Studienpräsentation

genotypic diversity of complement component c4 does not predict kidney transplant outcome; J am Soc nephrol 2011; 22:367
Wahrmann M, Döhler B, Ruhenstroth A, Haslacher H, Perkmann T, Exner M, Rees AJ, Böhmig GA
Abteilung für Nephrologie und Dialyse, Universitätsklinik für Innere Medizin II, Medizinische Universität Wien

 

In diese retrospektive Studie, einer Kooperationsstudie mit der Collaborative Transplant Study (CTS) Heidelberg, wurden 1.969 Nierentransplantatempfänger, die im Zeitraum zwischen 1988 und 2006 an 55 verschiedenen Zentren transplantiert wurden, eingeschlossen. Unter Einsatz von quantitativer RT-TaqMan®-PCR-Analyse wurde für alle Empfänger und deren korrespondierende Spender die Gendosis für die funktionell unterschiedlichen Isotypen C4A und C4B bzw. die für die Genexpression relevanten Längenpolymorphismen C4S und C4L bestimmt. Durch Summation von C4A und C4B wurde die Gesamt-C4-Dosis berechnet. Die Verteilung der C4-Gendosis auf Spender- und Empfängerseite ist in Abbildung 1 dargestellt. Die durchschnittliche Gendosis lag für beide Populationen bei 4 Genen. Die geringste festgestellte Dosis war 2, die höchste 8.
In einer ersten Outcome-Analyse untersuchten wir den Effekt der Empfänger-C4-Gendosis auf alle wesentlichen im CTS erfassten klinischen Endpunkte, wobei drei Dosiskategorien definiert wurden ( 4 Kopien). Es fand sich kein Effekt auf das Transplantat- und Patientenüberleben. Ebenso war kein Einfluss auf diverse immunologische oder nichtimmunologische Verlustursachen bzw. Nierenfunktion und Abstoßungshäufigkeit zu beobachten. Auch Subanalysen der einzelnen C4-Isotypen oder Längenpolymorphismen ergaben keine signifikanten Effekte.

 

 

In der Annahme, dass auch das Spenderorgan signifikante Komplementaktivität beisteuern könnte, haben wir in einer nachfolgenden Analyse den kombinierten Effekt der Gendosen auf Spender- und auf Empfängerebene untersucht. Es wurden dabei vier Dosisklassen kategorisiert: Empfänger plus Spender < 4; Empfänger ≥ 4 und Spender < 4; Empfänger 5 %, n = 301), bei denen man von einem erhöhten humoralen Abstoßungsrisiko ausgehen kann, konnte kein klinischer Effekt des C4-Polymorphismus erfasst werden.