Editorial zum Focus Rheumatologie

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wieder einmal wollen wir die Rheumatologie als kleines, aber vielfältiges Fachgebiet in
den Scheinwerfer der Aufmerksamkeit im UNIVERSUM INNERE MEDIZIN stellen.

In allen Praxen und Spitälern ist von Qualitätsmanagement die verpflichtende Rede.
Frau Primaria Eberl von der Rehabilitationsklinik Malcherhof präsentiert Erfahrungen
mit den ersten infrastrukturellen QM-Ansätzen in unserem Fach. Auch ohne strukturiertes
Entwicklungsschema (von ISO bis EFQM) kann man einiges an praktischer medizinischer
Qualität sichern, wie die Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation in diesem Jahr gezeigt hat.
Ultraschalldiagnostik ist ein ureigenes Gebiet für den praktisch tätigen Internisten, dass
dies immer stärker auch für die Rheumatologen gilt, wird uns hoffentlich mit vor der Abschaffung der Subspezialitäten bewahren.
Mit der entsprechenden Erfahrung und den immer besseren und hochauflösenden Apparaten, die eine In-vivo-Darstellung der aktiven Entzündung am Gelenk erlauben, erobert die muskuloskelettale Sonografie einen fixen Stellenwert in der Aktivitätsbeurteilung der Entzündung und somit im Algorithmus der gezielten Therapieführung bei Polyarthritis.
Österreichische Autoren entsprechender Originalarbeiten sind in dieser Ausgabe zu lesen.
Aus den Wintertemperaturen des Mürztales resultieren die Raynaud-Beschwerden, die
René Thonhofers Patienten beklagen, ohne Scherz gibt es die aber auch in Australien.
Auch hier tut sich Neues in der Therapie, von den schon klassischen Prostanoiden bis zum Viagra®, exotischerweise ist sogar eine lokale Botoxinjektion Teil unseres Repertoires geworden.
Schließlich kommt eine Methode der High- Tech-Immuntherapie mit gezielter Antikörperentfernung aus dem peripheren Blut zur Sprache, segensreich von Nephrologen in Zusammenarbeit mit rheumatologischen Systemmedizinern angewandt und von Georg
Stummvoll in ihren hochspezialisierten Indikationen vorgestellt.

Ich hoffe, dass diese Beiträge den Lesern und somit auch einigen Patientinnen nützen
und bedanke mich persönlich bei den unentgeltlich arbeitenden Autoren.

Ihr Univ.-Prof. Dr. Winfried Graninger