Nachgefragt bei …

„Jammern hilft nicht.“

Neben den ohnehin schon großen Hürden, eine Benannte Stelle einzurichten, brauchen die nun erforderlichen Fachkräfte sowohl einen guten Überblick über viele Themen wie Recht, Technik oder Medizin und gleichzeitig enormes Detailwissen sowie praktische Erfahrung. Dass es schwer ist, das passende Personal zu finden, liegt auf der Hand. Jetzt kann man darüber jammern oder das als Chance sehen. Wir meinen, dass eine Benannte Stelle allein in der Gesundheitsmetropole Wien rund 1.000 neue Fachkräftestellen schaffen kann, auf EU-Ebene sind es sogar rund 30.000 Stellen. Das ist ein klarer Appell an Ausbildungseinrichtungen!
Wir können durch eine Benannte Stelle den Wirtschaftsstandort enorm aufwerten und Betriebsansiedlungen generieren, dazu braucht es auch ein wenig Kreativität. Wir können aus vielen Branchen herausragende Experten zur Verfügung stellen, jetzt geht es darum, diese Kompetenzen zu vernetzen und hybrides Know-how an der Schnittstelle von Technik, Medizin und Recht sowie Kommunikation und Organisation zu fördern. Aktuell gibt es 20 Benannte Stellen für Medizinprodukte und vier für In-vitro Diagnostika. Am Ende sollten es 49 und 14 sein. Schon derzeit hängt jeder vierte Job in Österreich direkt oder indirekt von der Gesundheitswirtschaft ab. Wir gehen davon aus, dass sich mit einer Benannten Stelle weitere Betriebe ansiedeln werden und den Standort massiv stärken. Aktuell sehe ich das als nationalen Kraftakt, denn es gibt noch einige Hürden zu meistern, wie beispielsweise die Startgebühren. Gemeinsam mit der Stadt Wien, der Gesundheit Österreich GmbH, Bildungseinrichtungen und der Wirtschaftskammer müssen wir Schulungsmöglichkeiten schaffen, um die Fachkräfte auch parat zu haben, wenn sie gebraucht werden. Ich wünsche mir, dass alle erforderlichen Verfahren daher jetzt mit Hochdruck verfolgt werden.