Gesundheitsminister nimmt Länder und Behörden in die Pflicht

(c) Oliver Miller-Aichholz

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sieht die Ausweitung der Schutzmaßnahmen vom Zeitpunkt her „punktgenau richtig“. Es gebe auch eine Rekordzahl bei Testungen.

„Wochenlang hatte sich durch das deutlich gesunkene Durchschnittsalter der positiv Getesteten die Zahl der Hospitalisierungen von den steigenden Infektionszahlen entkoppelt. Dies scheint sich nun schrittweise zu ändern. Alleine heute ist die Zahl der gesamten Hospitalisierungen um 15 auf 349 gestiegen. Darunter 84 auf Intensivstationen, das ist ein deutliches Plus von 22 im Vergleich zu gestern. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Hospitalisierungszahlen deutlich um 67 Prozent gestiegen (im Vergleich zum 12.9.), die Zahl der Intensivpatientinnen und -patienten hat sich auf 84 verdoppelt“, teilte Anschober am Sonntag in einer Aussendung mit.

Er ortet in den vergangenen Tagen eine umfassende Trendwende: „Die Bevölkerung macht nun wieder immer stärker mit und übernimmt wieder Mitverantwortung. Jede und jeder ist Teil der Lösung. Wenn wir die Hygienemaßnahmen, den Mindestabstand und in Gebäuden den MNS konsequent umsetzen, dann ist das schon der halbe Erfolg. Auch das heutige Ausbruchsgeschehen zeigt, dass wir punktgenau die richtigen Maßnahmen gesetzt haben. Die massive Ausweitung des MNS, die Maßnahmen zur Vermeidung des Risikos in Bars und bei privaten und bei geschlossenen Veranstaltungen werden Erfolg zeigen.“

Wegen langer Wartezeiten bei den Corona-Tests ortet der Minister Versäumnisse in manchen Bundesländern. Zwar hätten viele Behörden Personal aufgestockt, sagte er im Ö1-„Journal zu Gast“ am Samstag. In Wien müsse aber dafür „massiv Geld in die Hand genommen werden“. Dass die Regierung zu spät auf die steigenden Zahlen reagiert hätte, stellte Anschober gegenüber Ö1 in Abrede. Allerdings sei es ein „schwerer Fehler“, wenn etwa nach einem Anruf bei der Corona-Hotline Tester erst nach Tagen kämen und Ergebnisse lange ausständig seien. (red)

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