Wir unterliegen häufig dem Irrtum, die Kaufsucht sei ein Phänomen neuer Zeiten, dabei müssen wir nur rund 100 Jahre zurückblicken, nämlich ins Jahr 1909, um auf die Erstdefinition des deutschen Psychiaters Emil Kraepelin zu stoßen: „… die krankhafte Kauflust, die den Kranken veranlasst, sobald sich ihm dazu Gelegenheit bietet, ohne jedes wirkliche Bedürfnis in großen Mengen einzukaufen, Hunderte von Halsbinden oder Handschuhen, Dutzende von Anzügen, Hüten, Überröcken, Schmucksachen, Spazierstöcken und Uhren“. Eine zweite Fehleinschätzung ist, dass vor allem das unkontrollierte Geldausgeben im Zentrum der Störung steht, denn wirklich wichtig ist, wesentliche psychiatrische Auffälligkeiten im Kontext dieser Störung zu erfassen.
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