EASIX als Marker der endothelialen Dysfunktion zur Abschätzung der Prognose bei Niedrigrisiko-MDS

OA Univ. Prof. Dr. med. Michael Pfeilstöcker

Die den Myelodysplasien zugrundeliegende klonale Hämtopoiese ist mit endothelialer Fehlfunktion und kardiovaskulären Komplikationen verbunden. Ein Marker für diese Fehlfunktion könnte die Abschätzung der Prognose insbesondere bei Niedrig-Risiko-MDS verbessern. EASIX ist ein solches Instrument, das sich aus Serumkreatinin, LDH und Thrombozytenzahlen errechnet. Eine deutsche retrospektive Analyse bei 438 Niedrigrisiko-MDS-Patienten, die nur mit supportiver Therapie behandelt wurden, korrelierte EASIX mit Routineprognoseparametern und dem Überleben.
Univariat war ein hoher EASIX-Score mit kürzerem Überleben verbunden, dies blieb auch multivariat nach Einschluss von Alter, Geschlecht, Zytogenetik und Knochenmarksblasten signifikant.

Bedeutung für die Praxis Nach weiterer Validierung könnte die Hinzunahme von EASIX zu bestehenden Systemen die Prognoseabschätzung bei Niedrigrisiko-MDS-Patienten unter best supportive care verbessern.

EASIX FOR PREDICTION OF SURVIVAL IN LOWER RISK MYELODYSPLASTIC SYNDROMES, Almuth Maria Anni Merz et al., Abstract: PF545