Lenalidomid – Monotherapie zeigt Aktivität bei Patienten mit rezidiviertem und refraktärem Mantelzelllymphom (MCL)
Die aktuelle Analyse zeigt eine kombinierte Auswertung von 3 Phase-II-Studien mit Lenalidomid (25 mg täglich an den Tagen 1–21; Wiederholung alle 4 Wochen) bei insgesamt 206 Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem MCL (median 4 vorangegangene Therapielinien, 76 % der Patienten waren mit Bortezomib vorbehandelt). Ein Ansprechen (> PR) zeigte sich bei 32 % der Patienten (10 % mit CR/Cru); das Ansprechen war rasch (mediane Zeit bis zum Ansprechen: 2,1 Monate) und anhaltend (mediane Remissionsdauer: 16,6 Monate). Die Ansprechraten waren unabhängig von den Krankheitscharakteristika vor Therapiebeginn und auch von der Vorbehandlung. Das Toxizitätsprofil war vergleichbar mit dem von anderen, mit Lenalidomid behandelten Patientenkollektiven; es wurden in erster Linie hämatologische Nebenwirkungen (44 % Neutropenie, 29 % Thrombopenie, 11 % Anämie) berichtet.
Witzig TE et al., EHA-Meeting 2013, Poster P305
Vitamin-D-Mangel ist mit einem schlechteren Ergebnis bei älteren Patienten mit diffus-großzelligem B-Zell-Lymphom und R-CHOP-Behandlung assoziiert
Eine frühere Untersuchung zeigte einen ungünstigen Effekt von einem Vitamin-D-Mangelzustand bei Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphomen. Im Rahmen der prospektiven RICOVER-60-Studie wurde nun der 25-OH-Vitamin-D-Serumspiegel bei 359 Patienten evaluiert. Patienten mit hochgradig erniedrigten Vitamin-D-Serumspiegeln (< 8 ng/ml) hatten unter Behandlung mit R-CHOP ein signifikant schlechteres Behandlungsergebnis: ereignisfreies 3-Jahres-Überleben von 59 % gegenüber 79 % (bei Vitamin-D-Serumspiegeln > 8 ng/ml), das 3-Jahres-Gesamtüberleben lag bei 70 % versus 82 %. Bei Patienten, welche kein Rituximab erhielten, ergab sich bezüglich des ereignisfreien Überlebens kein signifikanter Unterschied. Diese Daten lassen den Schluss zu, dass ein Mangel an Vitamin D mit der Wirkung des Antikörpers Rituximab interferiert. Eine Studie, welche die Vitamin-Substitution bei R-CHOP-behandelten Patienten untersucht, erscheint gerechtfertigt.
Bittenbring JT et al., EHA-Meeting 2013, Poster P307
Rituximab subkutan: erste Ergebnisse der Phase-III-Studie SABRINA
Rituximab subkutan: erste Ergebnisse der Phase-III-Studie SABRINA
Daratumumab beim relapsierten/refraktären multiplen Myelom
Dr. Henk Lokhorst von der Universität Utrecht, Niederlande, präsentierte den ersten Teil einer Phase-I/II-Studie, bei welcher der humane Anti-CD38-Antikörper Daratumumab bei relapsierten/refraktären Myelompatienten untersucht wurde. Diese Patienten waren nicht für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet und hatten bereits mindestens zwei vorangegangene Therapielinien durchlaufen. Die Substanz wurde über eine Zeitspanne von 9 Wochen verabreicht, wobei zwei Vordosierungen sowie 7 volle Dosierungen verabreicht wurden.
Die Studienergebnisse zeigten auf, dass 42 % der Patienten, welche zumindest 4 mg/kg des Antikörpers erhielten, auf die Therapie ansprachen (alle mit partiellem Ansprechen). Das mediane progressionsfreie Überleben wurde für diese Patientengruppen nach einem medianem Follow-up von 18,4 Wochen noch nicht erreicht. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen der Therapie waren infusionbedingte Reaktionen und ereigneten sich zumeist während der Gabe der ersten vollen Infusion (44 % der Patienten hatten infusionbedingte Reaktionen Grad 1–3, 2 davon Grad 3). Der Antikörper Daratumumab als Monotherapie induziert eine markante Reduktion des Paraproteins sowie der Plasmazellen des Knochenmarks bei einer Dosierung von > 4 mg/kg bei stark vorbehandelten Patienten mit relapsiertem sowie refraktärem multipem Myelom.
Lokhorst H et al., EHA-Meeting 2013, Abstract S576
Pomalidomid + niedrig dosiertes Dexamethason versus hoch dosiertem Dexamethason als Monotherapie beim relapsierten/refraktären multiplen Myelom
Die spanische Studiengruppe von Prof. San Miguel, Salamanca, präsentierte ein Studienupdate der Phase-III-Studie, welche die Sicherheit und Effizienz von Pomalidomid (4 mg) in Kombination mit Dexamethason (40 mg; für Patienten > 70 Jahre: 20 mg pro Woche) versus hoch dosiertem Dexamethason (40 mg respektive 20 mg für Patienten > 70 Jahre an den Tagen 1–4, 9–12 sowie 17–20). In diese Studie wurden stark vorbehandelte Patienten (n = 455, im median bereits 5 frühere Therapielinien) eingeschlossen – 72 % der Patienten waren bereits refraktär auf Bortezomib und Lenalidomid.
Die Studie konnte aufzeigen, dass die Kombination von Pomalidomid + Dexamethason nach einem medianen Follow-up von 10 Monaten der Monotherapie mit hoch dosiertem Kortison sowohl hinsichtlich Ansprechraten als auch Gesamtüberleben deutlich überlegen war. Das Gesamtansprechen lag bei 31 % im Pomalidomid-Studienarm vs. 10 % im hoch dosierten Dexamethason-Studienarm. Das mediane progressionsfreie Überleben lag in der Kombination mit Pomalidomid bei 4 Monaten verglichen mit dem Vergleichsstudienarm (1,9 Monate), das Gesamtüberleben betrug im Arm Pomalidomid + niedrig dosiertes Dexamethason 12,7 Monate (8,1 Monate im Studienarm mit Dexamethason-Monotherapie). Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung waren schwere Neutropenien (42 % vs. 15 %), insgesamt führte die Kombination von Pomalidomid + niedrig dosiertem Dexamethason zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität.
San Miguel J et al., EHA-Meeting 2013, Abstract S1151
