MIT-Forscher:innen entwickeln tragbaren Ultraschallsensor zur Brustkrebsvorsorge

Den Wissenschafter:innen der MIT School of Engineering ist es gelungen, eine Einlage für den Büstenhalter zu konstruieren, die ihren Trägerinnen eine Selbstuntersuchung im Intervall zwischen den Mammografien ermöglicht.

Die im 3D-Druckverfahren hergestellte Einlage passt sich flexibel der Form der weiblichen Brust an. Ein durch den Einsatz von piezoelektrischem Material stark verkleinerter Ultraschallsensor wird bei der Untersuchung von der Trägerin in sechs vorgegebene Positionen gebracht, was durch die spezielle honigwabenartige Struktur der Einlage ermöglicht wird. In diesen Positionen kann der Scanner ohne besondere Vorkenntnisse rotiert werden, um Aufnahmen in verschiedenen Winkeln anzufertigen. In ihrer in ScienceAdvances präsentierten Arbeit konnten die Forscher:innen zeigen, dass damit Ultraschallbilder gemacht werden können, die in ihrer Auflösung den in radiologischen Zentren gemachten Bildern entsprechen. Allerdings können die Aufnahmen derzeit nur dargestellt werden, wenn der Scanner mit einem Standard-Ultraschallgerät verbunden wird. Aktuell arbeitet das Team daher an einer Miniaturversion des Bildschirms, die etwa die Größe eines Smartphones haben soll.

„Wir werden es den Anwender:innen damit ermöglichen, den Untersuchungsort in die eigene Wohnung zu verlegen und zu jeder Zeit Untersuchungen in Echtzeit durchzuführen“, betont Canan Dağdeviren, Professorin am ebenfalls eingebundenen MIT Media Lab. Dies sei vor allem für Frauen mit erhöhtem Risiko für Brustkrebs ein erheblicher Fortschritt in der Früherkennung von bösartigen Tumoren. Bisher würden sich etwa 20 bis 30 % der Erkrankungen im Intervall zwischen zwei Mammografie-Untersuchungen entwickeln. Diese sogenannten Intervallkarzinome hätten die Tendenz zum aggressiveren Wachstum als Tumore, die während der Routine-Mammografie gefunden werden. Ziel sei es, die Überlebensrate bei Brustkrebs auf 98 % zu erhöhen, so Dağdeviren.