Ein Schlaganfall beim Kind ist ein unerwartetes, erschreckendes Ereignis mit einschneidenden Folgen für die Betroffenen und ihre Familien. Vergleichbar zu den Erwachsenen zeigt sich in 70–80 % als Leitsymptom eine Hemisymptomatik, wobei die Symptome je nach Lokalisation des Infarkts sehr mannigfaltig sein können. Trotz typischer Manifestation erfolgt die Diagnose bei zwei Drittel der Kinder außerhalb des Lysefensters von 4–6 Stunden. Das Erkennen der typischen Symptomkomplexe in bekannten Risikosituationen hilft uns, den richtigen Verdacht früh zu stellen. Die Diagnosesicherung erfolgt bevorzugt durch eine Magnetresonanztomographie (MRT). Auslösende Faktoren, die Therapie oder Wiederholungsrisiko beeinflussen, sollten gesucht werden. Entgegen der weitverbreiteten Meinung zeigen Kinder nach einem arteriellen ischämischen Schlaganfall zu fast der Hälfte motorische Residualsymptome (meist Hemiparesen). Einschneidender für ihren Alltag sind jedoch die Folgen für die Kognition sowie Verhaltensprobleme. Dieser Beitrag soll helfen, das rasche Erkennen des kindlichen Schlaganfalles zu verbessern und aufzeigen, welche Warnzeichen uns daran denken lassen sollten und welche therapeutischen und diagnostischen Akutmaßnahmen in die Wege zu leiten sind. Somit sollte ermöglicht werden, die Zukunfstaussichten der betroffenen Kinder zu optimieren.