zur Akuttherapie und Prophylaxe eingesetzt. In der Akuttherapie kommt zudem der subkutan verabreichte Bradykinin-β2-Rezeptor-Antagonist Icatibant zum Einsatz.

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  • Chronischer Hypoparathyreoidismus

    Der chronische Hypoparathyreoidismus ist eine seltene endokrine Erkrankung, die sich mit verschiedenen Symptomen präsentieren kann und oft verzögert diagnostiziert­ wird.

    Zumeist tritt er postoperativ auf und verursacht teils schwere Hypokalzämien.

    Eine kausale Therapie kann derzeit nur selten durchgeführt werden, die Standardtherapie ist meist symptomatisch und umfasst u. a. aktives und natives Vitamin D sowie Kalziumsupplemente.

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  • Mukopolysaccharidosen: Transition oft schwierig

    Die Betreuung sollte multidisziplinär, im Idealfall an Stoffwechsel­zentren an ­pädiatrischen Kliniken erfolgen.

    Der Wechsel in die Erwachsenenmedizin ist oft schwierig und traumatisch: Ein multidisziplinäres Team ist jedoch in jedem Alter unabdingbar.

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Anästhesiologie AIC 2017: Klinik 01|2018

  • Die Behandlung akuter Schmerzen während chronischer Schmerztherapie – eine Herausforderung

    Präoperativ sollten schmerzmedizinische Risikopatienten identifiziert und umfassend aufgeklärt werden (u. a. Umgang mit Schmerzerfassungsinstrumenten). Zudem sollte ein dem jeweiligen operativen Eingriff entsprechendes multimodal balanciertes ­ Behandlungskonzept entworfen werden.

    Intraoperativ stehen Analgesieverfahren wie z. B. Regionalanalgesie zur Verfügung; bei chronischen Schmerzpatienten sollten bei Opioidtoleranz bzw. Hyperalgesie Analgesiealternativen antizipiert werden.

    Postoperativ sollten Effizienz und Sicherheit der perioperativen Analgesie regelmäßig evaluiert und angepasst sowie frühzeitig ein schmerzmedizinisches Entlassungskonzept geplant werden.

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  • Der Notarzt im Rettungsdienst

    Der unmittelbare Einsatz geeigneter Maßnahmen durch qualifizierte Ärzte am ­Notfallort bedeutet eine Reduktion der Sterblichkeit kritisch kranker oder ­schwerverletzter Patienten, kürzere Intensiv- und Krankenhausaufenthaltsdauer und bessere Rehabilitationschancen.

    Der Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern als Besonderheit des österreichischen Rettungswesens bietet die Vorteile einer guten Verfügbarkeit motivierter Helfer. Eine weitere Verbesserung und Intensivierung der Ausbildung – durch z. B. eine dritte Ausbildungsstufe, zusätzlich zum Rettungs- und Notfallmediziner – könnte Notärzte entlasten.

    Die neue, in Vorbereitung befindliche gesetzliche Ausbildungsregelung für Notärzte wird die enge Anbindung des notärztlichen Dienstes an die Kliniken stärken.

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  • Hygiene in der Anästhesie – Dos and Don’ts

    Händedesinfektion: besonders vor aseptischen Tätigkeiten; nicht sterile ­Handschuhe müssen unmittelbar nach Beendigung der kontaminationsgefährdeten Tätigkeit ausgezogen und entsorgt werden, in Ausnahmefällen Desinfektion der behandschuhten Hände.

    Arbeitsplatz: sollte in reinen und unreinen Bereich organisiert werden.

    Nicht vergessen: Die Außenseiten von Beatmungsschlauch und -beutel des Narkosegerätes sind als Kontaktflächen anzusehen und dementsprechend zu reinigen.

    Perioperative Antibiotikaprophylaxe: zum richtigen Zeitpunkt, in richtiger Dosis.

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  • Seltene Erkrankungen und strukturelle Änderungen − … ein langer Weg

    Mehr Awareness für seltene Erkrankungen: In den letzten Jahren ist ein gesteigertes Bewusstsein für seltene Erkrankungen zu bemerken.

    klinik sprach mit Dr. Rainer Riedl, dem Obmann von Pro Rare Austria, der Allianz für seltene Erkrankungen, über erste erreichte Fortschritte und offene ­Herausforderungen.

    An der Abbildung der seltenen Erkrankungen im österreichischen Gesundheitssystem und der Schaffung entsprechender Strukturen wird gearbeitet, aber die Umsetzung dauert und erfordert Geduld und einen langen Atem.

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  • Morbus Gaucher − Therapie: sehr gut – Diagnoserate: ausbaufähig

    M. Gaucher ist mit Organvergrößerungen, Blutbildveränderungen, Knochen­komplikationen und Fatigue assoziiert.

    In der Behandlung stehen effektive Enzymersatz- und Substratreduktionstherapien zur Verfügung, die Patienten ein weitgehend normales und komplikationsloses Leben ermöglichen.

    Großer Verbesserungsbedarf besteht in der Diagnoserate: Schätzungen zufolge sind etwa 70% der Patienten in Österreich noch unerkannt. Bei charakteristischen Symptomen sollte daher großzügig auf Vorliegen von M. Gaucher getestet werden.

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  • Pulmonalarterielle Hypertension: Österreichische Lungenhochdruckzentren müssen Teil des European Reference Networks werden!

    Die Diagnostik der PAH ist in allen Stadien komplex: Unspezifische und spät im Verlauf auftretende Symptome, eine Vielzahl an Differenzialdiagnosen und eine invasive Beweisführung sind Haupthürden der Diagnosestellung.

    Die Versorgung von Patienten mit PAH ist in Österreich durch ein Netzwerk von spezialisierten Zentren gewährleistet; die Awareness innerhalb der Ärzteschaft ist sehr gut.

    Es besteht noch wenig öffentliches Bewusstsein für die Risiken von PAH. Öffentliche Hand und Politik sind gefragt, die Awareness in der Bevölkerung und auch Forschung/Entwicklung vermehrt zu unterstützen. Die österreichische Expertise muss in das europäische Referenz­netzwerk eingebracht werden.

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  • Primäre Immundefizienz: Individuelle Therapie ohne Hürdenlauf gewährleisten

    Die Diagnose einer Abwehrschwäche erfolgt über klinisch-immunologische ­Untersuchungen in spezialisierten Einrichtungen. Herausforderungen auf dem Weg zur Diagnose liegen in der nur teilweise gewährleisteten Kostenübernahme der Untersuchung durch die Kassen.

    Derzeit stehen drei Applikationsformen der Immunglobulin-Ersatztherapie zur Verfügung: intravenös, konventionell subkutan und hyaluronidaseunterstützt subkutan.

    Die Therapie sollte individuell an den Lebensstil und die Wünsche des Patienten angepasst werden – ohne Hürdenlauf in der Erstattung.

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  • Therapiefortschritte bei entzündlichen Erkrankungen der Kinderrheumatologie

    Viele Diagnosen der in einer Kinderrheumaambulanz betreuten Kinder und ­Jugendlichen sind seltene Erkrankungen.

    Die einzelnen Subformen der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) sind es ebenso wie die im Kindesalter selten vorkommenden Erkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes (SLE), juvenile Dermatomyositis, Kollagenosen und Fiebersyndrome.

    Gab es früher keine etablierten und ausreichend erfolgreichen Therapiemethoden, so gibt es in den letzten 20 Jahren effiziente und oft auch zugelassene Therapiestrategien, die dabei hilfreich sind, die früher oft und lang eingesetzten Kortikosteroide und deren ­Nebenwirkungen zu vermeiden.

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  • Familiäre Hypercholesterinämie: Diagnose, Therapie und besondere Herausforderungen

    Familiäre Hypercholesterinämie ist eine nach wie vor unterdiagnostizierte und untertherapierte Erkrankung, die unbehandelt zu frühzeitiger Atherosklerose und in der Folge zu koronarer Herzerkrankung und v. a. im Falle der seltenen homozygoten Form zu frühen Todesfällen führen kann.

    Mit dem Aufbau eines nationalen FH-Registers in Österreich sollen mittels Kaskadenscreenings möglichst viele der geschätzten 30.000 von FH Betroffenen identifiziert werden. Durch früh­zeitige Diagnose und Therapie soll kardiovaskulären Erkrankungen vorgebeugt werden. Dies kommt nicht nur den Betroffenen zugute, sondern erspart dem öffentlichen Gesundheitssystem hohe Kostenbelastungen durch Folgeerkrankungen, Arbeitsausfälle u. Ä.

    Die Patientenorganisation FHchol Austria steht für FH-Betroffene aus ganz Österreich mit Informationen auf der Website www.fhchol.at, Facebook, mit Infobroschüren, Infofilmen sowie auch zur individuellen Beratung zur Verfügung. Kontakt: info(at)fhchol.at

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  • Guidelines in der Kardiologie und ihre Bedeutung

    In den ESC-Guidelines ist die gesamte zum Zeitpunkt des Schreibens verfügbare Evidenz – zum Wohl der Patienten, im Hinblick auf die Risiko-Nutzen-Analyse und den globalen Outcome – zusammenfasst.

    Keine Berücksichtigung finden dabei wirtschaftliche Aspekte.

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  • Leitlinien für die kardiovaskuläre Prävention und ihre Bedeutung für den klinischen Alltag

    Rechtzeitiger Beginn der Risikoevaluation, wiederholte Reevaluation je nach initialem Risiko.

    Strikte Beachtung empfohlener Risikogrenzwerte, konsequente Intervention bei deren Überschreitung.

    Miteinbeziehung der Primärversorgung in das Gesamtkonzept der Prävention

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  • Guidelines „Atrial fibrillation“ und ihre Bedeutung für den klinischen Alltag

    Eckpfeiler der VHF-Therapie sind Modifizierung von Risikofaktoren, Insultprävention, Frequenz- und Rhythmuskontrolle.

    Die Katheterablation hat einen wichtigen Stellenwert in der Therapie von ­symptomatischem Vorhofflimmern.

    In Zukunft wird die multidisziplinäre Betreuung von Patienten mit Vorhofflimmern an Wichtigkeit gewinnen.

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  • ESC-Guideline „Focused Update on Dual Anti-Platelet Therapy 2017“ und ihre Bedeutung für den klinischen Alltag

    Das Fokus-Update zur dualen Antiplättchentherapie (DAPT) bei koronarer ­Herzerkrankung 2017 der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) liefert einen umfassenden Überblick evidenzbasierter Empfehlungen zur Verwendung der DAPT bei verschiedenen Indikationen unter Einbeziehung neuester Studien­ergebnisse.

    Wichtige Änderungen im Vergleich zu bestehenden Guidelines beinhalten Initiierung, Art und Dauer der DAPT, Entscheidungsfindungsprozesse zu Art und Dauer der DAPT inklusive der Verwendung neuer Scores zu Ermittlung des Blutungsrisikos, Algorithmen zum Wechsel ­zwischen P2Y12-Inhibitoren, Empfehlungen zur DAPT bei operativen Eingriffen und ­Management bei Blutungskomplikationen.

    Zur besseren Verinnerlichung soll auf die fallbasierte Beilage der ESC hingewiesen werden, anhand derer die Guideline-Empfehlungen in insgesamt 18 Fällen veranschaulicht werden.

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  • Guidelines „Acute and chronic heart failure 2016“ und ihre Bedeutung für den klinischen Alltag

    Neue Herzinsuffizienzpatientengruppe HFmrEF mit LVEF 40–49%.

    Neue Diagnosealgorithmen für akute und chronische Herzinsuffizienz.

    Modifizierte Behandlungsempfehlungen für Herzinsuffizienz mit reduzierter ­Auswurffraktion und Komorbiditäten.

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  • ESC Position Paper „Cancer treatments and cardiovascular toxicity“ und seine Bedeutung für den klinischen Alltag

    Ziel der Zusammenarbeit von Kardiologen und Onkologen ist es stets, die lebens­rettende Krebs-Therapie zu ermöglichen.

    Regelmäßige Echokardiographie-Verlaufskontrollen während und nach ­Chemo­therapien sowie frühzeitiger Beginn von Herzinsuffizienz-Medikation kann dauer­hafte Kardiotoxizität vermeiden.

    Überlebende von Krebserkrankungen, auch nach Bestrahlungen, müssen regelmäßig kardial nachkontrolliert werden.

    Troponin und BNP kann im Screening verwendet werden.

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  • Guidelines „Management of Dyslipidaemias“ und ihre Bedeutung für den klinischen Alltag

    Direkter kausaler Zusammenhang zwischen erhöhtem LDL-C und kardiovaskulärem Risiko [3]

    Im Lipid-Management gilt für LDL-C das „The lower, the better“-Prinzip [10]

    PCSK9-Inhibitoren sind in der LDL-C-Senkung hocheffizient [5, 6] und senken als Add-on zur maximal tolerierten Therapie aus Statin und Ezetimib das kardiovaskuläre Risiko signifikant [7].

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Schlaganfall: Klinik 01|2015

  • Bildgebende Diagnostik beim Schlaganfall

    Die bildgebende Diagnostik beim akuten Schlaganfall hat 4 entscheidende Fragen zu beantworten: intrazerebrale ­Blutung, Hirninfarkt sichtbar, ischämisches, aber noch nicht infarziertes Hirn­parenchym, akuter Gefäßverschluss?

    Grundsätzlich ist eine suffiziente Beantwortung der relevanten Fragestellungen beim akuten Schlaganfall sowohl mittels CT als auch mittels MRT möglich.

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  • Endovaskuläre Therapie des ischämischen Schlaganfalls

    Die intravenöse Thrombolyse, die Behandlung in Stroke-Units sowie die dekompressive Kraniektomie stellen bis dato die Säulen der Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls dar.

    Die mechanische Thrombektomie über einen endovaskulären Eingriff hat in rezenten Studien ihre Effektivität unter Beweis gestellt und wird sich bei Verschluss eines großen hirnbasisnahen Gefäßes als weitere Behandlungsoption für ischämische Schlaganfälle etablieren.

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  • Schlaganfall-Sekundärprävention

    Die positive Nutzen-Risiko-Bilanz von Thrombozytenfunktionshemmern zur ­Sekundärprävention ist durch viele Studien belegt.

    Schlaganfälle durch Vorhofflimmern sind häufig, schwergradig und verhinderbar. DOAK sind eine Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA)

    Die Therapieentscheidung (Stenting oder Operation) bei symptomatischen hochgradigen ­Carotinstenosen sollte von der Erfahrung des Behandlungszentrums geleitet sein. Bei intra­kraniellen Stenosen bestehen keine etablierten Therapiestandards.

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What’s hot in gastroenterology 2013: Klinik 06|2013

  • Inflammatory Bowel Disease

    Die Mortalität bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist vor allem im ersten Jahr nach Diagnosestellung erhöht. Die Langzeitmortalität bei Colitis ulcerosa liegt bei 10%, jene bei ­Morbus Crohn 50% über der Mortalität der Allgemeinbevölkerung.

    Fäkal bestimmtes Calprotectin ist anderen Laborparametern wie dem CRP in der Beurteilung von endoskopischer Krankheitsaktivität überlegen und eignet sich besonders zum Monitoring von CED.

    Neben den bereits bekannten Biologika Infliximab und Adalimumab steht nun mit Golimumab ein weiterer Anti-TNFα-Antikörper zur Behandlung der Colitis ulcerosa zur Verfügung.

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  • Pankreas und Galle

    In letzter Zeit wurden überaus wichtige und zukunftsweisende Arbeiten auf dem Gebiet der biliopankreatischen Endoskopie respektive der interventionellen ERCP publiziert.

    Im Mittelpunkt stehen dabei die Vermeidung der Post-ERCP-Pankreatitis sowie ein neues Konzept mit Durchführung einer intraoperativen ERC bei synchroner Cholecysto- und ­Chole­docholithiasis, das dem therapeutischen Splitting überlegen sein dürfte.

    Neben endoskopischem Können und persönlicher Erfahrung determinieren vor allem auch patientInnenbezogene Faktoren das Ergebnis und den Erfolg einer ERCP.

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  • Ösophagus, Magen und Dünndarm

    Mit der Radiofrequenzablation kann bei einem Großteil der Patienten eine Eradika­tion der intestinalen Metaplasien erreicht werden, Rezidive sind jedoch häufig.

    Die Erfolgsraten der gängigen Tripletherapie zur Eradikation von Helicobacter pylori sind wegen der steigenden Clarithromycin-Resistenz im Sinken. Als First-Line-Therapie kommen daher sequenzielle Therapieschemata und Quadrupeltherapien zum Einsatz.

    Manche Patienten mit Reizdarmsyndrom profitieren trotz Ausschluss einer Zöliakie von einer glutenfreien Ernährung.

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  • Hepatitis C: Proteaseinhibitoren – Unterschiede, Patientenauswahl und Herausforderungen

    Mit der Markteinführung der Proteaseinhibitoren (PI) erster Generation, Telaprevir (Incivo®) und Boceprevir (Victrelis®), wurde eine neue Ära in der Therapie der chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion vom Genotyp 1 eingeläutet.

    Beide Substanzen werden als Triple-Therapie in Kombination mit pegyliertem Interferon und Ribavirin gegeben. Die komplexen Therapieregime gehen jedoch – vor allem auf Grund der zu erwartenden Nebenwirkungen sowie Arzneimittelinteraktionen – mit neuen Herausforderungen einher.

    Eine Entscheidung für eine Triple-Therapie sollte daher auch die neuen, bald verfügbaren Optionen berücksichtigen. Die Entwicklung geht in Richtung Interferon-freie „All-oral“-Therapien.

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  • Fortschritte in der Endoskopie

    POEM (perorale endoskopische Myotomie) und SET (submukosale endoskopische Tumorresektion) stellen neue endoskopische Techniken dar, die bei entsprechender Evaluierung durch Studien chirurgische Eingriffe ersetzen könnten.

    Die Radiofrequenzablation am Gallengang ist ebenfalls eine neue vielversprechende palliative Methode, die auch weiterer Evaluierung bedarf.

    Die Zulassung des Hemospray stellt eine Erweiterung des Spektrums der endoskopischen ­Blutstillungsmethoden dar.

    Qualitätsparameter zur Polypenresektion sollten entwickelt werden.

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Infektiologie: Klinik 05|2013

  • Highlights vom ICAAC 2013 – Multiresistenzen am Vormarsch

    Die 53. Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy (ICAAC) fand von 10. bis 13. September in Denver, USA, statt.

    „Rule of the 4 C’s“ : Die 4 Substanzen, denen der größte Anteil an der Entstehung der Antibiotika-Diarrhö zugesprochen wird, sind: Chinolone, Cephalosporine, ­Co-Amoxiclav und Clindamycin.

    Fortschritte:

    • Ceftarolin gilt als Cephalosporin der 5. Generation und wirkt auch gegen MRSA.
    • Avibactam, ein neuer Beta-Laktamase-Inhibitor, ist in Kombination mit Ceftazidim oder ­Ceftarolin wieder gegen ESBL-Bildner aktiv.
    • Ceftolozan in Kombination mit Tazobactam ist aktiv gegen ESBL-Bildner und Ceftazidim-­resistente Pseudomonaden.
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  • Hochresistente Erreger: „Alte Antibiotika neu verwenden“

    Die Entwicklung neuer hochwirksamer und verträglicher Wirkstoffe kann mit der Entstehung neuer hochresistenter (vor allem gramnegativer) Erreger nicht mithalten. Dies führt zur Reaktivierung alter, früher teils als obsolet angesehener Antibiotika, die neu bewertet werden.

    Die gezielte Anwendung erscheint meist in neuer Kombination oder höherer Dosierung sinnvoll

    Beispiele sind Colistin, Aminoglykoside und Sulbactam

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  • Wann ist eine inhalative Antibiotikatherapie indiziert?

    Die wichtigsten inhalativen Antibiotika sind derzeit Colistin und Tobramycin.

    Die Hauptindikation für Langzeittherapien mit inhalativen Antibiotika ist sicherlich die zystische Fibrose (CF).

    Aber auch bei Bronchiektasien anderer Genese und bei Patienten mit pulmonalen Infektionen, verursacht durch multiresistente Erreger, kann eine solche Therapie indiziert sein – hier ist derzeit allerdings nur Colistin für Vernebler zugelassen.

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  • Antibiotikum und Inhalationsmethode individuell auswählen

    Seit 2012 stehen inhalative Antibiotika nicht nur in flüssiger Form, sondern auch als Pulver zur Verfügung.

    Die Flüssiginhalation benötigt einen geringen Inspirationsfluss und ist auch für die Behandlung schwer kranker, geriatrischer und unkooperativer Patienten sowie Babys möglich.
    Nachteil: hoher Zeitaufwand

    Die Trockenpulverinhalation erfordert eine einwandfreie Inhalationstechnik. Vorteile: geringer Zeitaufwand, kleine Inhalationsgeräte

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  • Aktueller Problemkeim 2013: VRE – ein kurzer Steckbrief

    Bei Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) handelt es sich in der Regel um den Erreger Enterococcus faecium mit einer zusätzlichen (erworbenen) Resistenz gegenüber dem Reserveantibiotikum Vancomycin.

    Wenn auch Teicoplanin keine Wirkung mehr zeigt, spricht man auch von ­Glykopeptid-resistenten Enterokokken (GRE).

    Betroffen von VRE sind in erster Linie Risikopatienten, wobei insbesondere die sehr ­eingeschränkte Möglichkeit einer effektiven Antibiotikatherapie das Problem darstellt.

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  • Multiresistente Gramnegative und EUCAST

    EUCAST definiert Kriterien zur Antibiogrammerstellung (Methodik, Breakpoints), welche die klinische Wirksamkeit einer Antibiotikatherapie vorhersagen sollen, und unterstützt so den Kliniker.

    Informationen für das Hygieneteam sollen am mikrobiologischen Befund klar erkennbar sein, müssen aber nicht zwingend im Antibiogramm Ausdruck finden.

    Kommunikation aller beteiligten Berufsgruppen und medizinischen Fachrichtungen ist das Gebot der Stunde – reden Sie miteinander!

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  • Diagnostik von multiresistenten gramnegativen Erregern

    Die Prävalenz von multiresistenten gramnegativen Bakterien (vor allem Entero­bakterien, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter-baumannii-Komplex) nimmt weltweit deutlich zu.

    Diagnostisch stellen solche Erreger hohe Anforderungen an die mikrobiologischen Laboratorien und erfordern die Etablierung zahlreicher neuer Untersuchungsmethoden.

    Klare Vorgaben in Hinblick auf die Indikation für Screening-Untersuchungen und Diagnostik gewährleisten einen raschen Nachweis dieser Problemerreger.

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  • Bakterielle Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung – Beispiel MRSA ST398

    Bakterielle Antibiotikaresistenzen, die in Nutztieren vorkommen, können sich über Lebensmittel, über die unbelebte Umwelt und durch direkten Mensch-Tier-Kontakt ausbreiten.

    Die zunehmende Relevanz von landwirtschaftsassoziiertem methicillinresistentem Staphylococcus aureus (LA-MRSA) als Erreger humaner Infektionen ist auch für Österreich belegbar.

    Ein erhöhtes Risiko, sich zu infizieren, besteht für Landwirte und Tierärzte, also Personen, die direkten Kontakt mit Nutztieren haben. Die Infektion verläuft meist leicht.

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  • ESBL bildende gramnegative Bakterien in der Umwelt

    Bakterien, die Extended-Spectrum-Beta-Laktamasen (ESBL) bilden, nehmen im ­klinischen Bereich, aber auch in der Umwelt zu.

    Anthropogene Quellen von resistenten Bakterien bzw. Antibiotikaresistenzgenen in der Umwelt sind u. a. Abwasser, Klärschlamm und Wirtschaftsdünger.

    Wildvögel dürften zur Ausbreitung von ESBL beitragen.

    Der Transfer von Resistenzgenen findet auch in der Umwelt statt.

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Orphan Diseases: Klinik 04|2013

  • Der Nationale Aktionsplan für seltene Erkrankungen im Kontext nationaler und europäischer Bemühungen: Wird endlich gut, was lange währt?

    Angestoßen von einer Petition [1] im Rahmen des ersten, damals noch europäischen Tages der seltenen Erkrankungen (29. Februar 2008) begannen im Oktober 2008 die Arbeiten am Entwurf für einen nationalen Aktionsplan für seltene Erkrankungen (NAP.se) in Österreich.

    Heute, viereinhalb Jahre später, befindet sich dieser Prozess in seiner Endphase, denn Ende 2013 muss der Entwurf fertiggestellt sein – so hat es der Europäische Rat der Gesundheitsminister in seiner Empfehlung vom Juni 2009 [2] festgelegt, und so lautet auch die klare Zielvorgabe des österreichischen Gesundheitsministeriums.

    Wird also „endlich“ gut, was lange währt?

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  • Nationale Koordinationsstelle für seltene Erkrankungen (NKSE)

    Die Nationale Koordinationsstelle für seltene Erkrankungen (NKSE) wurde 2011 eingerichtet.

    Ziel ist die Identifikation und Strukturierung sowie die Verbesserung von ­medizinischen Leistungsangeboten.

    Der Ist-Stand zur Lage von Betroffenen mit seltenen Erkrankungen wurde Ende 2012 publiziert und bildet nun die Basis für den Nationalen Aktionsplan.

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  • Das Undiagnosed Diseases Program – Anlaufstelle für die seltensten unter den seltenen Krankheiten

    Im Rahmen des Undiagnosed Diseases Program (UDP) der NIH (National Institutes of Health) können in den USA Patienten mit unerklärbaren Krankheitsbildern dem NIH Clinical Center in Bethesda zugewiesen werden.

    Dort wird der Patient stationär aufgenommen und von einem interdisziplinären Spezialistenteam abgeklärt. Pro Jahr werden etwa 150 Patienten untersucht.

    Ein vergleichbares Programm ist auch für Österreich wünschenswert.

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  • Primäre Immundefekte: Rechtzeitig erkennen, korrekt diagnostizieren, umfassend betreuen

    Mehr Aufmerksamkeit für Warnzeichen von Immundefekt-Erkrankungen ist essenziell für eine frühe Diagnose.

    Eine enge Zusammenarbeit des niedergelassenen Bereiches mit einem Expertise­zentrum für primäre Immundefekte ist notwendig. Wegen der individuell unterschiedlichen Organmanifestationen ist darüber hinaus ein enges Netzwerk von ExpertInnen der ­organbezogenen Spezialisierungen erforderlich.

    Das Expertisezentrum für primäre Immundefekte – „Center for Congenital Immunodeficiencies“ – der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde und des St. Anna Kinderspitals steht als Ansprechpartner zur Verfügung.

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  • X-chromosomale Adrenoleukodystrophie

    Die X-chromosomal vererbte Adrenoleukodystrophie (X-ALD) ist die häufigste hereditäre Leukodystrophie und zählt pathophysiologisch zu den Peroxisomenerkrankungen.

    Es liegt die Störung nur einer spezifischen Enzymfunktion bei morphologisch intakten Peroxisomen vor, Folge sind gestörter Abbau und Anreicherung überlangkettiger Fettsäuren (VLCFA).

    Klinische Manifestation und Verlauf sind sehr heterogen; am häufigsten sind die kindlich-­zerebrale Verlaufsform und die Adrenomyelopathie bei Erwachsenen.

    Die Diagnose stützt sich auf biochemische (VLCFA) und molekulargenetische (ABCD-Gen) Bestimmungen, zerebrales MRT und evozierte Potenziale.

    Behandlungsstrategien sind Stoffwechseltherapie und/oder hämatopoetische Stammzelltherapie bzw. Gentherapie.

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  • GJB2-Mutation: Häufigste Ursache von nichtsyndromischer Innenohrschwerhörigkeit

    1 von 2.000 Neugeborenen ist genetisch bedingt schwerhörig. Die Diagnose der Schwerhörigkeit muss rasch gestellt werden, um möglichst frühzeitig mit einer adäquaten Versorgung mit Hörhilfen beginnen zu können.

    Neben den standardisierten audiologischen Untersuchungen wie otoakustische Emissionen und Hirnstammaudiometrie (BERA) wird dies zusätzlich durch die molekulargenetische Analyse von GJB2 (Connexin 26) gewährleistet.

    Mutationen im GJB2-Gen, das für das Transmembranprotein Connexin 26 kodiert, sind die häufigste Ursache für nichtsyndromische Innenohrschwerhörigkeit.

    Patienten mit angeborener Hörschädigung ohne bekannte Ursache sollten gezielt weitere Untersuchungen in Bezug auf die wichtigsten syndromischen Schwerhörigkeiten durchführen.

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  • Phenylketonurie – eine Erfolgsgeschichte der präventiven Diagnostik und Therapie

    Die Frühdiagnose durch einen Screeningtest für Neugeborene ermöglicht bei guter Compliance eine normale psycho­motorische Entwicklung.

    Therapiestandard ist eine phenylalaninarme Diät mit Zugabe einer synthetischen Aminosäure­mischung, um den Bedarf an Vitaminen, Mikronährstoffen und Proteinen zu decken.

    Neue Behandlungsansätze sind:

    • der Kofaktor Tetrahydrobiopterin zur Stabilisierung der mutierten PAH
    • „large neutral amino acids“ als partielle Hemmer der Phenylalanin-Aufnahme an ­Blut-Darm-Barriere und Blut-Hirn-Schranke
    • Phenylalanin-Ammonium-Lyase als Enzymersatztherapie zum Phenylalanin-­Abbau
    • gentherapiebasierte Ansätze
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  • MPS und andere lysosomale Stoffwechselerkrankungen

    Mukopolysaccharidosen zählen zur Gruppe der lysosomalen Stoffwechselerkrankungen.

    Die Erkrankungen sind multiorganisch, die Symptomatik ist äußerst heterogen. Je nach beeinträchtigtem Enzym sind die einzelnen Organe unterschiedlich betroffen.

    Die Entwicklungen betreffen derzeit therapeutische Möglichkeiten, die früher unvorstellbar waren, doch werfen sie neue Fragen auf, die in Zukunft noch große Herausforderungen erwarten lassen. Dank neuer Therapien werden Patienten älter, erleben damit aber Organveränderungen, die früher nicht beobachtet wurden.

    Patienten, Familien, Ärzte und Therapeuten, aber auch die Gesundheitspolitik und die Gesellschaft müssen lernen, mit diesen Entwicklungen bestmöglich und verantwortungsvoll umzugehen.

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  • Pulmonalarterielle Hypertension (PAH) – Interdisziplinäre Aspekte in Diagnose und Behandlung von „rare diseases“

    Lungenhochdruck ist eine seltene Erkrankung der Lungengefäße, die komplexe Ursachen ­aufweist.

    Fokussierung auf Expertenzentren, in denen interdisziplinäre Zusammenarbeit multivalent organisiert ist, spart Ressourcen und zentriert Erfahrung und wissenschaftliche Aktivitäten.

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  • Weniger invasive Unterstützung der Atemadaptation/ Lungenadaptation

    Interview mit OÄ Dr. Katrin Klebermaß-Schrehof, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheil­kunde, Abteilung Neonatologie, Medizinische Universität Wien

    Die meisten aller Kinder, die vor der 28. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren werden, benötigen Surfactant zur Entwicklung der Lungenreife.

    Eine Studie der medizinischen Universität Wien [1] zeigt für eine weniger invasive Methode der Surfactant-Applikation ohne künstliche Beatmung u. a. signifikant höhere Überlebensraten und signifikant weniger schwere Hirnblutungen.

    Insbesondere profitieren extrem Frühgeborene zwischen 23. und 25. SSW.

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  • EB-CLINET als möglicher Ausgangspunkt für ein European Reference Network (ERN)

    Die fachgerechte Versorgung von Personen mit einer seltenen Krankheit bedarf spezieller ­Einrichtungen und organisierter Netzwerke.

    Für die seltene Hauterkrankung Epidermolysis bullosa (EB, „Schmetterlingskinder“) existiert mit dem EB-Haus Austria an der Universitätsklinik für Dermatologie in Salzburg bereits seit 2005 ein Expertenzentrum (Centre of Expertise, CE).

    Die Initiative EB-CLINET, in der nun europaweit und darüber hinaus hochwertige Konzepte erstellt werden und Expertise gebündelt wird, zeigt beispielhaft, wie auch für viele Betroffene mit anderen seltenen Hauterkrankungen vorzugehen wäre.

    In absehbarer Zeit könnte daher ein Europäisches Referenznetzwerk (ERN) für Genodermatosen entstehen, welches den nationalen und EU-Initiativen der vergangenen Jahre Rechnung trägt und europaweit die Versorgung von Menschen mit einer seltenen Hauterkrankung organisiert.

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  • Das Netzwerk „Patienteninteresse“ und seine Vorteile für Kliniker

    Eine gute Symbiose zwischen Klinikern, Krankenschwestern, Patientengruppen und der Industrie kann zu einem nahezu perfekten Management einer Erkrankung führen.

    Wir sollten nichts unversucht lassen, um diese Kommunikation stetig zu vertiefen.

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Kardiologie: Klinik 03|2013

  • Aktuelle Herausforderungen in der Kardiologie

    Die Diagnose und Therapie der diastolischen Herzinsuffizienz ist nach wie vor eine Herausforderung, es gibt aber vielversprechende Ansätze.

    Telemedizinische Betreuung könnte die Compliance stark verbessern.

    Strukturierte körperliche Aktivität verbessert zahlreiche Vitalparameter signifikant.

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  • Systolische Herzinsuffizienz: Validierte und effiziente konservative Therapie

    Die umfangreiche Schulung des Patienten und seiner Angehörigen verbessert die Therapieadhärenz, reduziert Hospitalisierungen und senkt die Mortalität.

    Jeder Patient mit eingeschränkter LV-Funktion sollte einen β-Blocker und einen ACE-Hemmer (bzw. alternativ einen Angiotensin-Rezeptor-Blocker = ARB) sowie bereits ab NYHA-Stadium II (neu in den ESC-Guidelines 2012) auch einen Aldosteron­antagonisten erhalten.

    Diuretika sollten bei symptomatischer Herzinsuffizienz und insbesondere bei Flüssigkeits­retention verordnet werden.

    Ivabradin und Digoxin sind v. a. bei β-Blocker-Versagen oder -Intoleranz einsetzbar.

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  • Herzinsuffizienz – Das Monitoring aus der Lungenarterie

    CardioMEMS® ist ein implantierbares Gerät, das die Dauerüberwachung des ­pulmonal-arteriellen Drucks ermöglicht. Es wird über einen femoralen Zugang in die Pulmonalarterie eingebracht.

    Wie die CHAMPION-Studie bei Herzinsuffizienz-Patienten mit NYHA-Klasse III zeigt, kann durch die Dauerüberwachung eine signifikante Reduktion der HI-assoziierten Krankenhausaufenthalte erzielt werden.

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  • Mechanische Herzunterstützung

    Die mechanische Herzunterstützung durch implantierbare „ventricular assist devices“ (VAD) ist eine etablierte Therapieoption für Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz, die der rein medikamentösen Therapie überlegen und der Herztransplantation annähernd ebenbürtig ist.

    Die Indikationen sind vielfältig, und es stehen verschiedene Pumpen zur Verfügung, um die links-, rechts- oder biventrikuläre Funktion zu unterstützen.

    VAD stellen eine effektive Alternative zur Transplantation dar, mit 1- und 2-Jahres-Überlebensraten von 85–90% bzw. 75–80%.

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  • Neue Therapien bei Herzinsuffizienz mit erhaltener Linksventrikelfunktion

    Herzinsuffizienz mit erhaltener Linksventrikelfunktion ist durch eine diastolische Dysfunktion und schlechte Prognose charakterisiert. 83% der PatientInnen leiden auch an einer pulmonalen Hypertension infolge des pulmonalvenösen Rückstaus.

    Klassische Behandlungskonzepte (Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptorblocker, PDE-5-Hemmer) konnten in Studien bisher nicht überzeugen.

    Derzeit untersuchte neue Therapieansätze umfassen Aldosteronantagonisten, die Kombination ARB/Neprilysin-Inhibitor, Riociguat (Stimulator der löslichen Guanylatzyklase) und Ranolazin (Hemmung des späten Na+-Einstroms).

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  • Herzinfarktpatienten: Welche Rolle hat die Kühlung?

    Die Anwendung der milden therapeutischen Hypothermie im Rahmen eines akuten ST-Elevations-Myokardinfarkts ist eine innovative Therapieoption zur Verringerung des Reperfusionsschadens im Rahmen dieser Erkrankung.

    Nach derzeitigen Kenntnissen sollte die Kühlung frühzeitig einsetzen, damit bei der Intervention bereits die Zieltemperatur erreicht ist.

    Dieses therapeutische Konzept befindet sich noch in Erprobung und erfordert eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen präklinischer und innerklinischer Notfallmedizin sowie interventioneller Kardiologie für eine optimale Patientenbetreuung.

    Für eine endgültige Beurteilung und Implementierung müssen die Ergebnisse der laufenden Studien abgewartet werden.

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  • Interdisziplinärer Diskurs: Das Heart Team bei TAVI

    Der chirurgische Aortenklappenersatz (AVR) ist Behandlungsstandard bei Patienten mit schwerer Aortenstenose.

    Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist eine neue, bereits gut untersuchte Option für Patienten mit einem hohen Operationsrisiko.

    Eine multidisziplinäre Zusammenarbeit im Heart Team hat von der Patientenselektion über die Planung und Durchführung des Eingriffs bis hin zur postinterventionellen Betreuung einen sehr hohen Stellenwert.

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Hämostaseologie: Klinik 02|2013

  • Tumorassoziierte Thrombosen erhöhen die Mortalität

    Krebspatienten haben ein erhöhtes Risiko, im Verlauf ihrer Erkrankung eine venöse Thromboembolie (VTE) zu erleiden. In der Gruppe der Hochrisikopatienten sind es bis zu 20%.

    Bei bestimmten Tumoren ist das Auftreten einer Thrombose auch mit schlechterem Überleben assoziiert. Laut CATS-Studie ist die Mortalität bei Krebspatienten mit Thrombose doppelt so hoch wie bei Krebspatienten ohne Thrombose.

    Eine Primärprophylaxe ist trotz relevanten VTE-Risikos noch nicht etabliert.

    Die Herausforderung in der klinischen Praxis liegt in der individuellen Risikostratifizierung.

    Ein am AKH Wien entwickelter Risikoscore ermöglicht eine Vorhersage des individuellen Thromboserisikos bei Krebspatienten und könnte zur Identifikation von Hochrisikopatienten eingesetzt werden.

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  • Neue antikoagulative Substanzen

    Neue antikoagulative Substanzen werden in fixer Dosierung 1-mal oder 2-mal ohne laborkontrollierte Dosisanpassung verabreicht im Vergleich zu Marcumar/Coumadin, die in der Dosis nach dem INR-Wert auf den Bereich von 2–3 adjustiert werden.

    Eine eingeschränkte Nierenfunktion führt zu einer Kumulation der Substanzen in Abhängigkeit von ihrer Nierengängigkeit (Pradaxa® > Xarelto® > Eliquis®)

    Für eine Zuverlässigkeit der Einnahme (Compliance) kann der Nachweis der Substanzen im Urin hilfreich sein.

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  • Antiplättchen- und Antikoagulationsstrategien bei Koronarinterventionen

    Die antithrombotische Behandlung beim akuten Koronarsyndrom besteht den Leitlinien entsprechend aus Antikoagulation und dualer Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT); neue Substanzen spielen dabei eine wichtige Rolle.

    Für die Sekundärprävention wird die DAPT abhängig von der Ausprägung des klinischen Stadiums (stabiler Patient oder ACS) und der Art der Stentimplantation („bare metal stent“ oder „drug-eluting stent“) über 1 bis 12 Monate weitergeführt.

    Neue Überlegungen zur Therapieoptimierung beinhalten z. B. Modifizierungen der Tripletherapie und den Verzicht auf Aspirin.

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Schwangerschaft und Risikoerkrankungen: Klinik 01|2013

  • Risiko Gestationsdiabetes

    Gestationsdiabetes (GDM) ist eine erstmals in der Schwangerschaft aufgetretene Glukosetoleranzstörung. Es gelten engere Grenzwerte als für einen manifesten Diabetes.

    Ein GDM geht mit einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind (Makrosomie, ­Geburtstraumata, Schulterdystokie und Hypogklykämie, Sectiorate etc.) einher.

    In der 24.–28. SSW muss ein oraler Glukosetoleranztest zum Screening auf GDM erfolgen.

    Bei GDM muss die Schwangere in ein dreistufiges ambulantes Betreuungsprogramm übernommen werden. Können die Zielwerte mit Ernährungsumstellung und Lifestylemodifikation nicht binnen einer Woche erreicht werden, muss eine Insulintherapie erfolgen.

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  • Konsequentes Infektionsscreening halbiert die Frühgeburtenrate

    Durch ein einfaches Screening auf asymptomatische vaginale Infektionen kann die Frühgeburtenrate signifikant gesenkt werden.

    Als Folge eines flächendeckenden Screenings könnten für die primären Spitals­kosten aufgrund von Frühgeburten alleine in Wien nahezu 10 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden.

    Ein für das Screening gut geeigneter Zeitpunkt ist das späte erste oder frühe zweite Schwangerschaftstrimenon.

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  • Blutungs- und Gerinnungskomplikation verhindern

    Bei Schwangeren mit Von-Willebrand-Syndrom und Hämophilie-Konduktorinnen erfolgt während der SS meist keine Therapie, peri- und postpartal gegebenenfalls eine Substitution oder Desmopressin-Gabe.

    Bei schweren hormonassoziierten Thrombosen in der Anamnese sollte eine Thromboseprophylaxe über die gesamte Dauer der SS inkl. 6 Wochen postpartal erfolgen.

    Bei heterozygoter Faktor-V-Leiden-Mutation ohne Vorgeschichte einer Thrombose oder ­Pulmonalembolie ist in der SS in der Regel keine Prophylaxe erforderlich, postpartal bis zu 6 Wochen individuell.

    Bei Frauen südosteuropäischer Abstammung sollte bei Aborten an eine Variante eines homo­zygoten Antithrombinmangels gedacht werden. Mit Substitution und antikoagulatorischer ­Therapie kann das Outcome verbessert werden.

    Frauen mit Mehrfachaborten sollten frühzeitig auf Antiphospholipidsyndrom untersucht werden. Die Komplikationsrate kann mit antikoagulatorischer Therapie verbessert werden, bleibt aber hoch.

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  • Schilddrüse und Schwangerschaft

    Internationale Guidelines empfehlen eine Risikoevaluierung für ein gezieltes „Case finding“ zu Beginn der Schwangerschaft. Die OEGGG empfiehlt ein TSH-Screening bis zur 12. SSW.

    Übliche Normbereiche gelten nicht, es gibt eigene trimesterspezifische Referenzbereiche.

    Eine gesicherte, auch latente Hypothyreose muss therapiert werden.

    Eine latente Hyperthyreose ist ungefährlich, eine manifeste erhöht das kindliche und mütterliche Risiko.

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  • Schwangerschaft und Hypertonie

    Die Inzidenz von hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen liegt bei 6–8%. Präeklampsie ist nach wie vor die Hauptursache für mütterliche und perinatale ­Morbidität und Frühgeburtlichkeit.

    Die Risikoevaluierung sollte anamnestisch bei Erstvorstellung der Schwangeren erfolgen. Zur Hochrisikogruppe zählen: Zustand nach Präeklampsie, chronische Nieren­erkrankung, APS, SLE, Diabetes und chronische Hypertonie.

    Die Sekundärprävention erfolgt mit 100 mg ASS. Eine antihypertensive Therapie sollte schweren Verlaufsformen vorbehalten bleiben. Bei der Wahl des Antihypertensivums sind die Einschränkungen in der Schwangerschaft und mögliche teratogene Wirkungen zu beachten.

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  • HIV-Infektion und Schwangerschaft – Vertikale Transmission verhindern

    Die antiretroviralen Therapieoptionen ermöglichen es heute auch Menschen mit HIV-Infektionen, ihren Wunsch nach einem eigenen Kind zu erfüllen.

    Durch eine antiretrovirale Kombinationstherapie (ART), eine antiretrovirale Prophylaxe für das Neugeborene, einen optimierten Entbindungsmodus und Stillverzicht kann die vertikale Transmissionsrate auf unter 2% gesenkt werden.

    Ohne diese Intervention liegt das Transmissionsrisiko bei 25–40%.

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  • Kindliche Morbidität und Mortalität durch Infektionen in der Schwangerschaft

    Erstinfektionen mit dem Zytomegalievirus (CMV) und dem Varizella-Zoster-Virus (VZV) während der Schwangerschaft stellen ein relevantes Risiko für das Ungeborene dar.

    Die Risiken für das Ungeborene können durch die Gabe eines jeweils spezifischen Hyperimmunglobulins reduziert werden; die Wirksamkeit bei CMV-Infektion muss noch weiter evaluiert werden.

    Andere, früher gefürchtete Erreger spielen heute dank Durchimpfung eine unerhebliche Rolle.

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Intensivmedizin: Klinik 05|2012

  • Intensivmedizin: Was kann man tun? Was soll man tun?


    Klinik: Ist alles, was intensivmedizinisch machbar ist, auch sinnvoll? Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder: Diese Frage kann klar mit nein beantwortet werden. Um es überspitzt zu formulieren: Würden wir jede Möglichkeit zur Erhaltung der Organfunktionen ausschöpfen, wäre ein Sterben, bei einer…

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  • Sedierung auf der Intensivstation


    Der „ideale Intensivpatient“ sollte frei von Angst, Stress und Schmerzen sein. Er sollte kooperativ und motivierbar sein.

    Vorhandene Daten sprechen für ein häufiges Übersedieren (ca. 40–60 %) auf Intensivstationen (als Folgen werden verzögerte Extubation,verlängerter Intensivaufenthalt und Mortalitätserhöhung diskutiert).

    
Mit dem zentralen Alpha-2-Agonisten Dexmedetomidin (DEX) lässt sich eine s.g. „kooperative Sedierung“ erreichen (Zustand der Schläfrigkeit, in dem Schutzreflexe erhalten bleiben, Erweckbarkeit jederzeit durch Ansprache oder Berührung, im Wachzustand sind Aufforderungen sinnvoll befolgbar).

    
Die Sedierungstiefe muss regelmäßig erfasst und dokumentiert und die Sedierungsziele im Rahmen täglicher Intensivvisiten müssen regelmäßig evaluiert werden.

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  • Patientensicherheit in der Intensivmedizin


    In der Intensivmedizin besteht aufgrund der Komplexität der für kritisch kranke Patienten notwendigen Behandlungsabläufe und Interventionen ein hohes Risiko­potenzial. Überdies nimmt mit steigendem Ausmaß an Leistungen auch das Risiko für Fehler zu. Das umfangreiche Monitoring und die Dichte an medizinischer und pflegerischer Dokumentation erhöht andererseits die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler entdeckt werden.

    Besonders aus der Erfassung von so genannten „Beinahe-Katastrophen“ ist ein großer Informationsgewinn zu ziehen. In diesem Sinne ist die Erfassung aller kritischen Ereignisse (Fehler, Beinahe-Katastrophen, unerwünschte Ereignisse) erstrebenswert und Grundlage von Fehleranalysen. Die Erfassung von latenten Mängeln und Fehlern ist durch die freiwillig akzeptierte Beteiligung aller Teammitglieder an einem so genannten „Critical Incident Reporting System“ möglich.

    Maßnahmen mit Potenzial, die Patientensicherheit an Intensivstationen zu erhöhen, betreffen etwa die Teamkultur (Teamatmosphäre, flache Hierarchien etc.), Teamtraining (klare Verteilung der Aufgabenverteilung etc.), Standards für häufige Ereignisse, computerunterstützte Medikamentenverschreibung, Kontinuitätssicherung (sorgfältige und strukturierte Dienstübergaben etc.), Verbesserung von Arbeitsbedingungen und adaptierte Arbeitszeitmodelle.

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  • Hämodynamisches Management des septischen Schocks


    Die Gewebshypoperfusion ist entscheidend für die Diagnose des septischen Schocks und beruht immer noch vor allem auf der klinischen Untersuchung (verminderte Durchblutung der Haut, Oligurie, veränderter Bewusstseinszustand etc.) und ausgewählten Laborwerten (Laktat, venöse O2-Sättigung). Das Messen des Herzzeitvolumens ist zur Steuerung der Therapie sinnvoll.

    Eine zügige, Protokoll-gesteuerte hämodynamische Stabilisierung (mit unterschiedlichem Evidenzgrad für einzelne Maßnahmen) kann die Sterblichkeit im septischen Schock reduzieren: Die Volumentherapie (kristalloider oder kolloider Flüssigkeitsbolus) zur Beseitigung der Hypovolämie ist nur sinnvoll, solange das Herzzeitvolumen verbessert werden kann. Wenn Zeichen der Gewebshypoperfusion trotz Flüssigkeitsgabe weiter bestehen, sollte die Herzfunktion beurteilt werden. Bei Beeinträchtigung der linksventrikulären Funktion kommen Inotropika (am häufigsten Dobutamin) zum Einsatz. Bei Patienten mit Zeichen der Gewebshypoperfusion trotz ausreichendem Herzzeitvolumen und stabilem MAP (mittlerer arterieller Druck) kann die Gabe von Vasodilatoren erwogen werden. Nach optimaler Flüssigkeitsgabe kann bei Patienten mit ausreichendem Herzzeitvolumen die Gabe eines – möglichst niedrig dosierten – Vasopressors (Noradrenalin am häufigsten) notwendig werden, um ein bestimmtes MAP-Ziel zu erreichen. Für spezielle Situationen wird der Wert einer zusätzlichen Vasopressin- (um Katecholamine einzusparen) bzw. Hydrokortisongabe (Katecho­lamin-refraktärer Schock) diskutiert.

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  • Modernes Gerinnungsmanagement auf der Intensivstation


    Der Einsatz von Frischplasma, Thrombozytenkonzentraten, Gerinnungsfaktorenkonzentraten und Prokoagulatoren bei akut blutenden koagulopathischen Intensivpatienten wirft im klinischen Alltag verschiedene Fragen auf.

    
Die Indikationen zum Einsatz bei kritisch kranken PatientInnen mit erworbenem Gerinnungsfaktorenmangel sollten nach Meinung der Autoren streng gestellt bzw. kritisch ­diskutiert werden, da oft nur begrenzte Evidenz verfügbar ist.

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  • Extrakorporale Gasaustauschverfahren in der Intensivmedizin


    Je nach Gasaustauschstörung (Hyperkapnie versus Hypoxie ± Hyperkapnie) kommen die extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) oder ein extrakorporales CO2-Eliminationsverfahren zum Einsatz.

    Die derzeit einzige klare Indikation für die ECMO (Gasaustausch über eine Membran, die in den extrakorporalen Blutkreislauf eingeschaltet ist und von Sauerstoff durchströmt wird) ist das schwere, akut lebensbedrohliche hypoxische Lungenversagen trotz Ausschöpfung supportiver Therapieverfahren.

    Das Ziel von extrakorporalen CO2-Eliminationsverfahren ist in erster Linie die Elimination von Kohlendioxid, um im Rahmen des Konzepts der „ultraprotektiven“ Beatmung Tidalvolumina und damit Beatmungsdrucke reduzieren und in der Folge den respiratorassoziierten Lungenschaden hintanhalten zu können.

    Zur Diskussion stehen neue Anwendungsgebiete – auch aufgrund neuer Entwicklungen mit geringeren Komplikationsraten (Hämolyse, Gerinnungsaktivierung und Plasmaleaks etc.), kompakteren Systemen und geringerer Invasivität: etwa die Anwendung am wachen und teilmobilen Patienten; Vermeidung der maschinellen Beatumung durch A-priori-Anwendung eines extrakorporalen Verfahrens bei erhaltener Spontanatmung; im Rahmen des Bridgings zur Lungentransplantation Vermeidung der Intubation durch ECMO; Vermeidung der Intubation durch CO2-Eliminationsverfahrens bei Patienten mit akuter exazerbierter COPD und Versagen der nicht-invasiven Beatmung.

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  • Neue Trends in der Beatmung auf der Intensivstation


    Die frühzeitige ungehinderte Spontanatmung unter der Beatmungsform BIPAP (Biphasic Positive Airway Pressure) führt zu einer signifikanten Verbesserung des Gasaustausches und der Hämodynamik sowie zu einer deutlichen Verkürzung der Beatmungsdauer und des Intensivaufenthalts.

    Durch die Anwendung eines lungenprotektiven Beatmungsmusters mit einer inspiratorischen Drucklimitierung von 30 cmH2O und einem Tidalvolumen von 6 ml/kg KG kann das Auftreten einer beatmungsassoziierten Lungenschädigung vermindert und die Überlebensrate von ARDS-Patienten signifikant verbessert werden.

    Bei schwerem ARDS kann im Einzelfall, vor allem bei einem hohen Anteil an konsolidierten Lungenkompartimenten, ein ultraprotektives Beatmungsmuster zielführend sein, um eine Überdehnung in ventralen, gut belüfteten Lungenkompartimenten zu vermindern. Die Frage, ob die extrakorporale Decarboxylierung als unterstützende Säule der Lungenprotektion (vor allem bei Vorliegen einer Kontraindikation für die permissive Hyperkapnie) im frühen ARDS einen positiven Effekt auf die Letalität ausübt, muss in prospektiv-randomisierten Studien geklärt werden.

    Die elektrische Impedanztomografie stellt ein neues vielversprechendes Beatmungsmonitoring dar, mit dem die regionale Lungenventilation und die Änderungen der lokalen endinspiratorischen und endexspiratorischen Lungenvolumina pro Atemzug direkt am Krankenbett erfasst werden können.

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  • Moderne Aspekte der Nierenersatztherapie bei kritisch Kranken


    Kontinuierlichen Nierenersatzverfahren (CRRT) wie Hämofiltration (CVVH), Hämodialyse (CVVHD), Hämodiafiltration (CVVHDF) haben sich in den letzten Jahren zum Standardverfahren für kritisch kranke Patienten entwickelt und durch rezente Entwicklungen wie die regionale Zitratantikoagulation noch stärker an Bedeutung gewonnen.

    Die intermittierenden Verfahren (IHD) bieten für zu mobilisierende und kreislaufstabile Patienten deutliche Vorteile und sind daher im Gesamtbehandlungskonzept der kritisch kranken Patienten als komplementär zur CRRT anzusehen.

    Der genaue Stellenwert der Hybridverfahren wie SLED (Sustained Low Efficiency Dialysis) ist aufgrund der vorhandenen Datenlage noch nicht sicher einzustufen, die bisherigen Ergebnisse sind jedoch vielversprechend.

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  • Gastrointestinale Funktionsstörungen bei Intensivpatienten


    Bis zu 80 % aller Intensivpatienten entwickeln Störungen der gastrointestinalen Funktion. Dabei stellen Motilitätsstörungen (Diarrhö, Paralyse des oberen u./o. ­unteren GI-Trakts) die häufigste Dysfunktion dar. Schwere Störungen beeinflussen Morbidität und Mortalität.

    Die Diagnosestellung wird durch die Komplexität der pathophysiologischen Mechanismen, die teils unspezifischen und diffusen Symptome und den Mangel an adäquaten diagnostischen Maßnahmen erschwert.

    Therapeutisch stehen prophylaktische, medikamentöse und interventionelle Maßnahmen zur Verfügung.

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  • Mikrozirkulation bei IntensivpatientInnen


    Wenn beim kritisch Kranken massiv Flüssigkeit und hoch dosiert Vasokonstriktoren zur Wiederherstellung eines ausreichenden arteriellen Mitteldrucks (MAP) verabreicht werden müssen, kann sich eine bereits beginnende mikrovaskuläre Perfusionsstörung unter Umständen erheblich verschlechtern. Denn nicht nur eine übersteigerte medikamentöse Drucksteigerung durch sehr hoch dosierte Vasokonstriktoren führt zu einer signi­fikanten Abnahme der mikrovaskulären Perfusion, sondern auch ein Gewebeödem behindert die Kapillarperfusion.

    Um einen ausreichenden Perfusionsdruck zu erzielen, gilt daher: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Je schockierter ein Patient, desto niedriger sollte das MAP-Ziel (mit dem Risiko, die Nierenfunktion zu verschlechtern) angesetzt werden. Und bei Therapie mit einem hoch dosierten Vasokonstriktor sind ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein adäquates Flussmonitoring obligat.

    Eine weitere Bedrohung der mikrovaskulären Perfusion stellt ein Viskositätsabfall durch Anämie bzw. Hämodilution dar. Man sollte daher bei einem Abfall des Hämatokrits < 20 % nicht nur wegen der Verbesserung der Sauerstoffversorgung eine Erythrozytentransfusion erwägen, sondern auch um die mikrovaskuläre Rheologie wieder in den „sicheren Bereich“ zu bringen und einen Kapillarkollaps zu verhindern.

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  • Bakterielle Meningitis und virale Enzephalitis


    Jeder Patient mit einer Enzephalitis bedarf einer unverzüglichen Aufnahme an eine neurologische Intensivstation (erregerspezifische Therapie, Hirnödemtherapie, antikonvulsive Therapie, symptomatische Therapie vegetativer, metabolischer Entgleisungen, Thromboseprophylaxe etc.) und ist überwachungspflichtig, am besten in Intubationsbereitschaft.

    Die häufigsten Ursachen einer eitrigen Meningitis im Erwachsenenalter sind Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Listerien. Bei der ambulant erworbenen bakteriellen Meningitis im Erwachsenenalter beinhaltet die initiale empirische antibiotische Therapie in Mitteleuropa eine Kombination von einem Cephalosporin der 3. Generation und Ampicillin (nach Einlangen des Antibiogramms zu modifizieren). Bei Verzögerung der Antibiotikatherapie um mehr als 3 h nach Krankenhausaufnahme bzw. 6 h nach Beginn der Meningitis-typischen Sym­ptome verschlechtert sich die Prognose dramatisch. Eine rasche Fokussuche ist essenziell.

    Virale Meningoenzephalitiden werden bei immunologisch kompetenten Menschen in Mitteleuropa durch einige wenige Viren ausgelöst, die wesentlichen sind Herpes-simplex-Virus Typ I (bei Verdacht sofort Acyclovir i. v.), in Einzelfällen Varizella-zoster-Virus, Mumps-, Masern- und Enteroviren. In Mitteleuropas ist das wichtigste vektorübertragene Virus das FSME-Virus.

    Die mittel- und langfristige Morbidität und Mortalität ist neben der Akutmorbidität und -mortalität von großer Bedeutung. Vaskulär-ischämische Komplikationen können auch noch nach der 2. Woche nach Therapiebeginn auftreten.

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  • Diagnose des Hirntodes


    In der österreichischen Praxis wird die Hirntoddiagnostik von zumindest zwei Ärzten durchgeführt. Die dabei angewendeten Richtlinien wurden von einem am ÖBIG-Expertengremium erarbeitet und vom Obersten Sanitätsrat (2005) empfohlen. Die Hirntoddiagnostik besteht aus zwei klinisch neurologischen Untersuchungen zum Nachweis der Irreversibilität der klinischen Ausfallsymptome und ergänzenden Untersuchung.

    Bei Vorliegen einer Medikation von zentral wirksamen Substanzen ist eine definierte Vorgehensweise (Wartezeit, Spiegelbestimmungen etc.) einzuhalten.

    Bei primärer infratentorieller Läsion und/oder sekundärer Hirnschädigung ist eine ergänzende Untersuchung (EEG bzw. wenn nicht verfügbar transkranielle Dopplersonografie/farbkodierte Duplexsonografie oder Computertomografie-Angiografie) verpflichtend.

    Mit der Feststellung des Hirntodes sind die Voraussetzungen für eine Organentnahme zur Transplantation geschaffen.

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Gastroenterologie: Klinik 04|2012

  • Hotspot Hepatitis C

    In der Behandlung der Infektion durch Hepatitis C vom Genotyp 1 ist die Triple­therapie mit Interferon, Ribavirin und einem direkt antiviral wirksamen Protease­inhibitor (Telaprevir, Boceprevir) als neuer Therapiestandard etabliert; am meisten profitieren Relapser auf eine vorherige Dualtherapie. Nachteile sind zusätzliche ­Nebenwirkungen und hohe Kosten.

    Zukunftsperspektiven sind zum einen die Erweiterung der Therapie auf eine 4-fach-Kombination (Quadrupeltherapie), zum anderen das Ziel einer interferonfreien Therapie.

    Der Pflanzenextrakt Silibinin kann eine Option für Non-Responder auf die Standardtherapie, für Patienten mit Lebertransplantation und bei Therapieversagen von direkt antiviralen Substanzen (DAA) sein.

    Als weiterer Fortschritt gilt die Identifizierung prädiktiver Faktoren, die den Therapieerfolg einerseits beeinflussen und andererseits seine Abschätzung ermöglichen.

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  • Gastrointestinaltrakt, Galle, Pankreas

    Für die Therapie der Antibiotikakolitis werden meist Metronidazol oder Vancomycin eingesetzt; das neue Antibiotikum Fidaxomicin führt u. a. zu einer geringeren ­Rezidivrate, ist aber kostenintensiv.

    Die Diagnose der Zöliakie beruht auf einem Screeningtest (Transglutaminase-Anti­körper, endomysiale Antikörper) und Sicherung mittels Biopsie aus der Pars descendens duodeni und dem Bulbus duodeni.

    Für die Eradikation von Helicobacter pylori sollten wegen vermehrt auftretender Resistenzen künftig bereits First-Line-Therapie sequenzielle Schemata zum Einsatz kommen. Eine Alternative zu diesem komplizierteren Einnahmemodus ist ein Fünf-Tage-Schema mit 3 Antibiotika.

    Bei Patienten mit Verdacht auf eine primär sklerosierende Cholangitis soll immer der IgG4-Spiegel bestimmt werden. Ziel: Ausschluss einer IgG4-assoziierten Cholangitis.

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  • Gastroösophageale Refluxerkrankung

    Entsprechend der Montreal-Definition zur Klassifikation der GERD wird zwischen ösophagealen und extraösophagealen Syndromen unterschieden.

    Protonenpumpeninhibitoren sind Therapiestandard bei Refluxösophagitis.

    Patienten mit Barrett-Mukosa sollten in ein endoskopisches Überwachungsprogramm aufgenommen werden. Kontrollgastroskopien sollten alle 3 Jahre, bei Low-Grade-IEN jährlich erfolgen. Bei histologisch verifizierter Barrett-Mukosa mit High-Grade-IEN sind endoskopisch-interventionelle Therapien indiziert (endoskopische Mukosektomie, Submukosadissektion oder Radiofrequenzablation).

    Radiofrequenzablation: 5-Jahres-Ergebnisse belegen Eradikationsraten der Barrett-Mukosa von fast 90%. Eigene Erfahrungen in der KA Rudolfstiftung bestätigen die wissenschaftlichen Daten auch unter Real-Life-Bedingungen.

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  • Aktuelle Aspekte der Vorsorgekoloskopie in Österreich

    Die Vorsorgekoloskopie senkt die Neuerkrankungsraten und die Sterblichkeit an Dickdarmkrebs, eine landesweite Qualitätssicherung würde den Effekt verstärken.

    Daten aus Österreich bestätigen, dass asymptomatische Veränderungen im Darm häufig sind.

    Geschlechtsspezifische Unterschiede im Auftreten der Läsionen könnten zu einer Änderung des Zuweisungsalters führen.

    Aktuelles Ziel des Projektes „Qualitätszertifikat Vorsorgekoloskopie“ ist, zusätzlich zu anderen Qualitätsindikatoren auch die Adenomentdeckungsrate der einzelnen Untersucher zu steigern.

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  • Endoskopie: Oberer und unterer Gastrointestinaltrakt

    In der gastrointestinalen Endoskopie ist die Propofolsedierung, vom Anästhesisten oder vom Endoskopiepersonal durchgeführt, der Standard.

    Die Möglichkeit zur endoskopischen kurativen Therapie von Frühkarzinomen und deren Vorstufen führt dazu, dass in der Diagnostik neue Anforderungen auftauchen. Dazu gehört das Wissen über die makroskopischen Eigenschaften solcher Veränderungen und die Orte des bevorzugten Auftretens. Das betrifft den oberen Gastrointestinaltrakt (Barrett-Karzinom, Magenkarzinom) ebenso wie das Kolon (serratierte Polypen).

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  • What’s hot in gastrointestinal Oncology 2011/2012

    Im Rahmen des Qualitätssicherungsprogramms der Vorsorgekoloskopie zeigte sich, dass die Prävalenz fortgeschrittener Adenome bei Männern im Alter von 45–49 Jahren gleich hoch ist wie bei Frauen von 55–59 Jahren; dies sollte Grundlage für eine geschlechtsspezifische Altersempfehlung für die erste Vorsorgekoloskopie sein.

    Die koloskopische Entfernung von Polypen kann Todesfälle durch Kolorektalkarzinome ver­hindern; Aspirin reduzierte in einer Studie das Risiko für ein metastasiertes Kolorektalkarzinom.

    Für das metastasierte Adenokarzinom des Pankreas ist das FOLFIRINOX-Schema eine interessante neue Option. Beim metastasierten neuroendokrinen Pankreaskarzinom konnte mit ­Everolimus sowie mit Sunitinib das progressionsfreie Überleben signifikant verlängert werden.

    In der Behandlung des hepatozellulären Karzinoms scheint Tivantinib Potenzial für eine ­Verlängerung der Zeit zur Tumorprogression zu haben.

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Kardiologie: Klinik 03|2012

  • TAVI, Clip – für wen?

    Mit katheterunterstützten Interventionen sind der Ersatz der Aortenklappe und die Behandlung einer Mitralinsuffizienz ohne Herz-Lungen-Maschine und z. T. ohne Intubations­narkose unter bestimmten Voraussetzungen möglich. In Studien war der Outcome bei Patienten mit hohem Operationsrisiko mit dem der offenen Chirurgie vergleichbar. Diesem Kollektiv bleibt der Einsatz dieser Methoden derzeit noch vorbehalten. Grund dafür sind insbesondere die noch fehlenden Langzeitdaten. Mit der weiteren Etablierung auch für andere Patientengruppen ist zu rechnen.

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  • Langfristige Therapieerfolge mit Nierenarterienablation

    Mit der Nierenarterienablation (renalen Sympathikusdenervation, RSD) steht für therapie­refraktäre Patienten mit arterieller Hypertonie erstmals ein minimalinvasives Verfahren zur Verfügung, mit dem eine signifikante Blutdrucksenkung erreicht wird. Über die Leistenarterie wird ein Radiofrequenz-Ablationskatheter in die Nierenarterie eingebracht. Durch die Ablation werden die Sympathikusfasern an der Außenseite der Arterie verödet. Langzeitstudien über 3 Jahre belegen eine signifikante Reduktion des renalen Noradrenalinüberschusses sowie eine anhaltende Blutdrucksenkung.

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  • Akute Lungenembolie – Diagnostik, Risikostratifizierung und Therapie

    Dringlichkeit von Diagnose und Therapie wird durch den klinischen Zustand bestimmt. Entscheidende Frage: hämodynamisch stabil oder instabil? Die CTPA (Computertomographie-Pulmonalisangiographie) ist derzeit der Goldstandard in der Diagnose der akuten LE Der Großteil der Patienten ist hämodynamisch stabil. Um unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden, sollte eine schrittweise Diagnostik erfolgen (Vortestwahrscheinlichkeit, D-Dimer, Bildgebung). Therapie der akute LE: Bei instabilen LE-Patienten (Hochrisiko) ist die Thrombolyse Mittel der Wahl. Nicht-Hochrisiko-Patienten sollten umgehend therapeutisch antikoaguliert werden: LMWH oder Fondaparinux initial, dann überlappend mit oralem Vitamin-K-Antagonisten (mindestens an 2 Folgetagen stabile INR). Langzeit-Antikoagulation von mindestens 3 Monaten ist obligat.

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  • Die Zukunft heißt TEAM

    KLINIK: Wohin entwickelt sich die Kardio­logie? Ao. Univ.-Prof. Dr. Irene Lang: Die Entwicklung geht in Richtung Zentrenbildung zur Behandlung verschiedener komplexer Erkrankungen. Der diesjährige Kardiologenkongress hatte 2 Leitthemen: zum einen „Notfälle in der Kardiologie“, zum anderen „Interdisziplinarität“. In Zeiten immer stärkerer…

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  • Phytosterole als Cholesterinsenker?

    Sind Phytosterole eine Alternative zu den Statinen? Nach derzeitigem Erkenntnisstand: nein.

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  • Neue Gerinnungshemmer in der Kardiologie: wird das Marcoumar ersetzbar?

    Dabigatran und Rivaroxaban sind bereits zur Thromboembolieprävention bei Vorhofflimmern zugelassen, Apixaban wird demnächst folgen. In der Indikation Vorhofflimmern werden sie bei mindestens gleichwertiger, teilweise auch besserer Effektivität und weniger intrakraniellen Blutungen die klassischen Vitamin-K-Antagonisten weitgehend ersetzen. Die Ein- und Ausschlusskriterien der Zulassungsstudien sowie relevante Komorbiditäten und das individuellen Thromboembolie- sowie Blutungsrisiko müssen in der Therapiewahl beachtet werden. In anderen kardiologischen Indikationen fehlen derzeit noch ausreichende Daten.

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  • Interdisziplinarität in der Kardiologie

    PCI, TAVI und zuletzt Mitraclip® haben die Konkurrenzsituation von Kardiologie und Herzchirurgie verschärft. Dennoch ist es dadurch vielfach zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit gekommen, ­wodurch beide Fächer entscheidende Impulse bekommen haben. Die Zukunft der Kardiologie in interdisziplinärer Patientenversorgung und Forschung heißt daher „Herzzentrum“. Modellbeispiel Innsbrucker „Heart Team“: Chirurgen und Kardiologen arbeiten Hand in Hand am Katheter- und Operationstisch. Vorteile: 1.) Keine Diskrepanzen in der Indikationsstellung, ­2.) rasche Konversionsmöglichkeit, 3.) großer Lerneffekt, 4.) gegenseitiges Verständnis.

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  • 44. Österreichischer Kardiologenkongress 2012

    „Kaum ein Fachgebiet hat so viele lebensbedrohliche Notfälle zu versorgen wie die Kardiologie“, so Univ.-Prof. Dr. Burkert Pieske, ÖKG-Präsident und Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie, Graz. „Notfälle in der Kardiologie“ waren daher Schwerpunktthema des Österreichischen Kardiologiekongresses in Salzburg. Das…

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  • Resorbierbare Stents

    Rasante Entwicklung der interventionelle Kardiologie: Stents konnten das bei Ballon­-dilatation gefürchtete Risiko der Akutokklusion nach Dilatation zwar reduzieren, schufen als metallische Fremdkörper aber das Problem der In-Stent-Thrombose. Drug-eluting Stents reduzierten dieses, brachten als neue iatrogene Erkrankung aber die (sehr) späte Stentthrombose mit sich. Die 4. Revolution sind bioresorbierbare „temporäre Gefäßstützen“ aus einem Laktatpolymer, das in einem Zeitraum von 12–18 Monaten stufenweise abgebaut wird. Mehrere BVS (bioresorbable vascular scaffold) sind in Entwicklung, in klinischen Studien evaluiert wird derzeit nur ABSORB BVS, ein mit Everolimus beschichtetes Polylaktatgerüst. Erste 2-Jahres-Daten bestätigen Wirksamkeit und Sicherheit bei einfachen Läsionen. Der late lumen loss ist jenem moderner DES vergleichbar. Eine Multicenterstudie ist im Laufen.

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Hämostaseologie: Klinik 02|2012

  • 56. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) – Neues aus der Hämostaseologie

    Die 56. Jahrestagung der GTH fand vom 1. bis 4. Februar 2012 in St. Gallen/Schweiz statt, das Motto lautete: „Klinische Forschung – Brücke zur Zukunft“. Aus der großen Palette der Beiträge soll im Folgenden ein kleiner Einblick in aktuell und künftig klinisch relevante Themen gegeben werden.

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  • Tumorpatienten: Das individuelle Thromboserisiko vorhersagen

    klinik sprach mit Univ.-Prof. Dr. Ingrid Pabinger-Fasching, Klinische Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien. Gibt es neue Erkenntnisse zum Thema „Thromboserisiko bei Krebspatienten“, die Einfluss auf eine individualisierte Thromboseprophylaxe haben könnten? Das Thema ist ein…

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  • Kardiologie: Werden bald nur noch die neuen, oralen Antikoagulanzien gebraucht?

    Dies war die zentrale Fragestellung, die in der Plattformveranstaltung „Hämostase-Update in der Kardiologie“ im Rahmen der 56. Jahrestagung der deutsch-österreichisch-schweizerischen Gesellschaft für Thrombose- und Hämostase-Forschung (GTH) besprochen wurde. Um das Fazit gleich vorwegzunehmen: Es gibt durchaus noch Situationen in der klinischen Praxis, die weiterhin den Einsatz der Vitamin-K-Antagonisten rechtfertigen, zumal die Datenlage bei den neuen oralen Mitteln noch immer nicht ausreichend ist. Andererseits bieten die neuen Antikoagulanzien viele Vorteile gegenüber den Vitamin-K-Antagonisten.

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  • Thromboserisiko bei Krebspatienten

    Venöse Thromboembolien zählen zu häufigen Komplikationen einer Tumorerkrankung. Das Thromboserisiko ist bei Tumorpatienten im Vergleich zur Normalbevölkerung in Summe 4–7-fach erhöht, dennoch ist es insgesamt niedrig, sodass Nutzen und Risken einer antikoagulativen Therapie abzuwägen sind. Da das Risiko in der heterogenen Gruppe der Krebspatienten sehr unterschiedlich ist, liegt die Herausforderung in der klinischen Praxis in der individuellen Risikostratifizierung, d. h. der Vorhersage des individuellen Thromboserisikos eines einzelnen Krebspatienten.

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Kinder- und Jugendchirurgie: Klinik 01|2012

  • Kinder haben das Recht auf Spezialisten

    „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ und haben das Recht, von eigens ausgebildeten Spezialisten behandelt zu werden. klinik sprach mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Alexander Rokitansky, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie, Donauspital Wien.

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  • Hohe Erfolgsraten mit endoskopischer Harnleiterunterspritzung

    Der vesikoureterale Reflux (VUR) muss rechtzeitig behandelt werden, um Folgeschäden zu verhindern. Das optimale Management des VUR wird derzeit noch kontroversiell diskutiert. Der vorliegende Beitrag beschreibt die endoskopische Harnleiterunterspritzung im Rahmen des am Donauspital praktizierten Therapiealgorithmus, mit dem hohe Heilungsraten
    erzielt werden.

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  • Hämangiome und vaskuläre Malformationen

    Gefäßanomalien und -tumoren im Säuglings- und Kindesalter können durch eine problematische Lokalisation und/oder durch rasches, verdrängendes Wachstum zu Komplikationen führen und bedeuten dann mehr als ein kosmetisches Problem. Für die Therapie stehen je nach Art der Anomalie unterschiedliche moderne Verfahren zur Verfügung, deren Möglichkeiten und Grenzen es ehrlich einzuschätzen gilt. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendchirurgie, Pädiatrie und Dermatologie sowie fallweise weiteren Disziplinen ermöglicht eine erfolgreiche Therapie der kleinen Patienten.

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  • Kinder sind keine kleinen Erwachsenen

    Die Anästhesie – besonders von sehr kleinen Kindern – hat ihre eigenen Gesetze. Um auch Ausnahmesituationen gewachsen zu sein, wäre eine Spezialisierung sinnvoll, die allerdings meist an den geringen Patientenzahlen scheitert. Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Klimscha plädiert daher für eine intensivierte Ausbildung von Anästhesisten am „Sim-Baby“.

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  • Erfolgreiche minimalinvasive Korrektur

    Die Korrektur von Thoraxdeformitäten stellt eine Domäne der Kinder- und Jugendchirurgie dar. Die ausgeprägte Trichterbrust ist, zunehmend im höheren Lebensalter, mit einer deutlichen Leistungseinschränkung verbunden und sollte daher rechtzeitig chirurgisch korrigiert werden. Ausgeprägte Trichterbrust-Deformitäten können mittels der modifizierten, fallweise erweiterten, minimalinvasiven Trichterbrustkorrektur (MMIPR/MEMIPR (modified extended minimally invasive pectus repair) unter Verwendung eines einstückigen PS-Implantats sicher und erfolgreich korrigiert werden.

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