Was ist die WAAGO?

Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) hat 1999 den Wissenschaftlichen Ausschuss der AGO (WAAGO) gegründet, um GynäkologInnen verschiedenster gynäkologischer Abteilungen in den Aufgabenbereich gynäkologische Onkologie zu integrieren und zu motivieren, an nationalen und internationalen Studien teilzunehmen. Die WAAGO befasst sich seither mit klinischen, wissenschaftlichen sowie auch organisatorischen Fragestellungen bei Krebserkrankungen im Sinne der Frauengesundheit. Ziel ist es, Krebserkrankungen hinsichtlich ihrer Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Nachsorge gemeinsam mit den Patientinnen zu erforschen und bestmöglich mit der Studienzentrale zu koordinieren.

Studienkoordination national und international: DieWAAGO ist ein frei zugängliches Forum für Entwickelung und Vernetzung von Ideen und Konzepten wissenschaftlicher und klinischer Projekte. Die Inhalte werden auf Basis einer offenen und bedarfsorientierten Diskussion behandelt. Immer mehr gibt es auch eine europäische Struktur im Rahmen der ENGOT (European Network of Gynaecological Oncology Trials), die einzelne Länder auffordert mitzuarbeiten, damit so Studien auf eine breite europäische Basis gestellt werden. Österreich spielt auch hier eine maßgebende Rolle, die im Jahr 2011 darin gipfelte, dass die österreichische Studienlandschaft mit der Aufgabe einer „Leading Group“ beim Ovarialkarzinomrezidiv betraut wurde. Weiters war Prof. Christian Marth die letzten Jahre Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Ovar“ in der GCIG und hat als Leiter der österreichischen Studienzentrale maßgeblich versucht, die Studienzentren zu motivieren und zu organisieren, und so eine enge Zusammenarbeit mit der WAAGO gefördert. Die Bedeutung von klinischen Studien ist für die Weiterentwicklung unseres Faches unbestritten. Diese sind inzwischen ein Qualitätsmerkmal in über 28 österreichischen Zentren (siehe Abb.), obwohl es immer schwerer wird, den hohen bürokratischen und technischen Aufwand zu erfüllen. Viele Studien können dadurch nur von Zentren mit gewissen Patientenzahlen bearbeitet werden.

 

 

Neue Studien: Beim Ovarialkarzinom erwarten uns die TRINOVA- 3-Studie im adjuvanten Setting mit Carboplatin + Taxol® kombiniert mit AMG386 als Maintenance-Therapie. Beim Endometriumkarzinom nehmen wir an der ENGOT-EN-2/ DGCG-Studie (Adjuvant chemotherapy in node negative endometrial carcinoma) teil. Außerdem weckt die ENGOT-EN-1-Studie (Randomised phase II trial of first-line combination chemotherapy with BIBF1120 or placebo for patients with advanced or recurrent endometrial cancer) unser Interesse. Wir hoffen, dass viele Zentren an den neuen Studien teilnehmen können, und freuen uns auf kreatives Jahr 2012 und wünschen uns eine gute Zusammenarbeit mit allen produktiven Kräften.

AUSBLICK: Im November 2011 wurde der Vorsitz der WAAGO an Christian Schauer (BHB Graz) und Christoph Grimm (AKH Wien) übergeben! Wir bedanken uns herzlich bei unseren Vorgängern Lukas Angleitner-Boubenizek (BHS Linz) und Birgit Volgger (KH Lienz). Die zukünftigen Aufgaben werden durch den enormen Aufwand der klinischen Studien für ein kleines Land wie Österreich nicht leichter. Wir werden intensiv an der Bereitstellung von Möglichkeiten zur Durchführung neuer Studien arbeiten und Strukturen bereitstellen, die dies ermöglichen. Hier geht es hauptsächlich um die Organisation von Studienassistenten und „Study Nurses“ sowie Schulung und Ausbildung der Prüfärzte sowie der Integration von möglichst vielen Zentren.