In das Gesundheitswesen investieren!

Janssen als Teil der „Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson“ ist bestrebt, das Leben von Patienten zu verbessern und die Gesundheitsversorgung aktiv mitzugestalten. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf weltweit sechs Therapiegebiete: Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Immunologie, Infektionskrankheiten und Impfstoffe, Neurowissenschaften, Onkologie und pulmonale Hypertonie.

18 Neueinführungen seit 2011

Seit 2011 hat Janssen weltweit 18 innovative Produkte auf den Markt gebracht, darunter beispielsweise neue Therapien gegen Prostatakrebs, Leukämie, Multiples Myelom, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Depression sowie einige seltene Erkrankungen. „In diesen Bereichen haben wir als Janssen definitiv einen großen Beitrag geleistet, das Leben von Patienten positiv zu verändern“, blickt Aguilera Caron auf die Erfolge der letzten Jahre zurück.

 

 

In jüngster Zeit hat das Unternehmen zudem auch erhebliche Fortschritte auf dem Gebiet der Impfstoffe erzielt. So hat Johnson & Johnson kürzlich einen Impfstoff gegen Ebola auf den Markt gebracht. Aktuell wird an einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2, den Erreger von COVID-19, geforscht – mit der besonderen Herausforderung, einen wirksamen und sicheren Wirkstoff in möglichst kurzer Zeit herzustellen. Hierbei profitiert das Unternehmen von seinem Erfahrungsschatz in der Impfstoffforschung.

Strukturelle Veränderungen bei Janssen Austria

Während der letzten zehn Jahre wurde Janssen in Österreich gemeinsam mit der Niederlassung in der Schweiz geführt. „Auch wenn diese Struktur zu einem Wachstum geführt hat, haben wir bemerkt, dass durch die Fokussierung auf beide Länder individuelle Möglichkeiten in jedem einzelnen Land nicht voll ausgeschöpft werden konnten. Daher wurde ich im November 2019 als Geschäftsführerin für Österreich eingesetzt; für die Schweiz gibt es einen entsprechenden Konterpart. Ziel war es, zwei starke lokale Einheiten aufzubauen“, erläutert Aguilera Caron. Dies soll für Patienten, aber auch für Ärzte und Institutionen sowie verschiedene Partner im Gesundheitssystem, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, eine zusätzliche Verbesserung bringen.

Zukunftsplan: weitere medizinische Durchbrüche

Auch in Zukunft wird sich Janssen auf die erwähnten sechs Therapiegebiete konzentrieren. In jedem davon ist die Pipeline des Unternehmens bereits jetzt sehr gut aufgestellt. Der Anspruch, Innovationen zu entwickeln, bestehe dennoch weiterhin, erklärt Aguilera Caron. So forscht das Unternehmen aktuell beispielsweise im Bereich ­maligner hämatologischer Erkrankungen an Zelltherapien/Car-T-Zelltherapie und will damit die personalisierte Medizin auf ein neues Level bringen. Weiters arbeitet ­Janssen an einer Gentherapie für die Behandlung einer sehr seltenen Form der Netzhauterkrankung. Auch im Bereich Onkologie und Impfstoffe (u.a. gegen SARS-CoV-2 und HIV) befinden sich diverse Innovationen in Erforschung. Zudem ist Johnson & Johnson gerade ­dabei, das Unternehmen Momenta zu inte­grieren – ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von neuartigen Therapeutika für sehr seltene Autoimmunerkrankungen fokussiert hat.

AI und Big Data werden personalisierte Medizin vorantreiben

Bei der personalisierten Medizin (auch Präzisionsmedizin genannt) werde der Mensch als Individuum mit einzigartigen Genen, einzigartigem Lebensstil und einzigartigen Umweltbedingungen betrachtet, unterstreicht Aguilera Caron: „Diese drei Faktoren beeinflussen, wie anfällig jemand für bestimmte Erkrankungen ist – und auch, in welchem Ausmaß jemand auf bestimmte Behandlungen anspricht.“ Ihrer Meinung nach wird es in der Forschung in Zukunft zunehmend darum gehen, individuelle Lösungen für bestimmte Patientenbedürfnisse zu finden.
„Nehmen wir das Beispiel Onkologie: Wenn man hier eine klinische Studie beginnt, wählt man eine bestimmte Patientengruppe mit einer gewissen Charakteristik aus – und trotzdem werden nicht alle Patienten im selben Ausmaß auf die Behandlung ansprechen. Die entscheidende Frage ist doch: Warum ist das so? Und wie kann man die Ansprechrate maximieren?“, gibt Aguilera Caron Einblick. Sie ist davon überzeugt, dass hier u.a. der Einsatz von Biomarkern in der Diagnostik, Artificial Intelligence (AI) und Big Data eine Veränderung bringen werden: „Mit der Entwicklung von AI und Big Data werden wir in der Lage sein, viel mehr Daten über Patientenparameter und Patientencharakteristika zu erfassen, zu verknüpfen und auszuwerten. So werden wir wahrscheinlich Kombinationen finden, die auf die Frage ‚welche Therapie passt für wen‘ viel breitere, aber auch viel systematischere Antworten liefern.“

Patientenunterstützung für einen besseren Therapieerfolg

„Es gibt viele Studien, die belegen, dass Patienten, die gut über ihre Erkrankung Bescheid wissen und die zusätzlich zur Behandlung jene Unterstützung erhalten, die sie benötigen, einen besseren Therapieerfolg verzeichnen können als Patienten, die weniger gut informiert sind“, erläutert Aguilera Caron. Daher ist es Janssen ein Anliegen, Patienten und ihren Angehörigen wissenschaftlich fundierte Informationen zur Verfügung zu stellen. Als Beispiel nennt die Geschäftsführerin die von Janssen Austria gemeinsam mit Experten aus medizinischen Fachkreisen und Patientenvertretern ­entwickelten „Guidebooks“, die Patienten im Umgang mit der Erkrankung in verschiedenen Lebensbereichen unterstützen (siehe z.B. www.blutkrebs-guidebook.at, www.toolbox-prostatakrebs.at). Zuletzt wurde das Guidebook „Wege aus der Depression“ herausgebracht.
Darüber hinaus unterstützt Janssen zahlreiche Patientenorganisationen und sponsert den von der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) vergebenen Occursus-Anerkennungs- und Förderpreis für Kommunikation in der Onkologie. Dieser prämiert bestehende Projekte und fördert neue Projektideen, die den Fokus auf die Kommunikation mit Krebspatienten und deren Angehörigen legen. Bis 25. Jänner 2021 kann für die aktuelle Ausschreibungsperiode eingereicht werden (www.occursus.at).

Innovationen: Nicht auf die Kosten reduzieren!

Aguilera Carons Eindruck vom österreichischen Gesundheitssystem ist, dass hierzulande der Wert innovativer Medikamente wahrgenommen werde: „Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gibt es in Österreich einen relativ schnellen Patientenzugang zu Innovationen. Voraussetzung ist, dass der Wert der neuen Therapie umfassend belegt werden kann.“ Den Prozess von Market Access und Erstattung empfindet sie als gut strukturiert, mit klaren Zeitvorgaben und definierten Aufgaben der verschiedenen Stakeholder. Allerdings betont sie auch, dass die Preise in Österreich im europäischen Vergleich eher im unteren Bereich angesiedelt sind.
Sie appelliert an alle Player des Gesundheitssystems, weiterhin gemeinsam dafür zu arbeiten, dass der gute und breite Zugang zu innovativen Medikamenten in Österreich erhalten bleibt. „Wir neigen dazu, den Wert von Medikamenten zu sehr an ihren Kosten festzumachen. Es wäre sinnvoll, wenn die nachhaltigen Vorteile einer Therapie für die Patienten, z.B. eine angenehmere Darreichungsform, weniger Nebenwirkungen und eine verbesserte Lebensqualität, aber auch Faktoren wie weniger Hospitalisierungen und andere verdeckte Zusatzkosten etc., mehr in die Gesamtbewertung der Produkte einfließen würden“, erklärt die Janssen-Geschäftsführerin.

Blickwinkel auf das Gesundheitswesen verändern

Die größte Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit sieht Aguilera Caron darin, dass die Nachfrage nach Gesundheitsversorgung immer weiter zunehmen wird – vorangetrieben u.a. durch die steigende Lebenserwartung und die Zunahme an chronischen Erkrankungen. „Wir stehen somit vor der Aufgabe, vor diesem Hintergrund die Nachhaltigkeit des Systems und den Zugang zu Innovationen aufrechterhalten zu müssen“, betont sie, denn die derzeitige COVID-19-Pandemie zeige eindrucksvoll, wie wichtig Gesundheit und eine stabile Gesundheitsversorgung für eine Gesellschaft sind.
„In meinen Augen geht es schlussendlich um die Frage, wo und wie wir weiterhin in unsere Gesundheitssysteme investieren können, um diese leistungsfähig zu halten. Viele Länder überdenken aufgrund der ­Pandemie die Strukturen und Kapazitäten ihrer Gesundheitssysteme. Daher ist meiner Ansicht nach die COVID-Krise auch eine Gelegenheit, das Gesundheitswesen wieder verstärkt in den Fokus einer Diskussion mit allen Stakeholdern, einschließlich der Pharmaunternehmen, zu stellen – und zu versuchen, das Gesundheitswesen neu zu betrachten“, so Aguilera Caron.