Neues Verfahren für große Schädelöffnungen

An der Innsbrucker Neurochirurgie gibt es eine weltweit einzigartige Methode für eigens angepasste und maßgefertigte Knochenimplantate für große Schädelöffnungen. „Für die Patienten entsteht dadurch vor allem ein ästhetischer Vorteil“, erläutert Dr. Claudia Unterhofer, Oberärztin der Universitätsklinik für Neurochirurgie im Rahmen der Vorstellung des neuen Verfahrens. Wenn Neurochirurgen den Schädel eines Patienten öffnen müssen, wird in der Regel versucht, das entnommene Stück wieder einzusetzen. Nach Unfällen oder Entzündungen ist dies jedoch oft nicht möglich. Bei derartigen Fällen muss der offene Teil der Schädeldecke mit einem speziellen Zement verschlossen werden. „Diese Methode ist allerdings nicht ideal. Da die Patienten meist auf der Seite liegen, entsteht eine unnatürliche Delle. Zum anderen wird das Material beim Aushärten sehr heiß“, erklärt Unterhofer. Bei dem neu entwickelten Verfahren wird der Kopf mittels CT-Bildern rekonstruiert und ein dreidimensionales Modell des Schädels erstellt. Während der Operation wird der medizinische Zement auf das Modell aufgebracht und passgenau geformt. Das Implantat kann auf diese Weise komplett aushärten, ohne dass die Hitzeentwicklung eine Rolle spielt.