Wirkstoff-Facts: Donepezil – Cholinesterasehemmer gegen das Vergessen

Was ist Donepezil?

Donepezil ist ein indirekt cholinerger Wirkstoff aus der Gruppe der Cholinesterasehemmer. In Arzneimitteln liegt es als Donepezilhydrochlorid vor – ein weißes, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Die Halbwertszeit fällt mit zirka 70 Stunden sehr lange aus.

Wann wird Donepezil eingesetzt, und wie wirkt der Cholinesterasehemmer?

Donepezil wird zur symptomatischen Behandlung der Demenz vom Alzheimer-Typ angewandt, hat jedoch keinen Einfluss auf das Fortschreiten der Demenz. Die Wirkungen beruhen auf der reversiblen und selektiven Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase im ZNS.

Dieses Enzym ist für den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin in Cholin und Essigsäure verantwortlich. Durch die Hemmung erhöht sich die Acetylcholinkonzentration im synaptischen Spalt, und Acetylcholinrezeptoren können aktiviert werden.

Wie erfolgt die Therapie?

Donepezil wird üblicherweise einmal täglich abends unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen (bei Schlafstörungen auch morgens möglich). Dabei sollte der Patient die Tablette auf der Zunge zergehen lassen und dann mit oder ohne Wasser schlucken.

Es sind Präparate mit 5 und 10 mg verfügbar. Die Behandlung beginnt mit 5 mg für mindestens ein Monat. Nach Evaluierung der Wirkung durch den Arzt kann die Dosis beibehalten oder auf 10 mg/Tag erhöht werden.

Wie wird Donepezil vertragen?

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen (meist Durchfall, Übelkeit und Erbrechen). Selten sind schwere Nebenwirkungen möglich, wie zum Beispiel Krampfanfälle, AV-Block, Magen-Darm-Geschwür und Leberentzündung.

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Donepezil wird hauptsächlich von CYP3A4 und in geringerem Ausmaß von CYP2D6 metabolisiert. Die Bioverfügbarkeit kann durch CYP3A4-Hemmer, wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol und Erythromycin, oder CYP2D6-­Hemmer, wie z.B. Chinidin oder Fluoxetin, erhöht und durch Enzyminduktoren, wie z.B. Alkohol, Car­bamacepin, Phenytoin und Rifampicin, verringert werden. Weitere Interaktionen sind unter anderem mit dem Antiparkinsonikum Levodopa, mit Anticholinergika und Muskelrelaxantien wie Suxamethoniumchlorid möglich.
Weiters ist Donepezil bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Donepezilhydrochlorid und Piperidinderivate kontraindiziert.

Worauf sollte bei der Beratung noch hingewiesen werden?

Die empfohlene Tagesmaximaldosis beträgt 10 mg/Tag, daher sollte dem Patienten bei der Behandlung mit Donepezil eine Betreuungsperson beistehen, welche die Einnahme des Medikaments regelmäßig überwacht. Klagt der Patient über gerötete Haut, Juckreiz bzw. Bläschen (Allergie!) oder färbt sich die Haut gelblich (Leberschäden → Gelbsucht!) sollte ein sofortiger Arztbesuch angeraten werden.