Herzinsuffizienz – Highlights Tag 4

Prof. Dr. Mariann GYÖNGYÖSI

Update ESCORT: Myokardiale Patch-Plasty mit allogenen embryonalen Stammzellen für humane kardiale Regeneration

Menasche P et al., Paris, FR, Abstract # 3369

In der open-label ESCORT-Studie wurden 16 Patienten mit schwerer ischämischer Herzinsuffizienz (EF < 35 %) und geplantem ACBP eingeschlossen. Die erhobenen Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit der durchgeführten Pilot-Studie wurden mit Kontrollpatienten verglichen. Alle Patienten im Behandlungsarm wurden mit einem epikardialen Fibrin-Patch versorgt, welcher in den ischämischen Myokardarealen platziert wurde, die nicht durch Bypass revaskularisiert werden konnten. Der Fibrin-Patch war mit von allogenen embryonalen Stammzellen (hESC) abgeleiteten kardiovaskulären Progenitors beschichtet. Nach einem Follow-up von 4 Monaten war das enddiastolische Volumen gegenüber den Kontrollpatienten signifikant reduziert. Auch die Auswurffraktion stieg signifikant um etwa 5,5 %. Die Therapie zeigte außerdem ein gutes Sicherheitsprofil: Alloimmunisierung, Tumorformation, Zytotoxizität durch die Stammzellen oder Arrhythmien traten nicht auf. Bedeutung für die Praxis: ESCORT ist die erste humane, kardiale Regenerationsstudie mit allogenen embryonalen Stammzellen und vielversprechenden Ergebnissen bzgl. Wirkungs- und Sicherheitsprofil. Limitierend sind jedoch die begrenzte Anzahl der Patienten sowie die fehlende Randomisierung.

 

Dr. Max-Paul Winter

LVAD: Verbesserte Hämokompatibilität der HeartMate III Pumpe

Muslem R et al., Rotterdam, NL, Abstract # 5992

Die Laktatdehydrogenase (LDH) kann als Marker für Hämolyse bei Patienten mit Linkventrikulärem Assist Device (LVAD) benutzt werden. In der vorliegenden Studie haben die Autoren longitudinal die LDH-Werte der HeartMate II und der HeartMate III Pumpe verglichen. Es zeigten sich über den gesamten Zeitverlauf signifikant geringere LDH-Konzentrationen bei der HeartMate III. Bedeutung für die Praxis: Die HeartMate III zeigt eine wesentlich verbesserte Hämokompatibilität und weniger Hämolyse.

 

Dr. Henrike Arfsten

RAID-HF follow up: Langzeiteffekte von Eisenmangel bei Patienten mit und ohne Anämie

Wienbergen H et al., Bremen, DE, Abstract # 5217

Die RAID-HF Studie beschreibt den Einfluss von Eisenmangel auf die Langzeitmortalität und die QoL bei 927 HFrEF-Patienten (+/- Anämie) und weist auf den restriktiven Einsatz von Eisensupplementations-Therapien im HFrEF-Patienten hin. Speziell bei Patienten mit HFrEF ohne Anämie ist die Diagnose des Eisenmangels klinisch relevant, denn verglichen mit HFrEF ohne kombiniertem Eisenmangel, sowohl mit erhöhtem Mortalitätsrisiko, als auch mit reduzierter QoL assoziiert (19,5 % vs. 13,7 %, p = 0,02; EQ-5D p < 0,05).

 

Dr. Henrike Arfsten

Plasma-Neprilysin-Level nach LVAD-Implantation und Assoziation mit Kurzzeit-Outcome

Yuce EI et al., Bornova-Izmir, TR, Abstract # P5118

DBei 47 HFrEF-Patienten wurde das Neprilysin-Plasmalevel vor und nach LVAD-Implantation und dessen Zusammenhang mit dem Kurzzeit-Outcome (3 Monate) prospektiv untersucht. Obwohl auch nach LVAD-Implantation weiterhin erhöht, konnte eine signifikante Reduktion der Neprilysinkonzentration post-Implantation verzeichnet werden (175 pg/ml vs. 75 pg/ml; p = 0,007). Mit einem Grenzwert von 431 pg/ml, (Sensitivität 71 %, Spezifität 77 %) war Neprilysin mit dem Auftreten unerwünschter Ereignisse im Kurzzeitverlauf assoziiert.

 

Dr. Maria Klara Frey, PhD

Rechtsventrikel (RV)-Dysfunktion und der Effekt von ICD in nicht-ischämischer CMP

Elming MB et al., Copenhagen, DK, Abstract # 5038

In dieser Substudie des DANISH-Trials wurde der Frage nachgegangen, ob durch Bestimmung der RV-Funktion eine Entscheidungshilfe gestellt werden kann, welche Patienten mit nicht-ischämischer CMP von einer ICD-Implantation profitieren könnten. Eine ICD-Implantation führte zu einer signifikanten Reduktion der all-cause Mortalität bei Patienten mit reduzierter RV-Funktion, nicht aber bei Patienten mit normaler RV Funktion (p = 0,01). Bedeutung für die Praxis: Vor allem Patienten mit eingeschränkter RV-Funktion und nicht-ischämischer CMP könnten von einer ICD-Implantation profitieren, was die oft schwierige Entscheidung bei diesen Patienten erleichtern könnte.