SARS-CoV-2 – So schützten sich Ärzte in den Bundesländern

Die Vorarlberger Ärztekammer hat am Dienstag die Bevölkerung aufgefordert, Schutzmasken auch beim Besuch einer Ordination zu tragen. Österreichweit fordert die Ärztekammer derzeit eine entsprechende Regelung. In Niederösterreich startet eine Initiative für die ärztliche Versorgung von Patienten Zuhause.

Zum Schutz vor Covid-19-Infektionen müssten im Gesundheitswesen mindestens dieselben Hygienestandards wie im Lebensmittelhandel oder in öffentlichen Verkehrsmitteln als selbstverständlich gelten, sagte Vorarlbergs Ärztekammer-Präsident Michael Jonas. Zwar gebe es dazu keine offizielle Verordnung, dennoch sei das Tragen einer Maske in der Ordination zum Schutz des Personals im Gesundheitswesen und damit der medizinischen Versorgung wichtig, so Jonas. „Die Vorarlberger Bevölkerung hat bereits bewiesen, dass sie pflichtbewusst handelt und die Vorgaben der Regierung ernst nimmt. Dieses Pflichtbewusstsein erwarten wir uns von ihr nun auch im Gesundheitswesen“, sagte Burkhard Walla, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte.

Dabei sei es notwendig, den eigenen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen, da insbesondere in den Ordinationen keine Schutzmasken zur Verfügung stünden. Laut Walla kann derselbe Mund-Nasen-Schutz verwendet werden, der aktuell im Lebensmittelhandel ausgegeben wird. Selbstgenähte Masken seien natürlich ebenfalls erlaubt. Darüber hinaus sollten Ordinationen von Patienten bis auf Weiteres trotz des Tragens einer Maske erst nach vorheriger telefonischer Vereinbarung betreten werden.

Das Land Niederösterreich startet wiederum mit Gesundheitsträgern die Initiative „Arztvisite2020“ für die ärztliche Versorgung von Patienten Zuhause. „Um die bestmögliche Versorgung von Corona-Patienten zu gewährleisten, setzen wir zusätzliche Maßnahmen zur ärztlichen Versorgung für die Erkrankten zu Hause. Menschen, die aufgrund von Quarantäne eine befristete Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen müssen, können dadurch noch besser versorgt werden“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Das neue Projekt „Arztvisite2020“ wird vom Land und der Österreichischen Gesundheitskasse finanziert. Der Notruf Niederösterreich dient hierbei als Drehscheibe. „Gemeinsam mit den Rettungsorganisationen des Roten Kreuzes, des Arbeitersamariterbundes und den ausgewählten Ärzten wird die neue Visite in den Regionen durchgeführt“, sagt NÖGUS-Vorsitzender, Landesrat Martin Eichtinger. Die mobilen Visiten werden von je einem Arzt und einem Sanitäter in einem Auto des Roten Kreuzes oder des Samariterbundes durchgeführt.

„Wir sind sehr froh, dass es mit dem Covid-19 Visitendienst nun eine klare Trennung zwischen den vielen niedergelassenen Ärzten in ihren Ordinationen und einem eigenen speziellen Team von Covid-19-Ärzten für positiv getestete Patienten und Verdachtsfälle gibt. Damit können die Ärzte in ihren Ordinationen die vielen nicht an Covid-19 erkrankten Menschen besser und sicherer betreuen. Denn man darf nicht übersehen, dass Menschen auch in Zeiten der Coronakrise unter ganz gewöhnlichen Krankheiten leiden, die ebenfalls eine Behandlung brauchen“, sagte der Präsident der NÖ Ärztekammer Christoph Reisner. (red/APA)

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