Vorwort

Der erste Artikel aus dem Landesklinikum Baden-Mödling von Herrn Prim. Univ.-Doz. Riedl und Frau Dr. Singer erläutert die Bedeutung von Ureaplasmen- und Mykoplasmen-Infektionen in der Urologie. Der Nachweis solcher Erreger ist deutlich erschwert und wird daher öfters übersehen, umso spannender, die richtige Diagnostik und auch Therapie, sofern empfohlen, zu kennen.

Nebst solchen speziellen Erregern machen der Medizin vermehrt multiresistente Keime das Leben schwer, daher erscheinen Alternativen zu antibiotischen Therapien wichtiger denn je. Der Beitrag von Dr. Albrich aus München und vom hausinternen Kollegen Prof. Dr. Albrich beschäftigt sich mit der Frage, ob auch nichtantibiotische Therapien eines Harnwegsinfektes Optionen sind. Insbesondere spannend ist der wachsende Anteil der verfügbaren Phytotherapeutika am Markt. Kennen Sie nebst den Cranberry-Präparaten auch Studien zu den Bärentrauben und zum Goldrutenkraut? Oder reicht schlichtweg die Gabe eines nicht­steroidalen Antirheumatikums? Trotz solcher Alternativen kommt man öfters nicht um die Gabe von Antibiotika herum. Doch was, wenn das bisher gängige Präparat nicht mehr wirkt? Prof. Dr. Wagenlehner präsentiert eine interessante Übersicht zu neuen Antibiotika-Therapien bei Harnwegsinfekten und zeigt auf, wie neue Präparate gewissen Resistenzmechanismen entgehen können.

Optimalerweise sind aufgrund von Prophylaxemaßnahmen gar keine antibiotischen Therapien notwendig, doch welche Maßnahmen haben Evidenz und sollten empfohlen werden, und welche nicht? Herr PD Dr. Magistro aus München zeigt die breite Palette der nichtantibiotischen Prophylaxestrategien auf. Beginnend bei der Reduzierung von Risikofaktoren, über Immunstimulation bis hin zu endovesikalen Instillationen.

Der fünfte Beitrag aus Basel von Frau Dr. Bausch und PD Dr. Bonkat gibt ein Update zu der spezifischen Prophylaxe-Empfehlung bei der Prostatabiopsie. Welche Alternative zu den seit 2019 nicht mehr empfohlenen Fluorchinolonen sollte verordnet werden? Gibt es Unterschiede bei der Empfehlung zwischen transrektaler und transperinealer Biopsie, und sollte eine lokale Hautdesinfektion erfolgen? Alle diese Punkte werden in der spannenden Übersicht beantwortet.

Wir hoffen mit diesen Übersichtspunkten Ihr Interesse an diesem Focus in dieser Ausgabe von SPECTRUM Urologie geweckt zu haben und wünschen viel Vergnügen beim Lesen!

Mit freundlichen Grüßen aus der Ostschweiz