Absetzen der immunsuppressiven Therapie bei SLE-Patienten in Remission scheint mittelfristige Krankheitsprogression nicht zu beeinflussen

Dr. Harald Leiss

Klinische Abteilung für Rheumatologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien

Zen M. et al.: Effect of immunosuppressive drug withdrawal on damage progression and flare occurrence in SLE patients in remission; OP0247

Diese monozentrische, retrospektive Studie untersuchte die Flare-Raten (SLEDAI Flare Index) und den Schadensverlauf (SLICC Damage Index – SDI) bei 206 SLE-Patienten in Remission, nachdem diese die laufende immunsuppressive (IS) Therapie abgesetzt (n = 105) oder beibehalten (n =101) hatten.

Am Ende des Follow-ups (Range 6–372 Monate) fand sich kein Unterschied im SDI. Rund 50 % der Patienten hatten einen Krankheitsschub, 50 % hiervon wurden als schwergradig eingestuft.

Fazit: Diese Daten sind mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Einerseits dürfte es ein Patientenkollektiv geben, bei dem es möglich ist, die IS-Therapie abzusetzen, andererseits kommt es bei mehr als 10 % der Patienten zu schwerwiegenden Krankheitsschüben, die bekanntermaßen weitreichende Konsequenzen mit sich bringen. Genauere – insbesondere genetische – Analysen könnten hier weitere Subgruppen definieren und Therapien besser steuerbar machen.