Klinische Debatte: Ist Eisenchelationstherapie bei MDS wirklich notwendig?

OA Univ. Prof. Dr. med. Michael Pfeilstöcker MBA

Pro-Sprecher Norbert Gattermann und als „Skeptiker“ David P. Steensma diskutierten ausgewogen die Frage, ob die Mehrheit der Niedrigrisiko-MDS-Patienten cheliert werden sollte. Hintergrund ist das Fehlen einer auf Gesamtüberleben gepowerten randomisierten Studie zur Eisenchelation. Wegen schlechter Rekrutierung (Problem: Randomisierung gegen Placebo) bot die am ASH 2018 präsentierte TELESTO-Studie nur signifikante EFS-Daten mit einer Verlängerung von 349 Tagen unter Therapie mit Deferasirox, was einer Risikoreduktion von 36,4% entspricht. Präklinische und klinische Daten sprechen insgesamt für einen Überlebensvorteil unter Eisenchelation. Als Gegenargumente wurden Toxizität, formaler Evidenzgrad, Priorität in der MDS-Therapie sowie Kosten angeführt.


Bedeutung für die Praxis:
Transfundierte Niedrigrisiko-MDS-Patienten mit Eisenüberladung sollten nach Berücksichtigung individueller Faktoren eine guidelinekonforme Chelationstherapie erhalten.

CLINICAL DEBATES: IS IRON CHELATION REALLY NECESSARY IN MDS?
Yes: Speaker: N Gattermann – No: Speaker: DP Steensma