Vorwort zum Themenschwerpunkt

Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen!

Pünktlich zum Frühjahrsbeginn halten Sie die erste Ausgabe von SPECTRUM Urologie mit dem Fokus auf Hot Topics beim Nierenzell- und Prostatakarzinom in Ihren Händen. Hervorzukehren ist der Mix der Experten aus Österreich und Deutschland.

Im Fall des Nierenzellkarzinoms erwartet Sie ein spannender Themenreigen, bei dem das Team Jakob Büchler, Jürgen Gschwend und Matthias Heck, Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinik rechts der Isar der Technischen Universität München, den aktuellen Stellenwert der offenen Chirurgie bei kleinen Nierentumoren vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der minimalinvasiven und robotischen Chirurgie darstellt. Dazu passend beschäftigt sich das interdisziplinäre Team um Anton Ponholzer, Abteilung für Urologie und Andrologie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Wien, mit der transarteriellen Embolisation (TAE), denn mit Hilfe zusätzlicher multimodaler Therapieansätze wie der TAE von Nierentumoren in Kombination mit perkutanen ablativen Verfahren könnte die Teilresektion erleichtert sein. Der Stellenwert der TAE im Kontext der chirurgischen Resektion von Nierentumoren ist zurzeit jedoch nicht definiert. Die geschätzte Kollegin Manuela Schmidinger, Klinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Onkologie, Medizinische Universität Wien, fasst die neuen Erstlinientherapieoptionen des metastasierten Nierenzellkarzinoms zusammen und legt mit großer Expertise den Stellenwert von molekularen Markern in der Therapieentscheidung sowie neueste Leitlinienempfehlungen dar.

Welche Themen brennen und welche Fragen drängen im Bereich des Prostatakarzinoms? Nicht zuletzt durch den IQWiG-Vorbericht der Nutzenbewertung des PSA-Tests ist das prostataspezifische Antigen (PSA) wieder in den Fokus gerückt, und umso mehr sei Isabel Heidegger und Jasmin Bektic, Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Innsbruck, gedankt, dass sie uns über den Status beim PSA informieren und den Nutzen alternativer Tests darlegen. Das österreichisch-deutsche Autorentrio Nathalie Garstka (Wien), Mario Kramer (Lübeck) und Pascal Baltzer (Wien) widmet sich dem Prostatakarzinomscreening: multiparametrische MRT oder PSA? Demnach scheint die Kombination von mpMRT und PSA-Messung nach derzeitiger Datenlage vielversprechend zu sein. Die Kollegin/der Kollege Verena- Wilbeth Sailer und Sven Perner (Direktor) vom Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, fassen den neuesten Stand zur molekularpathologischen Testung von Prostatakarzinomproben und deren klinische Implikation zusammen. Ich wiederum gehe in Kooperation mit der Pathologie auf die Therapie bei disseminierter Erkrankung ein und beleuchte die aktuelle Therapielandschaft. Hier gibt es spannende Entwicklungen in der Therapie des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms, die aktuell zu Zulassungserweiterungen in dieser Situation geführt haben.

Wir wünschen eine interessante Lektüre!