Awareness schaffen und Orientierung bieten

„Brustkrebs ist kein Todesurteil, sondern eine Krankheit, die in den meisten Fällen gut behandelbar ist. Die entsprechende Vorsorge sollte als selbstverständlich angenommen werden“, fordert Dr. Miriam Strauss, Präsidentin von Europa Donna Österreich.

SPECTRUM ONKOLOGIE: Warum braucht es eine Patientinnenorganisation wie Europa Donna?

Dr. Miriam Strauss: Viele Frauen fühlen sich mit der Diagnose Brustkrebs alleingelassen und orientierungslos. Sie sind mit den anstehenden Entscheidungen häufig überfordert. Wir wollen Orientierungshilfe anbieten und eine Art Navigationssystem für Betroffene und deren Angehörige sein.

Was sind die Ziele von Europa Donna?

Mir persönlich sind zwei Themen besonders wichtig: Erstens die Schaffung von Awareness, also des Bewusstseins in der Bevölkerung und vor allem bei Betroffenen und ihren Angehörigen, dass Brustkrebs kein Todesurteil ist. Heute, dank verbesserter diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten, ist die Krankheit in den meisten Fällen gut behandelbar. Fünf von sechs Frauen sind derzeit Langzeitüberlebende. Zweitens ein einheitliches Entlassungsmanagement, egal ob die betroffene Frau auf einer chirurgischen, plastischen oder gynäkologischen Abteilung und egal in welchem Bundesland sie behandelt wurde. Es wäre auch wichtig, dass fächerübergreifend besser zusammengearbeitet wird.

Wann haben Sie diese Ziele erreicht?

Unsere Vision ist, dass die Brustkrebserkrankung eines Tages enttabuisiert ist, die betroffenen Frauen entstigmatisiert sind und die entsprechende Vorsorge als selbstverständlich angenommen wird.

Vielen Dank für das Gespräch!