Nachgefragt bei Mag. Barbara Dorner

Welchen Vorteil haben Standardisierungen im Gesundheitswesen?
Ein einheitliches System auf Prozessund Produktebene vereinfacht die Rückverfolgbarkeit. Das ist im Gesundheitswesen unter einem Aspekt wesentlich, nämlich der Patientensicherheit. Wie in keiner anderen Branche heißt hier Standardisierung gleich Patientensicherheit. Und nebenbei können auch noch Kosten gespart werden.

Wo spielt Standardisierung im Krankenhaus eine Rolle?
Zu allererst ist eine Standardisierung der Prozesse wichtig. Dafür benötigt man aber das passende Werkzeug, damit es auch nutzbringend umgesetzt werden kann.

Was ist dieses “richtige Werkzeug”?
Eine einheitliche Kennzeichnung der Produkte. Da greift eines ins andere: Zur Abbildung standardisierter Prozesse benötige ich standardisierte Softwarelösungen, die standardisiert gekennzeichnete Produkte erfassen. Habe ich das auf Produktebene nicht, dann sind immer Schnittstellen nötig und die Standardisierung kann ihren vollen Vorteil nicht ausspielen.

Wie kann die Standardisierung auf Produktebene realisiert werden?
Dazu gibt es drei Player: Sowohl national als auch auf EU-Ebene die Politik, die dazu Rahmenbedingungen vorgeben muss und auch einen entsprechenden Druck ausüben kann, dann der Bereich der Hersteller und schließlich die Anwender, die den meisten Druck machen können…

Wo stehen wir bei der Umsetzung im Gesundheitswesen derzeit?
Die nationalen Regierungen sind abwartend, was von der EU kommt. Die wiederum richtet sich nach der US-Food and Drug Administration FDA. Es steht außer Zweifel, dass uns das Thema “Unique Device Identification”, also die Kennzeichnung auf Einzelproduktebene in den nächsten drei Jahren mit der Umsetzung intensiv beschäftigen wird.

Welche Rolle spielt GS1 Austria dabei?
GS1 Austria stellt seinen Anwendern mit dem GS1 System eine Reihe von aufeinander abgestimmten Standards und Lösungen zur Verfügung. Die Basis bilden die weltweit eindeutigen GS1 Identifikationsnummern für Standorte, Artikel, Versandeinheiten usw. Damit sind alle Werkzeuge da, die nur mehr zum Einsatz kommen müssen. Im Gesundheitsbereich gibt es einige Vorreiter, die das System bereits nutzen, viele andere könnten rasch nachziehen.

www.gs1.at